Leipziger Jubel

RB im DFB-Pokal-Halbfinale Leipzig schlägt harmlose Dortmunder

Stand: 06.04.2023 09:55 Uhr

Mit einem 2:0-Erfolg gegen Dortmund ist RB Leipzig ins DFB-Pokal-Halbfinale eingezogen. Der Sieg gegen harmlose Borussen hätte höher ausfallen können.

RB Leipzig steht im Halbfinale des DFB-Pokals. Das Team von Trainer Marco Rose gewann das Bundesliga-Duell gegen Borussia Dortmund daheim mit 2:0. In der ausverkauften Arena erzielten Timo Werner (22.) und Willi Orban (90.+8) vor rund 47.000 Fans die Tore

Zuvor waren schon der SC Freiburg, Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart in die Vorschlussrunde eingezogen. Für die Dortmunder ist die Niederlage nach dem Achtelfinal-Aus in der Champions League der nächste Rückschlag.

Leipzig mit veränderter Taktik, BVB ohne Bellingham

Nach drei Niederlagen ohne eigenes Tor ging RB Leipzig mit einer veränderten taktischen Formation ins Spiel. Rose stellte in der Abwehr auf eine Dreierkette mit Kapitän Willi Orban, Josko Gvardiol und Mohamed Simakan um. Die Nationalspieler Benjamin Henrichs und David Raum kamen als offensive Außenverteidiger zum Einsatz. In der Offensive kam Dani Olmo zu seinem ersten Startelf-Einsatz seit Ende Januar.

Dortmunds Trainer Edin Terzic ließ im Angriff Donyell Malen für den unter Knieproblemen leidenden Sébastien Haller auflaufen. Dahinter sollten Marco Reus und Julian Brandt für kreative Momente sorgen. Für die größte Überraschung sorgt Terzic im Mittelfeld. dort bekam Jude Bellginham eine Pause, Salih Özcan rückte in die Startelf.

Leipzig legt rasant los

Leipzig legte ein rasantes Tempo vor, Dortmund fand zu Beginn gar nicht statt. Im Minutentakt hatte RB Chancen, doch Konrad Laimer, Dani Olmo, Timo Werner, Benjamin Henrichs und Mohamed Simakan scheiterten an sich selbst oder an BVB-Torwart Gregor Kobel.

Die Schwarz-Gelben brauchten gut eine Viertelstunde, um die Partie so ein wenig zu beruhigen. Das bedeutete aber nicht, dass sie selbst zu Chancen kamen. Zu schnell waren die Leipziger unterwegs, zu früh setzten sie den Gegner unter Druck, zu gut stellten sie die Passwege zu - und die Dortmunder waren damit sichtlich überfordert.

Verdiente Führung durch Werner

Die Leipziger Führung war folgerichtig und auch völlig verdient. In der 22. Minute ging Simakan auf der rechten Seite auf und davon, ließ Mats Hummels stehen und spielte den Ball in die Mitte auf Werner, der sich das aus sechs Metern nicht nehmen ließ.

Der BVB reagierte und brachte mehr Tempo in seine Aktionen, was die Gastgeber aber keinesfalls in Verlegenheit brachte. Im Gegenteil. Sie spielten weiter munter nach vorne. Erst setzte Josko Gvardiol einen Kopfball knapp neben das Tor, dann rettete Kobel zunächst gegen Werner und dann gegen Olmo.

Reus: "Sie haben uns aufgefressen"

In der 39. Minute lief dann Werner frei auf das Dortmunder Tor zu, legte den Ball aber uneigennützig auf den mitgelaufenen Laimer. Was er besser nicht gemacht hätte, denn das Abspiel misslang. Die erste Halbzeit verlief aus Dortmunder Sicht völlig desolat, mit dem knappen Pausenrückstand war der zweikampfschwache und harmlose BVB bestens bedient. Die Kreativkräfte Marco Reus und Julian Brandt waren nicht zu sehen, Stürmer Donyell Malen hing völlig in der Luft. Torschussverhältnis in Durchgang eins – 14:1 für RB. "In der ersten Halbzeit haben sie uns aufgefressen", sagte Reus im ZDF: "Dann wurde es besser, aber was wir gezeigt haben, ist natürlich viel zu wenig." Das meinet auch Brandt: "Wir hatten heute extrem Schwein, dass wir überhaupt die ersten zehn Minuten überlebt haben mit einem Gegentor."

BVB investiert mehr, aber nicht genug

Zur zweiten Halbzeit brachte Terzic Youssoufa Moukoko für Marius Wolf in die Partie und ließ mit einer Dreierkette spielen. Die Leipziger schauten sich zunächst mal an, was die Dortmunder so vorhatten. Die kamen zumindest besser ins Spiel. Die erste Chance hatte aber Leipzig, Olmo setzte den Ball aus der zweiten Reihe knapp am rechten Winkel vorbei.

Insgesamt war die zweite Hälfte ärmer an Chancen, dafür wurde es ruppiger und hektischer. Das lag vor allem an Dortmund, das wesentlich mehr investierte. Was blieb, war die spielerische Überlegenheit der Leipziger. Daran änderte auch die Einwechslung von Jude Bellingham nichts. Die wenigen Dortmunder Chancen verteidigte Leipzig locker weg. Spannend blieb es aber bis zum Ende. Aber auch nur weil RB es versäumte, mit dem 2:0 nachzulegen. So rettete Kobel in der 78. Minute bei einem Konter gegen Laimer, und kurz vor Schluss verzettelte sich der eingewechselte Andre Silva im Strafraum.

In der hektischen Nachspielzeit wären die Dortmunder fast noch zum Ausgleich gekommen, doch Janis Blaswich fischte einen Schuss von Jamie Bynoe-Gittens aus der Ecke. Als Kobel beim anschließenden Eckball mit nach vorne ging, setzte Willi Orban beim Leipziger Konter den Ball ins leere Tor.

In der Liga jetzt gegen Berlin

In der Bundesliga erwartet Dortmund am Samstag (15.30 Uhr) Union Berlin zum Spitzenspiel, Leipzig muss drei Stunden später bei Hertha BSC ran.