Bochums Trainer Thomas Reis ist nach der Niederlage gegen Schalke 04 nicht zufrieden.

Trainerentlassung VfL Bochum trennt sich von Thomas Reis

Stand: 12.09.2022 15:44 Uhr

Nach sechs Partien gibt es bereits die zweite Entlassung in der Fußball-Bundesliga - in der letzten Woche wurde Domenico Tedesco vor die Tür gesetzt. Nun traf es Thomas Reis vom noch punktlosen VfL Bochum.

Der Verein gab die Trennung am Montagmittag (12.09.2022) bekannt. Heiko Butscher, Trainer der Bochumer U19, werde interimsweise die Aufgaben von Reis übernehmen, heißt es in einer Mitteilung des Klubs.

Zwei Tage nach der Niederlage beim FC Schalke 04 (1:3) reagierte der VfL damit und stellte den 48 Jahre alten Reis, der das Traineramt im September 2019 übernommen hatte, wie auch dessen Assistenten Markus Gellhaus frei.

Wirbel um Schalke-Flirt

Schon länger hatte es Diskussionen um Reis gegeben, weil der eine Vertragsverlängerung abgelehnt und stattdessen einen Wechsel zu Schalke favorisiert haben soll.

Patrick Fabian, Geschäftsführer Sport beim VfL Bochum 1848, wird in der Mitteilung so zitiert: "Dass uns diese Entscheidung nicht leichtfällt, dürfte allen klar sein. Thomas Reis hat eine Verbindung zu Verein und Stadt, die über die erfolgreichen vergangenen drei Jahre hinausreicht."

Richtig sei aber auch, so Fabian, der erst kürzlich Sebastian Schindzielorz ablöste, "dass es vor der Saison Bestrebungen gab, die gemeinsame Arbeit fortzusetzen. Da die Vertragsverhandlungen immer häufiger die öffentliche Wahrnehmung beeinflussten, haben wir uns gemeinsam mit dem Trainer dazu entschieden, diese zu vertagen und es anschließend so kommuniziert".

Nach der erneuten Enttäuschung am Samstag hatte sich der ehemalige Linksverteidiger noch kämpferisch gegeben. "Ich möchte mit der Mannschaft den Bock umstoßen. Ich sehe nicht, dass ich die Mannschaft verloren habe. Ich glaube, dass man es auch mit mir machen kann", sagte Reis. Seine Vorgesetzten sahen das jetzt anders und reagierten.

Suche nach einem neuen Cheftrainer

"Mit Heiko Butscher ist klar besprochen, dass er uns in der aktuellen Situation hilft und so lange unterstützt, bis der neue Cheftrainer feststeht", erklärte Fabian im Rahmen einer Medienrunde am Montag. "Natürlich ist das Ziel, dass man möglichst schnell einen Nachfolger findet."

Ein klares Profil für die Reis-Nachfolge gebe es bereits: "Das ist nicht der klassische Feuerwehrmann. Auch keiner, der völlig neu im Geschäft ist. Wir wollen gemeinsam den Turnaround schaffen."

Den Interimstrainer Butscher werden Frank Heinemann, schon Assistent unter Reis, und Marc-André Kruska unterstützen. Kruska ist als Co-Trainer von Butscher in der U19 tätig und wird die Juniorenauswahl in den kommenden Tagen hauptverantwortlich betreuen.