Spielszene Hannover 96 - FC St. Pauli

Ausgleich in der Nachspielzeit Hannover 96 verpasst gegen St. Pauli ersten Dreier

Stand: 23.07.2022 23:31 Uhr

Hannover 96 kommt unter dem neuen Coach Stefan Leitl in der 2. Fußball-Bundesliga noch nicht in Tritt. Auch im zweiten Saisonspiel gegen den FC St. Pauli gelang kein Sieg. Die norddeutschen Klubs trennten sich am späten Samstagabend (23.07.22) mit 2:2.

Johannes Eggestein hatte die Gäste früh in Führung gebracht (4. Minute). Sebastian Kerk glich für die Gastgeber vom Punkt aus (33.). Derrick Köhn traf Mitte der zweiten Halbzeit für die Gastgeber zum vermeintlichen Sieg (71.). Doch Jackson Irvine zerstörte Hannovers Träume vom ersten Saisonerfolg in der Nachspielzeit.

"Das ist sehr bitter, in der letzten Minute so ein Ding zu kassieren", sagte Torschütze Köhn am Sportschau-Mikrofon, "wir haben 90 Minuten ein gutes Spiel gemacht. Wenn ich mein Freistoßtor mache, dann sieht das ganz anders aus." Köhn hatte im zweiten Spielabschnitt einen ruhenden Ball an den Querbalken gesetzt.

Kerk vergibt und trifft

In einem lebhaften und ausgeglichenen Spiel erwischten die Hamburger den besseren Start. Mit einem sehenswerten Schuss brachte Johannes Eggestein die Gäste früh mit 1:0 in Führung. Hannover 96 zeigte jedoch eine gute Reaktion und erspielte sich ein leichtes Chancenplus.

Die beste Gelegenheit hatte zunächst Sebastian Kerk, der einen indirekten Freistoß aus zwölf Metern über das Tor der Gäste jagte. Besser machte es Kerk dann später, als er einen diskutablen Handelfmeter mit einem platzierten, harten Schuss verwandelte.

Wirbel um Elfmeterentscheidung

Nach dem angeblichen Handspiel von St. Paulis Verteidiger Dzwigala entschied Schiedsrichter Felix Zwayer in der 30. Minute mit Hilfe des Videoassistenten auf Elfmeter. Die "vorliegenden Kameraperspektiven" seien nicht ausreichend gewesen, um die Wahrnehmung des Referees "zweifelsfrei widerlegen" zu können, twitterte der Deutsche Fußball-Bund über seinen Schiedsrichter-Account.

"Wenn man es weiterlaufen lässt, dann greift der VAR nicht ein, da hatten wir das Glück auf unserer Seite", sagte Hannovers Kerk. "Ich fand zumindest, dass er relativ schnell gepfiffen hat, das hat mich verwundert", sagte Pauli-Kapitän Kapitän Leart Paqarada, betonte aber: "Wenn er ihn gibt, ist es schwierig, ihn zurückzunehmen. Da mache ich dem Herrn Zwayer keinen Vorwurf."

Kaum Torchancen - doch dann kam Köhn

In der Folge ließen beide Mannschaft gute Ansätze in der Spielentwicklung erkennen, konnten sich aber keine zwingenden Torabschlüsse erarbeiten. Der zweite Treffer der Gastgeber fiel dann etwas überraschend: Nach einem Diagonalball kam Köhn halblinks aus 14 Metern zum direkten Abschluss und hatte etwas Glück, dass Adam Dzwigala den Schuss mit der Schulter leicht, aber unhaltbar abfälschte.

Als Hannover in Gedanken schon den Sieg feierte, erzielte Irvine per Kopf nach Freistoßflanke von Paqarada in der fünf Minuten dauernden Nachspielzeit den Ausgleich für die Hanseaten. "In der 90-plus-Minute den Ausgleich zu machen, fühlt sich wie ein Sieg an", sagte Paqarada zur Sportschau, "aber wir hätten natürlich gerne die drei Punkte mitgenommen."

Hannover im Pokal bei Schott Mainz, St. Pauli zuvor in Straelen

Beide Mannschaften treten am kommenden Wochenende im DFB-Pokal bei unterklassigen Vereinen an: Hannover spielt am Sonntag bei TSV Schott Mainz (31.07.2022, 15.30 Uhr), der FC St. Pauli tags zuvor beim SV 19 Straelen (13.00 Uhr).

In der Liga steht für die Hannoveraner als nächstes die Partie in Paderborn an (06.08.2022, 13.00 Uhr), die Hamburger haben mit dem Spiel in Kaiserslautern das nächste schwere Auswärtsspiel zu absolvieren.

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