Stuttgarts Nick Woltemade bejubelt seinen Siegtreffer

Zwei Platzverweise Woltemade erlöst Stuttgart gegen dezimiertes St. Pauli

Stand: 03.05.2025 18:25 Uhr

Der VfB Stuttgart hat seine kleine Ergebniskrise in der Fußball-Bundesliga beendet und nach drei sieglosen Spielen in Folge beim FC St. Pauli einen späten 1:0-Sieg (0:0) gefeiert. Nick Woltemade erzielte in der 88. Minute das Tor des Tages.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Hamburger bereits in Unterzahl, weil Siebe Van Der Heyden nach 57 Minuten die Gelb-Rote-Karte sah. In der Nachspielzeit musste auch Torhüter Nikola Vasilj noch mit Gelb-Rot vom Platz.

Durch den Sieg steht der VfB nun bei 44 Punkten, bleibt aber im Niemandsland der Tabelle. Der FC St. Pauli hätte mit einem Dreier den Klassenerhalt feiern können. Zwei Spieltage vor Schluss haben die Hamburger fünf Punkte Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz.

"Ein spätes Gegentor ist immer unglücklich", sagte St. Paulis Trainer Alexander Blessin haderte im Sportschau-Interview mit dem Elfmeterpfiff und einigen weiteren Entscheidungen. "Aber was mich stolz macht: Wir haben eine gute Reaktion gezeigt, auch in Unterzahl. Es ist nichts passiert. Wir müssen gucken, dass wir die fehlenden Punkte in der nächsten Woche holen."

Ole Zeisler, Sportschau, 03.05.2025 18:50 Uhr

Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß sprach im Sportschau-Interview von einem "hochverdienten Sieg". Seine Mannschaft habe wenig zugelassen, nach dem negativen Ergebnissen der letzten Wochen müsse man dies auch mal honorieren.

St. Pauli legt direkt los

Mit dem Klassenerhalt vor Augen hatte der FC St. Pauli keine große Lust auf eine Abtastphase. Es dauerte nur 34 Sekunden, bis Noah Weißhaupt auf der linken Seite durchbrach und Alexander Nübel im Stuttgarter Tor zu einer ersten Parade zwang.

Nach neun Minuten zögerte Danel Sinani nicht lange und zog aus 22 Metern ab. Sein Schuss verfehlte das Kreuzeck nur knapp.

Stuttgarts Woltemade prüft St. Paulis Vasilj

Der VfB tat sich schwer mit dem Hamburger Druck und leistete sich in der Anfangsphase viele Fehler im Aufbau, überstand die Anfangsphase aber schadlos. Nach 18 Minuten meldeten sich dann auch die Gäste an: Nach Doppelpass mit Deniz Undav prüfte Nick Woltemade St. Paulis Torhüter Vasilj.

Die Szene war ein Weckruf für den VfB, der von dort an die bessere Mannschaft war. St. Pauli zeigte sich weniger griffig als in der Anfangsphase, nun bestimmte Stuttgart die Partie.

Viele Chancen sprangen dabei aber nicht heraus. Führich probierte es nach 29 Minuten per Heber aus spitzem Winkel, brachte den Ball aber nicht auf das Tor. St. Pauli versuchte über den Kampf zurück ins Spiel zu kommen. Das führte zu vielen kleinen Fouls, die den Spielfluss immer wieder unterbrachen.

St. Paulis Van Der Heyden fliegt, Woltemade vergibt vom Punkt

Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nicht. Der VfB dominierte, St. Pauli verteidigte. In der 55. Minute hatte Woltemade nach einem Stuttgarter Konter die große Chance zur Führung, Van Der Heyen lenkte den Ball gerade so noch um den Pfosten.

Das Problem dabei: Der Hamburger war mit der Hand am Ball. Schiedsrichter Florian Exner schaute sich die Szene am Monitor an und und entschied folgerichtig auf Elfmeter für den VfB. Dazu schickte er Van Der Heyden mit der Gelb-Roten-Karte vom Platz. Woltemade trat an, doch Vasilj spekulierte richtig und wehrte den Strafstoß zur Seite ab (60.).

Vasilj rettet auch gegen Führich

Stuttgart drückte weiter auf den Führungstreffer, doch St. Pauli konnte sich auf seinen Torwart verlassen. In der 69. Minute bediente Woltemade den völlig freistehenden Chris Führich, dessen Schuss Vasilj aber entschärfte. Sechs Minuten später war der Keeper auch gegen den eingewechselten Ermedin Demirovic zur Stelle (75.). Und auch einen Kopfball von Woltemade kratzte Vasilj noch von der Linie (83.).

Offensiv kam St. Pauli nur selten zur Entlastung. Stuttgart drückte bis zum Schluss auf den Führungstreffer. Fünf Minuten vor dem Ende hatte Maximilian Mittelstädt die Führung auf dem Fuß, aber auch er kam nicht an Vasilj vorbei.

Woltemade erlöst Stuttgart, Vasilj muss runter

Vasiljs Heldenstory sollte aber kein Happy End bekommen. Denn letztlich war der Stuttgarter Druck doch zu groß. St. Pauli bekam den Ball nicht aus dem Strafraum geklärt. Demirovic legte quer auf Woltemade, der aus elf Metern ins linke Eck traf (88.).

Und es kam noch schlimmer für Vasilj: In der Nachspielzeit sah der Bosnier die Gelbe Karte, weil er sich über Stuttgarter Zeitspiel beschwerte. Weil er dann aber nicht aufhörte, musste auch er mit Gelb-Rot vom Platz.

St. Paulis Coach Blessin - "Will da jetzt nicht rumheulen"

Sportschau Bundesliga, 03.05.2025 18:15 Uhr

St. Pauli in Frankfurt, Stuttgart gegen Augsburg

Weiter geht es für den FC St. Pauli am kommenden Sonntag (11.05.2025, 17.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt. Stuttgart ist am selben Tag (19.30 Uhr) gegen den FC Augsburg gefordert.