Die Spieler des SC Paderborn jubeln im Spiel gegen Wenigerode

Kantersieg im DFB-Pokal SC Paderborn schießt Fünftligist Wernigerode ab

Stand: 30.07.2022 19:17 Uhr

Fußball-Zweitligist SC Paderborn hat in der 1. Runde des DFB-Pokals das Gastspiel im Harz souverän gewonnen. Gegen Fünftligist FC Einheit Wernigerode siegten die Ostwestfalen am Samstag (30.07.2022) mit 10:0 (3:0).

Paderborns Offensivkräfte Julian Justvan (7. Minute, 47.) und Robert Leipertz (10., 58.) schnürten jeweils Doppelpacks, wurden aber von der Schalker Sturm-Leihgabe Marvin Pieringer noch übertroffen. Der Held des Tages jubelte gleich viermal (40., 50., 53., 90.). Auch Angreifer Denis Srbeny (49.) traf. Zudem trug sich Richmond Tachie in die Torschützenliste ein (67.).

Kwasniok lobt Mannschaft des SCP

SCP-Trainer Lukas Kwasniok bilanzierte nach der Partie am Sportschau-Mikro: "Es ist keine Selbstverständlichkeit, das kann schon mal 25, 30 Minuten Null zu Null stehen." Sein Team hätte die Situation gut angenommen. Zum vierfachen Torschützen Pieringer sagte er: "Ein guter Einstand ist immer wichtig. Er wurde auch gut bedient."

"Am Ende ist es eindeutig, einige Tore sind sehr unnötig gefallen", blickte Wernigerodes Lucas Pillich zurück. Dennoch fühle er auch "Stolz, dabei gewesen zu sein" gegen einen Bundesligisten mit Profis, "die viel schnellere Entscheidungen" auf dem Feld treffen würden als die FCE-Amateure.

Paderborn dominiert hitzigen Beginn im Harz

Es war ein hitziger Beginn im Sportforum Wernigerode, wohin der FC Einheit auswich, weil das heimische Mannsberg-Stadion die DFB-Auflagen nicht erfüllen konnte. Denn nach nicht mal fünf Minuten gab es schon zwei Szenen, in deren Anschluss Spieler auf dem Boden liegen blieben und sich über den ausgebliebenen Pfiff beschwerten.

Und Paderborn-Stürmer Denis Srbeny tat das auch zu Recht, denn Einheit-Kapitän Danny Wersig hatte Srbeny im Strafraum mit der Faust im Gesicht getroffen (4.). Schiedsrichter Richard Hempel übersah das - und den VAR gibt es in der ersten Pokalrunde bekanntlich noch nicht.

Die Gastgeber aus dem Harz agierten kämpferisch, gingen in den Zweikämpfen leidenschaftlich zur Sache und verrichteten einiges an Laufarbeit. Das aber auch gezwungenermaßen, denn Paderborn übernahm standesgemäß das Zepter. Es waren kaum zehn Minuten gespielt, da hatten bereits zwei schnell vorgetragene Angriffe des SCP mit den Treffern von Justvan und Leipertz geendet.

Eintracht-Torwart Helmstedt verhindert Schlimmeres

Der Oberligist, zum ersten Mal in der DFB-Pokal-Hauptrunde vertreten, hielt an der eigenen Marschroute fest, mit körperlicher Härte dagegenzuhalten. Justvan wurde gleich von zwei Eintracht-Akteuren rüde abgeräumt, die Gelbe Karte ließ der Unparteiische aber noch stecken.

Vor der Halbstundenmarke fischte dann der 35-jährige Eintracht-Torwart André Helmstedt mit einer starken Flugeinlage einen Schlenzer von Srbeny aus dem Winkel (25.). Zuvor hatte er bereits ein Eins-gegen-eins-Duell mit Schalke-Leihgabe Pieringer gewonnen (19.).

Justvan trifft durch die Hosenträger

In Person von Moritz Singbeil (38.) gelang Wernigerode dann der erste eigene Abschluss. Der FCE hatte mal gut nachgesetzt im Paderborner Drittel, Singbeils Direktabnahme zog aber drüber. Stattdessen mündete ein Abstimmungsfehler in der Einheit-Abwehr zwischen Wersig und Mika Hess im 3:0 durch Paderborns Pieringer noch vor der Pause.

Maximilian Dentz, Trainer von Wernigerode, zog zu Beginn der zweiten Hälfte schon drei der fünf Wechseloptionen, brachte nach der anstrengenden ersten Halbzeit frische Kräfte. Und direkt nach dem Wiederbeginn erarbeitete sich Einheit Wernigerode innerhalb kurzer Zeit zumindest zwei gefährlichere Situationen, die aber ungenutzt blieben.

FCE-Defensive zerfällt kurz nach Wiederbeginn

Die kurz aufflackernde Einheit-Aufbruchstimmung fand ein jähes Ende, als Torwart Helmstedt, bis dato fehlerlos, einen Schuss von Justvan durch die Hosenträger zum vierten SCP-Tor passieren ließ. Und dann fiel die Einheit auseinander. Weil die Zuordnung im Zentrum überhaupt nicht mehr passte, legten Srbeny und Pieringer innerhalb von wenigen Minuten gleich das 5:0, 6:0 und 7:0 obendrauf.

Auch Leipertz schwang sich zum Doppeltorschützen auf, besorgte das 8:0 und Srbeny freute sich über seinen zweiten Assist des Tages. Helmstedt zeichnete sich im unablässigen Ansturm der Paderborner noch ein paar Mal aus und verhinderte zunächst weitere Gegentreffer, aber der eingewechselte Tachie besorgte das 9:0.

Die Querlatte verhinderte bei Tachies nächstem Versuch zunächst die drohende zweistellige Pleite (69.). Aber Pieringer zeigte gegen zwischenzeitlich wieder wacker kämpfende Wernigeroder keine Gnade und erhöhte spät doch noch auf 10:0.