Enttäuschte Regensburger Spieler

Zurück in die 3. Liga Abstieg des SSV Jahn: Fatale Auswärtsschwäche gibt Ausschlag

Stand: 04.05.2025 06:34 Uhr

Ein paar Glücksmomente im DFB-Pokal, aber abgeschlagen in der Liga - der SSV Jahn Regensburg blickt auf eine schwierige Zweitligasaison zurück. Die endete an diesem Wochenende mit dem sofortigen Wiederabstieg in die 3. Liga.

Von Wolfram Porr

Der SSV Jahn Regensburg spielt in der kommenden Saison wieder in der 3. Liga. Der Abstieg der Oberpfälzer steht zwei Spieltage vor Saisonende fest. Durch das 1:1 beim 1. FC Köln ist der Relegationsplatz für das Team von Trainer Andreas Patz nicht mehr erreichbar. Nach nur einer Spielzeit muss der Jahn wieder runter.

Zweitligatauglichkeit zu selten unter Beweis gestellt

Die Regensburger finden sich also im "Fahrstuhl" wieder. Runter, rauf, runter. Nach einem Jahr in der Drittklassigkeit hatte man vor einem Jahr über die Relegation den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Doch dieser Schritt war zu ambitioniert: Mit großem Abstand belegt der Jahn den 18. Tabellenplatz und konnte zu selten seine Zweitligatauglichkeit unter Beweis stellen.

Erfolge im DFB-Pokal bringen keinen Rückenwind für die Liga

Schon der Start in die Saison war holprig: Zwar gelang am 2. Spieltag ein 1:0-Sieg gegen Mitaufsteiger SSV 1846 Ulm. Danach dauerte es aber bis zum 11. Spieltag, ehe erneut ein Dreier eingefahren werden konnte. Dass man im DFB-Pokal erst gegen Bundesligist VfL Bochum und in der 2. Hauptrunde gegen die SpVgg Greuther Fürth weiterkam, sorgte zwar auch für ein paar schöne Momente. Den Schwung konnte die Mannschaft aber nicht wirklich in die Liga mitnehmen. Im Achtelfinale war dann in diesem Wettbewerb gegen Vizemeister VfB Stuttgart (0:3) Schluss.

Auch Trainerwechsel und Wintertransfers bringen keine Wende

Die Bilanz nach der Hinrunde las sich bereits wie die eines Absteigers: Nur drei Siegen und zwei Unentschieden standen zwölf Niederlagen gegenüber. Zu diesem Zeitpunkt war Aufstiegstrainer Joe Enochs bereits entlassen worden. Der US-Amerikaner wurde nach einer 3:8-Klatsche beim 1. FC Nürnberg am 11. Spieltag beurlaubt und durch den unerfahrenen Andreas Patz ersetzt.

In der Winterpause reagierten die Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Achim Beierlorzer und verpflichteten vier Neuzugänge, die das Ruder noch herumreißen sollten: Rückkehrer Sargis Adamyan (1. FC Köln/Leihe) gehörte ebenso dazu wie Tim Handwerker (1. FC Nürnberg), Anssi Suhonen (Hamburger SV/Leihe) und Frederic Ananou (VV St. Truiden). Der Erfolg blieb aber aus. Auch in der Rückrundentabelle belegt der SSV Jahn aktuell den letzten Tabellenplatz.

Horror-Auswärtsbilanz mit deftigen Klatschen

Die Hoffnung, die Mannschaft könne nun mehr Spiele gewinnen und wenigstens zwei Teams hinter sich lassen, erfüllte sich nicht. Insbesondere die Auswärtsauftritte (nur zwei Punkte und 8:49 Tore aus 16 Partien) waren teilweise desaströs. 3:8 in Nürnberg, 0:5 in Hamburg, 1:5 in Ulm oder 0:6 in Elversberg - es tat nicht nur einmal richtig weh.

Der Kader genügte den Zweitligaansprüchen nicht. Von den Sommer-Neuzugängen konnten mit Abstrichen lediglich Mittelfeldspieler Sebastian Ernst und Angreifer Kai Pröger überzeugen. Insgesamt schaffte es aber weder Joe Enochs noch Andreas Patz, der Mannschaft die nötige Stabilität zu geben. Vor allem die Defensive (66 Gegentore) war die mit Abstand schwächste der 2. Bundesliga.

Neuanfang und personeller Umbruch?

Nun dürfte es zu einem Neuanfang in der 3. Liga kommen. Ob erneut der sofortige Wiederaufstieg gelingt, wird auch davon abhängen, ob es Beierlorzer gelingt, einen personellen Umbruch hinzubekommen. Gut möglich, dass die Fans den Zeiten, in denen der SSV Jahn sieben Jahre lang am Stück Zweitligist war, etwas länger hinterhertrauern müssen.

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Quelle: Blickpunkt Sport 27.04.2025 - 21:45 Uhr