Fußball | WM-Qualifikation Playoffs: WM ohne Italien und Türkei, Portugal hofft noch

Stand: 25.03.2022 10:14 Uhr

Die Fußball-WM 2022 in Katar geht ohne Italien über die Bühne: Der Europameister ist im Playoff-Halbfinale überraschend an Nordmazedonien gescheitert. Portugal, Wales und Schweden sind eine Runde weiter.

Superstar Cristiano Ronaldo darf mit Portugal weiter auf die Teilnahme an der Fußball-WM 2022 hoffen - Italien scheitert nach einer Blamage gegen Nordmazedonien dagegen historisch. Die Portugiesen gewannen am Donnerstag (24.03.2022) das Playoff-Spiel gegen die Türkei um Nationaltrainer Stefan Kuntz mit 3:1 (2:0), am kommenden Dienstag geht es nun aber nicht wie erwartet gegen die Italiener.

Denn der Europameister unterlag Nordmazedonien sensationell mit 0:1 (0:0), Aleksandar Trajkovski (90.+2 Minute) traf in der Nachspielzeit für die Gäste. Damit verpasst Italien erstmals in seiner Geschichte zweimal in Folge eine WM. Der Auftritt der "Squadra Azzurra" war alles andere als titelreif. Der Europameister war zwar überlegen, aber vor dem Tor zu einfallslos. Das sollte sich rächen. Die Nordmazedonier hatten schon in der Gruppenphase der deutschen Mannschaft eine überraschende Heimniederlage zugefügt.

Chiellini: "Enttäuscht, gebrochen, am Boden zerstört"

"Das ist schwer zu erklären. Wir sind enttäuscht, gebrochen, am Boden zerstört. Es hat wieder ein bisschen was gefehlt. Wir haben seit September Fehler gemacht und nun dafür bezahlt", sagte Abwehrspieler Giorgio Chiellini nach der Blamage. Die "Gazzetta dello Sport" schrieb auf ihrer Homepage treffend: "Disastro Italia".

Yilmaz verschießt Elfmeter und beendet Karriere in Nationalmannschaft

In Porto trafen Otavio (15.), Diogo Jota (42.) und Matheus Nunes (90.+4) für die Gastgeber, Altstar Burak Yilmaz (65.) verkürzte noch - verschoss dann aber in der 85. Minute einen Foulelfmeter. Der türkische Spielführer gab nach dem Schlusspfiff das Ende seiner Karriere in der Nationalmannschaft bekannt. "Das heute war mein letztes Spiel. Ich beende heute meine Karriere in der Nationalmannschaft. Denn ich möchte meine Spielführerbinde den jüngeren Kammeraden übergeben. Also nach so einem traurigen Spielausgang hätte ich eigentlich nicht aufhören wollen. Aber ich halte das für das Richtige und möchte mich nochmal bei allen entschuldigen," sagte Yilmaz.

Für Deutschlands früheren U21-Coach Kuntz war es im fünften Spiel die erste Niederlage mit den Türken, deren Traum von der ersten WM-Teilnahme seit 2002 platzte damit.

Bale schießt Wales ins Playoff-Finale

Für Österreich und den deutschen Trainer Franco Foda platzte der Traum von der WM in Cardiff. In Wales verlor die ÖFB-Auswahl mit 1:2 (0:1). Für die Waliser soll es nun im Sommer das Entscheidungsspiel gegen die Ukraine oder Schottland geben, dieses Playoff-Halbfinale wurde angesichts des russischen Angriffskrieges verschoben. Es soll im Juni stattfinden.

Österreich scheiterte vor allem an Gareth Bale: Der Waliser Ausnahmespieler, bei Real Madrid nur noch zweite Wahl, traf doppelt (25./51.). Bayern Münchens Marcel Sabitzer (64.) gelang nur noch der Anschluss.

Schweden siegt gegen Tschechien in der Verlängerung

Schweden besiegte Tschechien nach einem Tor des Ex-Mainzers Robin Quaison (110.) mit 1:0 (0:0) nach Verlängerung und muss am kommenden Dienstag in Polen antreten. Die Mannschaft um Bayern Münchens Stürmerstar Robert Lewandowski zog direkt in die Finalrunde ein, weil das russische Team aus dem Wettbewerb genommen wurde.

Polen sichert spätes Remis bei Test in Schottland

Ohne Weltfußballer Lewandowski hat Polen einen kleinen Stimmungsdämpfer gerade so vermieden. Die Polen trennten sich im Testspiel in Schottland mit 1:1 (0:0), der Ex-Herthaner Krzysztof Piatek traf in der Nachspielzeit (90.+4) per Elfmeter zum Ausgleich. Arsenal-Profi Kieran Tierney (68.) hatte die Gastgeber im Hampden Park in Glasgow in Führung gebracht. Beide Teams sind ebenfalls noch in den WM-Playoffs vertreten - Polen steht durch die Sperre Russlands aber schon im Finale. Schottland wäre gegen die Ukraine angetreten. Die Partie wurde aber wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verlegt.