
Fußball Premier League verschärft Regeln für Klub-Eigentümer
Wer wegen Menschenrechtsverstößen sanktioniert wurde, darf künftig nicht mehr Direktor oder Eigentümer eines Premier-League-Vereins sein. Einer entsprechenden Änderung der Regeln stimmten die Klubs der höchsten englischen Fußball-Spielklasse zu, wie die Liga mitteilte.
Demnach werden auch Personen wegen Straftaten wie Gewaltverbrechen, Korruption, Betrug, Steuerhinterziehung und Hasskriminalität nicht mehr an der Spitze von Premier-League-Vereinen stehen dürfen. Auch Personen, die von verschiedenen Organisationen in Großbritannien sanktioniert sind, werden automatisch von der Klub-Führung ausgeschlossen.
Kritik im Fall Newcastle
Die Premier League stand zuletzt schwer in der Kritik durch Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, weil sie etwa dem saudi-arabischen Investment-Fonds PIF erlaubt hatte, den Klub Newcastle United federführend zu übernehmen.
Für den Direktor für wirtschaftliche Angelegenheiten bei AI, Peter Frankental, sei es "ein Schritt in die richtige Richtung, dass Menschenrechte und Hassverbrechen nun berücksichtigt werden", zitierte die französische Nachrichtenagentur AFP.
Offene Fragen bleiben
Es werde laut ihm jedoch "kaum einen Unterschied machen, wenn mächtige Einzelpersonen, die mit schweren Menschenrechtsverletzungen im Ausland in Verbindung gebracht werden, nicht endgültig daran gehindert werden, die Kontrolle über Premier-League-Klubs zu übernehmen und sie für staatliche Sportwäsche zu nutzen".
Für Frankental werden noch immer nicht sämtliche Bedenken ausgeräumt: "Würde zum Beispiel ein zukünftiges Angebot, an dem saudische oder katarische Staatsfonds beteiligt sind, durch diese Regeländerung blockiert werden? Es ist alles andere als klar, dass dies der Fall wäre", sagte er.