Bundestrainer Hansi Flick fordert von seiner Mannschaft gegen Italien mehr Engagement.

DFB-Elf gegen Italien Flick fordert ersten Sieg in der Nations League

Stand: 14.06.2022 20:06 Uhr

Nach bisher drei Unentschieden in der Nations League fordert Bundestrainer Hansi Flick von seinem Team gegen Italien endlich drei Punkte.

Flick geht das diese Saison abschließende Duell "sehr positiv gestimmt" an. "Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden", sagte Flick in Budapest vor der Abreise nach Deutschland, trotz der zuletzt vier 1:1-Spiele in Serie. Gegen den Europameister stünden am Dienstag (14.06.2022) alle 25 Spieler im Kader zur Verfügung, berichtete Flick. Beim 1:1 am Samstag in Ungarn hatte Serge Gnabry wegen Wadenproblemen gefehlt.

Flick: "Alle Körner drin haben"

Gegen Italien "zählt es nochmal, da wollen wir alle Körner drin haben", sagte Flick, er erneuerte seine klare Ansage, gewinnen zu wollen. "Mir tun die vier Unentschieden...", brach Flick seinen Satz ab, um dann fortzufahren "... ich finde das einfach nicht gut, weil ich gewinnen möchte."

Sich für Aufwand belohnen

Siege seien "immer wichtig für ein Team, sind immer dazu da, das eigene Selbstvertrauen aufzubessern", sagte der Bundestrainer: "Elementar ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es wäre schön, wenn wir für unseren Aufwand belohnt werden. Mit einem Sieg ist die Überzeugung, dass man eine gute Qualität hat, auch viel besser."

"Die Mannschaft muss wissen, welche Stärke sie hat. Wir haben großartige Spieler in unseren Reihen", erklärte Flick voller Überzeugung. Diese forderte er beim mit einer Viertelstunde Verspätung begonnenen Abschlusstraining am Montagvormittag nicht zu sehr. Ein kurzes Anschwitzen, ein Spiel im Kreis - das war es. "Es steckt allen eine lange Saison in den Knochen", sagte Flick. Er erwarte aber, dass sein Team im Duell der viermaligen Weltmeister "noch einmal alles reinhauen" werde. Ein Selbstläufer wird die Begegnung gegen den im Neuaufbau befindlichen Europameister in Mönchengladbach aber freilich nicht.

Was wird mit Sané und Werner?

Mit Spannung wird Flicks Umgang mit seinen Sorgenkindern Leroy Sané und Timo Werner beobachtet. Dem Münchner Sané attestierte er erneut "sensationelles Potenzial, das der Mannschaft sehr gut helfen kann". Doch zuletzt wirkte Sané lustlos, die Körperspannung fehlte. In Ungarn verzichtete Flick sogar auf seine Einwechslung, eine klare Ansage von DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff folgte: "Wir helfen ihm, aber er muss sich natürlich auch selber helfen. Am Ende musst du dich als Spieler da rauskämpfen."

Das gilt auch für Timo Werner. Der Stürmer des FC Chelsea ist zwar engagiert, aber äußerst unglücklich bei seinen jüngsten Auftritten. Zu Beginn des Trainings nahm Flick ihn am Montag zur Seite und redete ihm gut zu. "Rückschläge sind dafür da, dass man die Dinge beim nächsten Mal besser macht", sagte Flick.

Burkhard Hupe, Sportschau

Die Zeit drängt

Viel Zeit bleibt ihm selbst nicht mehr. Nach dem Italien-Spiel und dem Nations-League-Abschluss im September gegen Ungarn und in England muss er seinen Kader für die Wüsten-WM in Katar (21. November bis 18. Dezember) berufen. Daher will Flick weitere Entwicklungsschritte sehen, auch wenn er mit den Fortschritten in seiner bisherigen Amtszeit "sehr zufrieden" ist. 

Die voraussichtliche deutsche Aufstellung

Neuer - Klostermann, Süle, Rüdiger, Raum - Kimmich, Gündogan - Hofmann, Müller, Musiala - Havertz