
Verkehrte Welt Kellerkind Münster demütigt Aufstiegsaspirant Magdeburg
Preußen Münster lebt! Ihr Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg hat die Mannschaft von Neu-Trainer Christian Pander mit 5:0 (3:0) gewonnen. Gastgeber Magdeburg fällt auf dem Platz auseinander und im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga zurück.
Tore von Jorrit Hendrix (12.) und Doppelpacker Marc Lorenz (15. und 43.) brachten Münster am Freitag (02.05.2025) schon in der ersten Halbzeit komfortabel in Führung. Nach der Pause erhöhte Joshua Mees mit einem Schlenzer auf 4:0 (52.). Nur zwei Minuten später jubelten die 1.700 mitgereisten Preußen-Fans schon wieder: Daniel Kyerewaa hatte das 5:0 geschossen. Nach dem Spiel war Münster-Trainer Pander "ein bisschen überwältigt." Man habe auf einen guten Einstand gehofft, aber "dass der dann so gut wird, damit war nicht zu rechnen."
Münster eroberte zumindest vorerst den Relegationsplatz 16 und liegt aktuell zwei Punkte hinter Braunschweig auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Aufstiegskandidat Magdeburg fiel durch die Niederlage bei gleichzeitigem Sieg von Paderborn auf den vierten Platz zurück.
Forderung nach Stimmungsumschwung bei Münster erfüllt
Münsters neuer Trainer Pander hatte es unter der Woche noch moniert: "Die Stimmung muss besser werden, sie war mir zu negativ." Insofern war er spätestens nach 15 Minuten in Magdeburg ziemlich zufrieden. Erst köpfte Jorrit Hendrix Münster nach einer Flanke von Marc Lorenz in Führung, dann setzte Lorenz selbst mit einem Linksschuss in die linke untere Ecke noch einen drauf. Nach dem 2:0 erreichte die Stimmung bei den Gästen einen frühen Höhepunkt.
Zum Stimmungsmacher wurde insbesondere Lorenz: Wie viel sich der 36-jährige Kapitän an diesem Abend zutraute, zeigte er kurz nach seinem ersten Tor mit einem Distanzschuss aus 40 Metern. Magdeburgs Torwart Dominik Reimann hatte zu weit vor seinem Tor gestanden, aber der Ball ging links am Pfosten vorbei.
Preußens Lorenz setzt noch einen drauf
Und Magdeburg? Den FCM-Kickern steckte der Schock tief in den Knochen. Die eigentlich so ballsichere Mannschaft traf zu viele falsche Entscheidungen und leistete sich zu viele Fehlpässe. Ein Beispiel für beides gab die 24. Spielminute. Endlich kam Alexander Nollenberger mal bis zur Grundlinie und flankte in die Mitte. Seinen halbhohen Pass konnte Torjäger Martijn Kaars schlecht einschätzen, versuchte ihn mit dem Fuß anstatt per Kopf zu nehmen und verfehlte ihn schließlich komplett.
In der Folge überließ Münster Magdeburg den Ball und lauerte auf Konter. In der 40. Minute brach dann der flinke Kyerewaa auf der rechten Seite durch. Nollenberger konnte ihn nur mit einem Foul stoppen. Den fälligen Elfmeter verwandelte erneut Lorenz zur 3:0-Führung für Münster.
Münster kennt kein Erbarmen gegen Magdeburg
Obwohl FCM-Trainer Christian Titz zur Pause doppelt wechselte, ging das Spiel genau so weiter, wie es aufgehört hatte. Die völlig verunsicherten Magdeburger spielten unsauber und Münster bestrafte sie. Silas Gnaka schoss in der 52. Minute beim Versuch eines Kurzpasses seinen Mitspieler Abu-Bekir El-Zein ab. So sprang der Ball von Etienne Amenyido zu Mees, der aus gut vierzig Metern über den aufgerückten Reimann ins Tor schlenzte.
Immerhin, den Magdeburger Fans blieb wenig Zeit, sich über diesen folgenschweren Fehler zu ärgern. Zwei Minuten nach dem 4:0 gab es nämlich das nächste Gegentor zu bestaunen. Amenyidos Schuss konnte Reimann nur prallen lassen. Anstatt den freien Ball zu klären, sahen alle FCM-Verteidiger dabei zu, wie Kyerewaa das fünfte Tor des Abends erzielte. "Es war ein Spiel, in dem uns individuelle Böcke viele Tore gekostet haben", schimpfte Titz zu Recht.
Magdeburger Fans feiern die Mannschaft
Lorenz freute sich: "Wir haben heute mal zur richtigen Zeit die Tore gemacht." Nachdem er in der 65. Minute ausgewechselt wurde, habe er sich auf der Bank beim Blick auf die Anzeigetafel zwicken müssen, erzählte er weiter.
Ungefähr zur selben Zeit verflachte das Spiel. Magdeburg versuchte, trotz des aussichtslosen Rückstands weiter Fußball zu spielen, aber erzeugte weiter keine Torgefahr. Immerhin hielten die blau-weißen Fans zu ihrer Mannschaft und besangen bis zum Schlusspfiff ihre Liebe zum FCM. "Das ist außergewöhnlich, einfach nur überragend", fand Titz.
Magdeburg in Paderborn, Münster gegen Hertha
Magdeburg ist nächste Woche Samstag (10.05.2025) am 33. Spieltag im direkten Duell der Aufstiegskandidaten zu Gast in Paderborn. Münster spielt am Freitagabend zuhause gegen Hertha BSC.