DFB-Präsident Bernd Neuendorf

FIFA WM 2022 WM in Katar - Starker Imageverlust für DFB und FIFA

Stand: 01.12.2022 18:02 Uhr

Der DFB hat durch die Weltmeisterschaft stark an Ansehen verloren, wie aus dem ARD-DeutschlandTrend hervorgeht. Ein Grund dafür dürfte der Umgang des Verbands mit dem Verbot der "One Love"-Binde durch die FIFA sein.

Durch die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) stark an Ansehen in der deutschen Bevölkerung verloren. Das zeigt der ARD DeutschlandTrend vom Dezember 2022. In der repräsentativen Studie im Auftrag der Tagesthemen gaben 35 Prozent der Befragten an, dass sich durch den bisherigen Verlauf der WM ihr Bild vom DFB verschlechtert habe. Bei lediglich drei Prozent hat sich das Image verbessert.

Nur 27 Prozent haben ein positives Bild vom DFB

Insgesamt bewerten nur 27 Prozent der Befragten den DFB positiv gegenüber 61 Prozent, die ihn negativ sehen. Für den Fußball Weltverband FIFA sind die Zahlen noch deutlicher. Bei 60 Prozent der Befragten hat sich das Image der FIFA verschlechtert. Nur ein Prozent gab an, durch die Fußball-WM ein besseres Bild vom Weltverband zu haben. Bei der FIFA stehen acht Prozent positive Bewertungen den 83 Prozent negativen Bewertungen gegenüber.

Umfrage Deutschland-Trend: Wahrnehmung von Fußballverbänden

Umfrage Deutschland-Trend: Wahrnehmung von Fußballverbänden

Auch bei WM-Gastgeber Katar gibt es eine negative Entwicklung. 23 Prozent der Befragten gab an, ihr Bild vom Land habe sich verschlechtert. Lediglich drei Prozent hat laut der Umfrage nun eine bessere Meinung über Katar.

Menschenrechte: Deutsche wünschen sich deutlichere Haltung vom DFB

Die WM war bislang nicht arm an Kontroversen. Allen voran die Diskussion um die "One Love"-Binde und den Umgang des DFB mit deren Verbot durch die FIFA dürfte bei vielen in Erinnerung geblieben sein. Auf die Frage nach der Bewertung der Art und Weise, wie der DFB und die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-WM zu den politischen Verhältnissen und der Menschenrechtslage in Katar Stellung bezogen haben, fanden nur 24 Prozent der Befragten, dass diese angemessen reagiert hätten. Für 16 Prozent gingen die Reaktionen zu weit. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) hätten sich eine klarere Positionierung gewünscht.

Spanien ist WM-Favorit der Deutschen

Auch sportlich musste die Nationalmannschaft einen Imageverlust hinnehmen. Nur acht Prozent glauben nach den ersten beiden Gruppenspielen an den WM-Titel der DFB-Elf. Bei der vorangegangenen Befragung lag dieser Wert noch bei 42 Prozent. Neuer WM-Favorit der Deutschen ist Spanien (16 Prozent) vor Brasilien (14 Prozent) und Frankreich (12 Prozent)