Jakov Medic trifft für den FC St. Pauli

Später Siegtreffer im DFB-Pokal St. Pauli wurstelt sich glücklich gegen Straelen durch

Stand: 30.07.2022 15:45 Uhr

Der FC St. Pauli hat die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht, aber der Sieg beim Viertligisten SV Straelen war alles andere als souverän.

Die Hamburger gewannen am Samstag (30.07.2022) glücklich mit 4:3 (2:2). Kurz vor dem Schlusspfiff, in Unterzahl nach einer Roten Karte gegen Manolis Saliakas, gelang den Gästen nach einem Freistoß und über den Umweg Pfosten das entscheidende Tor.

St. Pauli, das mit vier Punkten aus zwei Spielen gut in die Saison gestartet war, offenbarte in der Defensive eklatante Schwächen. Straelen wusste das auszunutzen und hätte eine Verlängerung durchaus verdient gehabt.

Ausgleich St. Pauli nach Straelens Chance zum 2:0

Der Zweitligist bestimmte das Geschehen in der Anfangsphase und führte in der Torschussstatistik mit 7:0, als er in der relevanten Statistik mit 0:1 ins Hintertreffen geriet. Said Harouz spielte einen feinen Pass auf Jaron Vicario, der mit einem strammen Flachschuss aus recht spitzem Winkel traf (19. Minute).

Bei einem Konter bot sich für die Mannschaft des Trainers Sunday Oliseh, der zwischen 1995 und 2005 für den 1. FC Köln, Borussia Dortmund und den VfL Bochum 139 Bundesligaspiele bestritt, sogar die Chance zum 2:0. Im Gegenzug glichen die Hamburger dann aber aus.

Nshimirimana trifft beim Debüt

Mit einem abgefälschten Freistoß von der seitlichen Strafraumlinie erzielte Eric Smith das 1:1 (25.). Ebenfalls nach einer Standardsituation lenkte St. Pauli die Partie in die erwartete Bahn. Jakov Medić köpfte einen Freistoß des Schweden Smith ins Netz (40.).

Aber der Regionalligist, der von Präsident Hermann Tecklenburg, Ehemann der deutschen Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg, auch finanziell unterstützt wird, schlug zurück. Mit einem ebenso simplen wie präzisen Pass erreichte Joep Munsters seinen Kollegen Amoros Nshimirimana.

Der Neuzugang von der U21 des niederländischen Zweitligisten Willem II Tilburg, der erst am Tag zuvor die Spielberechtigung erhalten hatte, traf den Ball beim Abschluss zwar nicht richtig, aber er fand trotzdem den Weg ins Netz zum 2:2 (42.).

"Joker" Otto sticht, aber Smarsch patzt

Der Trainer des FC St. Pauli, Timo Schultz, bewies dann nach gut einer Stunde Spielzeit das berühmte gute Händchen. Er brachte David Otto in die Partie, der vom SSV Jahn Regensburg ans Millerntor gewechselt war. Nicht mal eine Minute auf dem Spielfeld, köpfte Otto eine perfekte Flanke von Johannes Eggestein zum 3:2 ins Tor (62.).

Die Rote Karte gegen Saliakas wegen groben Foulspiels erschien ein bisschen hart, aber sie war sicher nicht ursächlich für den erneuten Ausgleich des SV. Torwart Dennis Smarsch ließ sich bei einem harmlosen Freistoß von Vicario übertölpeln. Am ersten Pfosten schlug der Ball zum 3:3 ein (80.).

Es deutete alles auf eine Verlängerung hin, doch in der Nachspielzeit klatschte ein Freistoß von Smith an den Pfosten und fand über den Rücken von Medić, der offiziell als Torschütze gilt, den Weg ins Tor.