Yokota (FCK) und Herold (KSC) kämpfen um den Ball.

Rückschlag im Aufstiegsrennen Vier Tore, aber kein Sieger im Derby zwischen KSC und FCK

Stand: 04.05.2025 16:26 Uhr

Der Karlsruher SC und der 1. FC Kaiserslautern haben für ein attraktives Südwest-Derby gesorgt. Im Aufstiegsrennen ist das Ergebnis aber für beide Klubs ein Rückschlag.

Die Partie des 32. Spieltags der 2. Fußball-Bundesliga endete 2:2 (1:1). Louey Ben Farhat hatte Karlsruhe in Führung gebracht (10. Spielminute), doch Jan Elvedi glich nach gut einer halben Stunde aus (31.) Im zweiten Durchgang markierte Sebastian Jung die erneute Führung der Badener (58.), ehe Kaiserslauterns Daniel Hanslik zum 2:2-Endstand traf (64.).

Mit Blick auf die Tabelle haben damit beide Clubs noch (rechnerische) Chancen, den Aufstiegs-Relegationsplatz zu erreichen. Bei noch zwei ausstehenden Partien haben die Roten Teufel als Siebte mit 50 Punkten zwei Zähler Rückstand auf die drittplatzierte SV Elversberg. Aus Sicht der auf Rang neun liegenden Karlsruher sind es vier Punkte bis zur SVE.

Eichner und Lieberknecht unterschiedlich zufrieden

"Ich bin mit dem Vortrag hochzufrieden, mit dem Ergebnis weniger", sagte KSC-Trainer Christian Eichner nach dem Abpfiff im Interview mit der Sportschau: "Es waren genug Chancen da, um dieses Spiel zwingend für uns zu entscheiden. Der Gegner hatte - außer den beiden Toren - nicht so viele klare Torchancen."

Sportschau

Ähnlich äußerte sich FCK-Coach Torsten Lieberknecht. Er sagte der Sportschau: "Mit dem Wissen, dass wir zwei Rückstände egalisieren mussten, bin ich sehr zufrieden. Das zeigt, dass die Mannschaft intakt ist. Wir sind aber auf einen Gegner getroffen, der sich seit den vergangenen Wochen total stabilisiert zeigt."

Eine Änderung beim KSC, keine beim FCK

Im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg beim Hamburger SV in der Vorwoche veränderte Eichner seine Startelf auf einer Position: In der Innenverteidigung spielte Marcel Franke anstelle von Marcel Beifus, der zunächst auf der Bank Platz nahm. Auf der anderen Seite schickte Lieberknecht dieselbe Anfangsformation aufs Feld wie beim 2:1-Heimsieg gegen den FC Schalke.

Die Gäste waren es dann auch, die in der siebten Minute zu den ersten Chancen der Partie kamen. Bei einem Schuss von Daniel Hanslik konnte Karlsruhes Torhüter Max Weiß den Ball nicht festhalten, im Nachsetzen wurde Ragnar Ache noch entscheidend geblockt. Bei der anschließenden Ecke kam Filip Kaloc direkt zur nächsten Gelegenheit.

Ben Farhat bringt Karlsruhe in Führung

Eine intensiv geführte Partie mit einigen Fouls, Unterbrechungen und Diskussionen hatte also früh ihre ersten Strafraumszenen – und kurz darauf sollte es auch das erste Tor geben. Gleich mit ihrem ersten Angriff kamen die Hausherren zum 1:0, als Ben Farhat eine feine Außenrist-Hereingabe von Marvin Wanitzek mit einem Kopfballtreffer veredelte (10.). Für den 18-Jährigen war es das erste Saisontor im heimischen Wildpark.

Nachdem der KSC bei einem weiteren gefährlichen Kopfball von Leon Jensen mit 2:0 in Führung hätte gehen können (17.), kam stattdessen Kaiserslautern zum Ausgleich. Eine Ecke von Marlon Ritter landete genau auf Elvedis Fuß, Weiß konnte den herankullernden Ball erst spät erkennen – und plötzlich stand es 1:1 (31.).

Krahl entschärft einen Wanitzek-Freistoß

Kurz vor der Pause hatte Karlsruhe noch eine gute Möglichkeit: Weil aber FCK-Keeper Julian Krahl einen Wanitzek-Freistoß auf den kurzen Pfosten aus dem unteren Toreck wischte (45.+4), ging es mit dem Unentschieden in die Kabinen.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Südwest-Derby fußballerisch auf einem guten Zweitliga-Niveau, Chancen gab es auf beiden Seiten und phasenweise im Abstand von nur wenigen Minuten. Sowohl der KSC in Person von Ben Farhat (47.) als auch der FCK durch Ache (54.) hatten zu Beginn des zweiten Durchgangs gute Chancen aufs 2:1.

Jung lässt Krahl alt aussehen

Nach knapp einer Stunde waren es schließlich die Hausherren, die erneut in Führung gingen. Eine Kopfballverlängerung von Nicolai Rapp fand den Weg zu Jung an die Strafraumkante, der den Ball volley nahm und durch Krahls Beine ins FCK-Tor traf (58.). Zwei Minuten später hätte Ben Farhat mit einem Schuss aus der Drehung direkt nachlegen können.

Doch statt 3:1 stand es kurze Zeit später 2:2. Eine Flankenhereingabe von Jannis Heuer aus dem linken Halbfeld lockte Weiß aus dem Fünfmeterraum, womit Hanslik bei seinem Kopfball quasi freie Sicht und freie Bahn hatte – Kaiserslautern glich wieder aus (64.).

FCK nun gegen Lieberknechts Ex-Club

Chancen auf den Siegtreffer hatten in der Folge beide Teams. Weil aber Wanitzek nicht an Krahl vorbeikam (66.) und der kurz zuvor eingewechselte Aaron Opoku Weiß nicht überwinden konnte (71.), endete das Südwest-Derby zwischen Karlsruhe und dem FCK mit einem Unentschieden. Auch der eingewechselte Beifus vergab kurz vor dem Abpfiff freistehend und aus kurzer Distanz (90.).

Am 33. und damit vorletzten Spieltag dieser Zweitliga-Saison tritt der KSC am Sonntag (11.05.2025, 13:30 Uhr) beim bereits als Absteiger feststehenden SSV Jahn Regensburg an. Kaiserslautern empfängt zeitgleich mit dem SV Darmstadt 98 den ehemaligen Arbeitgeber von Trainer Lieberknecht.