Ebbe Sand mit dem Treffer zum 1:0 (Archivbild)

Magische Heimserie Als der BVB letztmals an einem Freitag verlor

Stand: 02.03.2023 17:23 Uhr

Geht die Siegesserie des BVB weiter? Zu Gast im Westfalenstadion ist am Freitagabend (03.03.2023) RB Leipzig (ab 20.20 Uhr live im Audiostream bei sportschau.de). Wie schwierig es ist, die Dortmunder an einem Freitag zu schlagen, zeigt eine beeindruckende Statistik.

Von Julian Meiser

Freitagabendspiele liegen den Spielern von Borussia Dortmund offenbar im Blut: Seit 32 Spielen ist der BVB zu Hause ungeschlagen. Egal, wer in den zurückliegenden 19 Jahren nach Dortmund kam, die Borussia war am Tag vor dem traditionellen Bundesliga-Samstag nicht zu bezwingen: 24 Siege und acht Unentschieden verbuchte Dortmund in diesem Zeitraum.

Dass die Borussen letztmals keinen Freitag-Heimsieg einfahren konnte, liegt schon über drei Jahre zurück: Unter Coach Lucien Favre wandelte das Team am 22. November 2019 einen 0:3-Halbzeitrückstand gegen Paderborn noch in ein 3:3 um.

Unvergessene Freitagabendspiele in Dortmund

2007 ging Arminia Bielefeld an einem Freitag mit 1:6 in Dortmund unter, 2013 erlebte der VfB Stuttgart ein 1:6-Debakel im Westfalenstadion.

Unvergessen ist zweifelsohne das spektakuläre 4:4 vom 30. März 2012 gegen den VfB Stuttgart, als sich Julian Schieber dank zweier Tore in zwei Minuten auf die Wunschliste des BVB schoss. Auch der FC Bayern biss sich 2003 an einem Freitagabend schon die Zähne an Borussia Dortmund aus – und wurde mit einer 2:3-Niederlage zurück nach München geschickt.

Die aktuelle Formstärke der Dortmunder Borussia stärkt die Annahme, dass die Serie auch an diesem Freitag gegen RB Leipzig, trainiert vom ehemaligen BVB-Trainer Marco Rose, nicht reißt.

Dramatisches Revierderby im Westfalenstadion

Die bisher letzte Heimniederlage des BVB an einem Freitag trug sich am 30. Januar 2004 zu – ausgerechnet im Revierderby gegen den FC Schalke 04. Besagtes Spiel brachte alles mit, was ein Derby ausmacht.

Aufs Feld schickte Matthias Sammer unter anderem Christian Wörns, Sebastian Kehl und Ewerthon. Jupp Henyckes vertraute auf Christian Poulsen, Sven Vermant und Mike Hanke.

Für den BVB sah es zunächst gut aus: In der 9. Minute zeigte Schiedsrichter Herbert Fandel auf dem Punkt, nachdem er ein Foul von Schalkes Torwart Frank Rost an Torsten Frings gesehen haben wollte. Sturmhüne Jan Koller trat zum Strafstoß an – und vergab. Frank Rost brachte den mittig geschossenen Ball problemlos unter Kontrolle. Es sollte nicht Rosts einzige Glanztat an diesem Abend bleiben.

Frings vergibt Strafstoß gegen Ex-Werderkollegen Rost

In der 74. Minute wiederholte sich das Elfmeterszenario aus der ersten Halbzeit. Auf ein glasklares Handspiel von Schalkes Innenverteidiger Thomas Kläsener entschied Fandel – diesmal folgerichtig – auf Strafstoß für Dortmund. Kläsener musste, wie schon zuvor Tomas Rosicky, mit Gelb-Rot vom Platz.

Doch auch Dortmunds Torsten Frings scheiterte vom Punkt an Frank Rost. Im Duell der Ex-Bremer antizipierte Rost Frings' Schussrichtung und fischte den Ball aus der richtigen Ecke.

Alles lief an diesem Freitag auf ein Unentschieden hinaus. Doch dann passiert es: Der gebürtige Gelsenkirchener Hamit Altintop legte in der 89. Minute auf den eingewechselten Ebbe Sand ab – und der Däne lupfte den Ball gefühlvoll über Guillaume Warmuz ins Dortmunder Tor. Endstand 0:1. Im Anschluss an diese bittere Derbypleite gab es nie wieder eine Freitagsniederlage für den BVB – zumindest bis jetzt (Stand 2. März 2023).