Fußball | DFB DFB-Frauen vor der EM: Voss-Tecklenburg enthüllt erweiterten Kader

Stand: 30.05.2022 13:43 Uhr

Eine kurze Vorbereitung, aber viele Fragen: Mit der Nominierung des erweiterten EM-Kaders am Dienstag (31.05.2022) beginnt für die DFB-Frauen die heiße Phase vor der Titeljagd in England.

Es wird ernst für die deutschen Fußballerinnen. 38 Tage vor dem EM-Auftakt verkündet Martina Voss-Tecklenburg am Dienstag in Frankfurt ihren erweiterten Kader für die Titeljagd in England (6. bis 31. Juli). 28 Spielerinnen bekommen im Urlaub gute Nachrichten der Bundestrainerin, die später noch fünf Kandidatinnen streichen muss.

Den jüngsten Zweifeln an der Titelreife zum Trotz gibt sich Voss-Tecklenburg zuversichtlich. Sie glaube an den neunten Triumph für Deutschland, sagte die 54-Jährige nach dem Frauen-Pokalfinale in der Sportschau, "sonst fahre ich nicht zur EM."

Erst im April aber dämpfte die Pleite in der WM-Qualifikation in Serbien (2:3) die Hoffnungen. Spielmacherin Dzsenifer Marozsan riss sich an diesem gebrauchten Tag auch noch das Kreuzband und fehlt nun als erfahrene Stammkraft. Jammern, so sieht Voss-Tecklenburg das, sei keine Option: "Wir müssen es im Kollektiv regeln."

Vorbereitung beginnt am Pfingstsonntag

Die immer wieder von Ausfällen erschwerte Suche nach einer schlagkräftigen Formation macht das nicht einfacher. Im Tor birgt zudem die Frage Brisanz, ob Merle Frohms (Eintracht Frankfurt) die Nummer eins bleibt oder die erfahrene Herausforderin Almuth Schult (VfL Wolfsburg) nach einer starken Saison noch das Rennen macht.

Da es schon die Gruppenphase mit den Gegnern Vize-Europameister Dänemark, Mitfavorit Spanien und Finnland in sich hat, ist die Vorbereitung umso wichtiger. Die beginnt am Pfingstsonntag, allerdings nur für einen Teil des Kaders. Als erstes Team überhaupt dürfen die DFB-Frauen dann das Trainingsgelände der schicken neuen DFB-Akademie in Frankfurt nutzen.

Im Lehrgang vom 12. bis 18. Juni in Herzogenaurach steigen dann auch die Spielerinnen vom Double-Gewinner aus Wolfsburg ein, die wohl den größten Block des Aufgebots bilden werden. Die EM-Generalprobe steigt am 24. Juni in Erfurt gegen die Schweiz. Und am 3. Juli geht der Flieger von Frankfurt nach London, wo die DFB-Auswahl in Brentford im Westen der Metropole ihr Quartier bezieht.

Das Halbfinale ist das Ziel

Zuletzt war bei der EM 2017 und der WM 2019 im Viertelfinale bereits Endstation. An den hohen Ansprüchen an den Olympiasieger von 2016 und zweimaligen Weltmeister hat das nichts geändert. So hatte DFB-Direktor Oliver Bierhoff im vergangenen November erklärt: "Wir haben den Anspruch, bei jedem Männer- oder Frauen-Turnier unter die letzten vier zu kommen."