Portugal - Deutschland 2:4 Tempo, Tore, Spielwitz - starke DFB-Elf zündet Feuerwerk gegen Portugal

Stand: 19.06.2021 19:52 Uhr

Vier Treffer und eine ungeahnte Offensivstärke: Alles, was der DFB-Elf gegen Frankreich abging, zeigte die deutsche Auswahl im zweiten Gruppenspiel gegen Portugal. Dass beim 4:2 (2:1)-Sieg am Samstag (19.06.2021) auch der Gegner eifrig mithalf, passte ins Bild dieses Spiels.

Der DFB-Elf merkte man direkt vom Start weg an, dass Wiedergutmachung angesagt war. Personell spielte zwar die gleiche Elf wie gegen Frankreich, spielerisch war es aber ein meilenweiter Unterschied. Rasant und mit Spielwitz ging es vor das portugiesische Tor, bereits nach vier Minuten landete der Ball im Netz der Iberer. Der spektakuläre Treffer von Robin Gosens zählte jedoch berechtigterweise nicht, da Serge Gnabry bei der Flanke zuvor im Abseits gestanden hatte. Egal, dachte sich die Elf von Bundestrainer Joachim Löw - und machte einfach weiter.

Kai Havertz probierte es (9.), Toni Kroos probierte es (12.), Thomas Müller probierte es (13.), belohnt wurden die Deutschen für ihre forsche Spielweise zunächst aber nicht. Im Gegenteil. In der 15. Minute war Deutschland auf einmal in Rückstand. Nach einer eigenen Ecke wurde die DFB-Auswahl über Bernardo Silva, Diogo Jota und Cristiano Ronaldo mustergültig ausgekontert und lag durch den Treffer des Juve-Stars mit 0:1 zurück. Es war ein Gegentor aus dem Nichts, das die Löw-Elf aber nicht schockte.

Portugiesen mit gleich zwei Eigentoren

Die Portugiesen igelten sich hinten ein. Lösungen mussten her und Gosens dachte sich: probiere ich die Schusstechnik aus der vierten Minute doch einfach nochmal. Seine herrliche Direktabnahme auf der linken Strafraumseite beförderte Ruben Dias ins eigene Gehäuse (35.).

Und nur vier Minuten später halfen die Portugiesen erneut mit: Nach dem nächsten starken Angriff der DFB-Elf stand der Dortmunder Raphael Guerreiro zur falschen Zeit am falschen Ort und rammte den Ball wie Dias an Keeper Rui Patricio vorbei. Spiel gedreht, Portugal sei Dank. Gegen Frankreich hatte Mats Hummels ein Eigentor erzielt, es passte ins Bild der deutschen Auswahl, dass dieses Missgeschick an diesem Tag dem Gegner unterlief.

Havertz trifft direkt nach der Pause

Dass es die deutsche Auswahl aber auch ohne Mithilfe kann, bewiesen sie wenige Minuten nach Wiederanpfiff in der zweiten Hälfte. Nach dem nächsten mustergültigen Angriff legte der überragende Gosens den Ball auf Kai Havertz ab, der zum 3:1 einschieben durfte (51.). Es war ein Treffer, der das ganze Repertoire der deutschen Auswahl zeigte. Passsicherheit, Positionsspiel, Präzision - alles, was gegen Frankreich fehlte, präsentierten Müller und Co. gegen die Portugiesen im Überfluss.

Die DFB-Elf spielte sich im Anschluss offensiv in einen Rausch. Nach einer Flanke von Joshua Kimmich durfte sich auch Gosens per Kopf in die Torschützenliste eintragen (60.). Es war aber mitnichten so, dass alles glatt lief im deutschen Spiel. Die Defensive blieb wacklig, nach einem Freistoß durfte Ronaldo auf Jota ablegen, der zum 2:4 traf (67.).

Sanches trifft den Pfosten

Die große Aufholjagd der Portugiesen blieb im Anschluss aus, nur einmal traf Renato Sanches den Pfosten (78.). Auch die deutsche Elf hatte nun genug ihres Könnens gezeigt und beschränkte sich auf das Verwalten der Führung. Nach einem solchen Auftritt in der ersten Stunde konnte das der DFB-Auswahl, für die in der Gruppe F nun wieder alles möglich ist, aber niemand verdenken.