Hamburger SV - SC Freiburg 1:3 HSV ohne Chance - Freiburg zieht sicher ins DFB-Pokalfinale ein

Stand: 20.04.2022 00:21 Uhr

Das war eine klare Sache: Der SC Freiburg zeigte sich im DFB-Pokal-Halbfinale beim Hamburger SV hochüberlegen. Und feierte den souveränen Einzug ins Finale.

Nils Petersen (11.), Nicolas Höfler (17.) und Vincenzo Grifo per Foulelfmeter nach Videobeweis (35.) erzielten die Freiburger Treffer beim 3:1 (3:0)-Auswärtssieg im mit 57.000 Fans bestens gefüllten Hamburger Volksparkstadion. Robert Glatzel traf kurz vor Schluss zum Hamburger Ehrentreffer (88.).

"Wir schreiben Geschichte"

"Das ist unbeschreiblich, wir schreiben Geschichte", sagte Torschütze Höfler in der ARD. "Wir freuen uns, dass wir den Schritt machen konnten." Es mache "brutal viel Spaß", die Mannschaft könne "noch viel erreichen in dieser Saison". "Freiburg war extrem effektiv", sagte Hamburgs Moritz Heyer. "Wir haben alles versucht. Die Stimmung war überragend."

"Wenn wir konzentriert und mutig zu Werke gehen, können wir jeden Gegner nerven", hatte HSV-Trainer Tim Walter vor der Partie angekündigt. Entsprechend forsch begannen seine Jungs, wollten den Freiburgern mit viel Einsatz und Power gleich den Schneid abkaufen.

Doch dass ein Bundesliga-Topteam dann eben doch ein anderes Niveau mitbringt, als die Alltagsgegner der Hamburger in der Zweiten Liga, wurde auch schnell sichtbar. Die Streich-Schützlinge ließen zunehmend sicher und souverän die Kugel durch die eigenen Reihen laufen und nahmen den HSV mehr und mehr aus der Partie.

Petersen mit viel Übersicht zum 0:1

Zum Führungstreffer benötigten die Gäste aus dem Breisgau allerdings einen Standard. Nach einem Eckstoß von links prallte der Ball wie eine Flipperkugel durch den HSV-Strafraum, ehe Petersen mit viel Übersicht und einem gezielten Kopfball aus sieben Metern zum 0:1 traf (11.).

Freiburg hatte nun deutlich Oberwasser. Angetrieben vom immer stärker aufspielenden Höfler wurden die Hamburger mit feinen Ballstafetten aus dem Gleichgewicht gebracht. Und Höfler legte rasch höchstpersönlich nach: Legte sich einen abgewehrten Ball 17 Meter vor dem Tor auf den rechten Fuß und schoss - abgefälscht von Hamburgs Sebastian Schonlau - zum 0:2 ein (17.).

Freiburg schonungslos konsequent

Die mitgereisten 6.000 Freiburger Fans sangen sich nun schon einmal in Richtung Berlin. Sie hatten ja auch allen Grund dazu. Freiburg war und blieb Herr im HSV-Haus. Und setzte noch vor der Pause einen drauf: Hamburgs Moritz Heyer traf den mit nach vorn gegangenen SC-Verteidiger Nico Schlotterbeck mit dem Fuß am Kopf - Schiri Deniz Aytekin entschied nach Empfehlung des VAR auf Strafstoß für Freiburg. Grifo ließ sich das nicht entgehen - 0:3 (35.).

In der 38. Minute trafen auch die Hamburger - Schütze Anssi Suhonen hatte aber im Abseits gestanden.

Streich-Team verteidigt Führung souverän

Die Geschichte der zweiten Hälfte ist schnell erzählt: Der HSV bemühte sich redlich, hatte gegen defensiv sicher stehende Gäste aber kaum echte Tormöglichkeiten. Die Freiburger beschränkten sich weitestgehend aufs Verteidigen, was gegen den zunehmend kopflos anrennenden Gegner genügte.

Einzig Hamburgs Sonny Kittel hatte zunächst eine wirkliche Torchance, sein Schuss aus zwölf Metern wurde in der 68. Minute aber von SC-Keeper Mark Flekken entschärft. Glatzels Treffer zum 1:3 in der 88. Minute war dann nur noch Ergebniskosmetik. Es blieb beim sicheren Sieg des Bundesligisten, der nun auf seinen Endspielpartner wartet. Der wird zwischen RB Leipzig und Union Berlin ausgespielt. "Wir spielen gegen den Gewinner, ist mir völlig egal", sagte Höfler.