Fußball | Auszeichnungen Messi gewinnt Ballon d'Or vor Lewandowski - auch Putellas ausgezeichnet

Stand: 29.11.2021 22:09 Uhr

Lionel Messi hat am Montagabend (29.11.2021) zum siebten Mal den Ballon d'Or als weltbester Fußballer erhalten, Robert Lewandowski ging leer aus. Bei den Frauen ging der Preis an Alexia Putellas vom FC Barcelona.

Der große Star von Paris Saint-Germain gewann vor Robert Lewandowski. Messi, der im Sommer Argentinien erstmals seit 28 Jahren zum Gewinn der Copa América geführt hatte, erhielt den Goldenen Ball bereits zum siebten Mal in seiner Karriere und richtete aufmunternde Worte an Lewandowski: "Es ist eine Ehre, mit dir hier zu sein. Du hast Rekorde gebrochen und hättest es auch verdient gehabt, den Ballon d'Or zu gewinnen."

Lewandowski durfte zuvor trotzdem noch auf die Bühne und wurde in einer neu eingeführten Auszeichnung als bester Torschütze des Jahres geehrt, was aber eher eine Art Trostpreis war. "Ich bin stolz hier zu sein und stolz auf diese Trophäe", sagte Lewandowski.

Starke Bilanzen reichen Lewandowski nicht zum ersehnten Preis

Damit bleibt Lewandowski die begehrte Trophäe weiter verwehrt. Dabei hatte der 33-Jährige nach der Triple-Saison 2020 auch in diesem Jahr wieder Bestmarken aufgestellt. So übertraf Lewandowski in der Bundesliga den als ewig geltenden Torrekord von Gerd Müller mit 41 Treffern. In der laufenden Spielzeit steht der Pole schon wieder bei 25 Treffern in 20 Pflichtspielen für den FC Bayern.

Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn schwärmte von "Superlativen", von einem "Rekord für die Ewigkeit" und schlicht vom "besten Stürmer der Welt". Sollte der Pole diesen ehrwürdigen Preis nicht erhalten, wäre er "zutiefst enttäuscht", meinte Kahn. Der erhoffte Preis ging aber an Messi.

Ronaldo nur auf dem sechsten Platz und im Streit mit den Organisatoren

Auf den weiteren Plätzen folgten Jorginho (Chelsea/3.), Karim Benzema (Real Madrid/4.), N'Golo Kanté (Chelsea/5.), Cristiano Ronaldo (Juventus/Manchester United/6.), Mohamed Salah (Liverpool/7.), Kevin De Bruyne (Manchester City/8.), Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain/9.) und Gianluigi Donnarumma (AC Mailand/Paris Saint-Germain/10.).

Ronaldo kritisierte einen Mitorganisator der Auszeichnung. "Pascal Ferré hat gelogen, er hat meinen Namen benutzt, um für sich selbst zu werben und für die Zeitung, für die er arbeitet", schrieb Ronaldo auf Instagram. Damit ging er auf Äußerungen des Chefredakteurs von "France Football" ein, der behauptet hatte, dass Ronaldos größtes Ziel sei, seine Karriere mit mehr Goldenen Bällen als sein Dauerrivale Lionel Messi zu beenden.

Der Portugiese hat in seiner Karriere fünfmal die Auszeichnung gewonnen, Messi nun siebenmal. Ronaldo war bei der Gala nicht vor Ort.

Die Trophäe ging seit 2008 bis auf eine Ausnahme immer an Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi - 2018 gewann Luka Modric. 2020 wurde der Ballon d'Or aufgrund der Corona-Pandemie nicht verliehen.

Gewinner Ballon d'Or seit 2000
Jahr Spieler Klub
2000 Luis Figo FC Barcelona/Real Madrid
2001 Michael Owen FC Liverpool
2002 Ronaldo Inter Mailand/Real Madrid
2003 Pavel Nedved Juventus Turin
2004 Andrej Schewtschenko AC Mailand
2005 Ronaldinho FC Barcelona
2006 Fabio Cannavaro Juventus/Real Madrid
2007 Kaka AC Mailand
2008 Cristiano Ronaldo Manchester Utd
2009 Lionel Messi FC Barcelona
2010 Lionel Messi FC Barcelona
2011 Lionel Messi FC Barcelona
2012 Lionel Messi FC Barcelona
2013 Cristiano Ronaldo Real Madrid
2014 Cristiano Ronaldo Real Madrid
2015 Lionel Messi FC Barcelona
2016 Cristiano Ronaldo Real Madrid
2017 Cristiano Ronaldo Real Madrid
2018 Luka Modric Real Madrid
2019 Lionel Messi FC Barcelona
2020 nicht vergeben -
2021 Lionel Messi FC Barcelona/Paris Saint-Germain

Barcelonas Putellas gewinnt bei den Frauen

Alexia Putellas vom FC Barcelona gewann den Ballon d'Or bei den Frauen. Sie bedankte sich bei der Zeremonie im Théâtre du Châtelet in Paris bei den Fans und ihrer Mannschaft, widmete den Preis ihrem Vater. Sie gewann mit ihrem Klub in der abgelaufenen Saison die Champions League und gewann in Spanien das Double mit Barcelona. Eine Spielerin aus der Bundesliga war nicht nominiert.

"Das ist eine individuelle Auszeichnung, aber Fußball ist ein Teamsport. Ich bin hier - Dank meiner Mitspielerinnen", sagte Putellas. "Ich bin stolz, was mein Vater für mich getan hat. Papa, das ist für Dich." Den zweiten Platz belegten geteilt Jennifer Hermoso (FC Barcelona), Stina Blackstenius (BK Häcken), Kadidiatou Diani (Paris Saint-Germain), Christiane Endler(Paris Saint-Germain/Olympique Lyon) und Magdalena Eriksson (Chelsea).

Ballon d'Or für Frauen seit 2018

Erst seit 2018 wird der "Ballon d'Or Féminin" für Frauen vergeben. Ada Hegerberg aus Norwegen gewann damals den erstmals vergebenen Preis. Auch bei den Frauen wurde die Auszeichnung wegen der Pandemie 2020 nicht vergeben.

Gewinnerinnen Ballon d'Or Feminin
Jahr Spielerin Klub
2018 Ada Hegerberg Olympique Lyon
2019 Megan Rapinoe Reign FC
2020 nicht vergeben -
2021 Alexia Putellas FC Barcelona

Weitere Preise: Donnarumma Welttorhüter

Gianluigi Donnarumma, der im Sommer von AC Mailand zu Paris Saint-Germain gewechselt war, erhielt die Jaschin-Trophäe als bester Torhüter. Auch Manuel Neuer von Bayern München war nominiert.

Pedri vom FC Barcelona wurde als bester U21-Spieler ausgezeichnet. Pedri war als einziger der zehn Kandidaten auch für den Ballon d’Or nominiert. Jude Bellingham von Borussia Dortmund wurde Zweiter, Jamal Musiala vom FC Bayern München Dritter. Florian Wirtz (Bayer Leverkusen/7.) und Giovanni Reyna (Borussia Dortmund/9.) waren ebenfalls nominiert.

Ballon d'Or in Konkurrenz zum FIFA-Preis "The Best"

Der Ballon d'Or wird von der französischen Fußballzeitschrift "France Football" verliehen, früher in Zusammenarbeit mit der FIFA. Die Auszeichnung steht heute aber in Konkurrenz zu dem FIFA-Preis "The Best", den der Weltverband seit 2016 vergibt. Noch gilt der Ballon d'Or als prestigeträchtiger.

Abgesehen vom Namen unterscheiden sich die Preise bei der Stimmabgabe. Bei der FIFA bestimmen zu je einem Viertel die Nationaltrainerinnen und Nationaltrainer, die Kapitäninnen und Kapitäne der Nationalmannschaften, Journalistinnen und Journalisten sowie Fans in einer Online-Abstimmung die Gewinnerinnen und Gewinner. Beim Ballon d'Or sitzen in der Jury ausschließlich Menschen aus den Medien.