SpVgg Greuther Fürth - Eintracht Fankfurt 1:2 Schlechtester Start - Fürth schreibt gegen Frankfurt Geschichte

Stand: 07.11.2021 21:34 Uhr

Wieder gekämpft, wieder verloren: Greuther Fürth hat am Sonntagabend gegen Eintracht Frankfurt einen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Der K.o.-Schlag erfolgte tief in der Nachspielzeit.

Mit der wieder mal unglücklichen 1:2-Niederlage taumeln die "Kleeblätter" weiter ungebremst dem direkten Wiederabstieg entgegen. Selbst das bisher schlechteste Team der Historie, Tasmania Berlin, hatte nach elf Spielen schon vier Zähler verbucht.

Der 1. FC Saarbrücken, der in der Saison 1963/64 nach zehn Partien wie die Fürther nur ein Remis geholt hatte, punktete am elften Spieltag erneut - deshalb stehen die Greuther in der Fehlstart-Tabelle nun ganz allein vorne. Dass man der Mannschaft von Stefan Leitl kämpferisch mal wieder gar keinen Vorwurf machen konnte - das können sie schon selbst nicht mehr hören. Es war aber so.

"Halt einfach auch mal einen reinmachen"

Um das ganze Dilemma der Fürther im bisherigen Saisonverlauf zusammenzufassen, reichten die fünf Minuten direkt nach der Pause. Der Aufsteiger drängte den Europa-League-Klub tief in die eigene Hälfte, war höchst engagiert, hatte regelmäßig mit fünf, sechs Spielern eine durchaus respektable Präsenz im Frankfurter Strafraum.

Doch das, was Sportchef Rachid Azzouzi in der Halbzeit schonungslos ansprach, fluppte einfach nicht: "Wir müssen halt einfach auch mal einen reinmachen."

Geblockt, drüber, zu ungenau und verpfiffen

Die Gründe fürs Nichtreinmachen waren vielschichtig. Erst wurde der Gewaltschuss von Jetro Willems noch kurz vor der Linie von Tuta geblockt, dann jagte Jamie Leweling den Nachschuss Richtung Flutlichtmast.

Fürth blieb dran, doch Branimir Hrgotas Flanke war zu ungenau, dann stoppte auch noch Schiedsrichter Daniel Siebert einen vielversprechenden Fürther Angriff, weil er ein Foul gesehen haben wollte, das keins war: So rettete sich die total passive Eintracht auch über diese Drangphase.

Dass Frankfurt für diesen lange Zeit total uninspirierten Auftritt am Ende auch noch mit drei Punkten belohnt wurde, lag am glücklichen Händchen von Trainer Oliver Glasner. Er brachte in der 72. Minute Sebastian Rode für Djibril Sow, drei Minuten später verwertete Rode mit einem präzisen Flachschuss einen guten Pass von Daichi Kamada.

Tillmann vergibt die Ausgleichschance

Glasners Kollege versuchte mit seinen Wechseln auch alles, doch ihm blieb das Glück verwehrt: Sein Joker Timothy Tillmann hatte zwei Minuten vor dem Ende die Riesenchance zum Ausgleich, scheiterte aber aus kurzer Distanz am überragend reagierenden Kevin Trapp.

Die Nachspielzeit wurde dann zum Drama, das auch wieder exakt zur Situation der Fürther passt. Erst gelang Cedric Itten nach einem Eckball von links tatsächlich noch der Ausgleich. Doch in der 94. Minute kippte die Partie dann doch wieder auf die Seite der Eintracht: Rafael Borré drückte eine abgefälschte Flanke aus kurzer Distanz zum 2:1-Siegtreffer über die Linie. Frankfurt setzt sich damit zwar ein wenig von den Abstiegsplätzen ab. Angesichts der spielerischen Minderleistung sind in Hessen aber weiter größte Sorgen angebracht.

Fürth jetzt nach Gladbach

Und viel leichter wird es für beide Teams jetzt auch nicht: Fürth spielt nach der Länderspielpause samstags (20.11.2021) bei Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr). Die Frankfurter reisen auch wieder: zum SC Freiburg, wo am Sonntag um 15.30 Uhr Anstoß sein wird.