Dynamo Dresden  -VfB Lübeck

Fußball | 3. Liga Drljaca rettet Dynamo Dresden drei Punkte beim VfB Lübeck

Stand: 16.09.2023 16:06 Uhr

Dynamo Dresden reitet weiter auf der Erfolgswelle. Der Aufstiegsaspirant feierte beim VfB Lübeck den vierten Sieg in Serie und behauptet damit die Tabellenspitze. Torwart Stefan Drljaca rettete seinem Team mit zahlreichen Paraden in der Schlussphase die drei Punkte.

Dynamo Dresden hat dank Torschütze Jakob Lemmer und Torwart Stefan Drljaca drei Punkte aus Lübeck entführt und den fünften Saisonsieg eingefahren. Das Team von Trainer Markus Anfang gewann am Samstag (16. September) mit 1:0 (0:0) beim Aufsteiger.

Hauptmann doch in der Startelf

Die erste Überraschung gab es bereits eine Stunde vor Anpfiff. Niklas Hauptmann, Dreh- und Angelpunkt in Dynamos Offensivspiel, stand wider Erwarten in der Startelf, nachdem er das Training am Donnerstag noch hatte abbrechen müssen. Zudem rückte Lemmer für Dennis Borkowski auf den rechten Flügel. VfB-Trainer Lukas Pfeiffer beorderte mit den beiden Ex-Hallensern Sören Reddemann und Janek Sternberg sowie Jan-Marc Schneider und Mats Facklam gleich vier Neue in seine Startformation.

Dynamo bemüht, aber ohne Fortune

Vor knapp 9.000 Zuschauern im Stadion an der Lohmühle waren die ersten Minuten von Abtasten bestimmt. Dynamo hatte zwar mehr Ballbesitz, Lübeck stellte die Passwege aber clever zu. Nach sieben Minuten prüfte Hauptmann erstmals Philipp Klewin im VfB-Tor, bekam aber nicht genügend Druck hinter seinen Schuss aus der zweiten Reihe. In der Folge spielte Lübeck befreiter auf, kam vor allem über die Flügel und über Standards zu Abschlüssen. Facklams Kopfball nach einer knappen Viertelstunde ging aber einen guten Meter am Tor vorbei. Auf der Gegenseite war es erneut Hauptmann, der mit seinem etwas zu weit rechts angesetzten Schuss von der Strafraumkante für Gefahr sorgte (24.).

Niklas Hauptmann und Robin Velasco im Kopfballduell

Viel Kampf, wenig Torraumszenen in Hälfte eins: Dresdens Hauptmann im Luftduell mit Lübecks Velasco.

Trotz wenig klarer Torchancen war die Partie intensiv. Beide Teams suchten die Zweikämpfe und griffen mit viel Tempo an. Nach schöner Vorarbeit von Hauptmann und Lemmer rauschte Stefan Kutschke nur um wenige Zentimeter am Ball und der möglichen Führung vorbei (29.). Insgesamt sah das Angriffsspiel der Dresdner gut aus. Bis zum Strafraum lief es flüssig, der finale Pass war dann aber oft zu ungenau gegen die gut sortierte Lübecker Abwehr oder die Abschlüsse wurden zu überhastet gesucht. Vor der Pause hatte Dynamo aber noch zwei gute Aktionen: Zunächst bekam Kutschke den Ball nach einer Halbfeldflanke nicht an Klewin vorbeigespitzelt (42.), in der Nachspielzeit rettete die Latte für Lübecks Schlussmann, nachdem sich Lemmer gut gegen seinen Gegenspieler durchgesetzt hatte.  

Lemmer trifft zur verdienten Führung

Dynamo kam mit ordentlich Tempo aus der Kabine. Paul Will eroberte zunächst den Ball in der eigenen Hälfte und setzte dann Kutschke mit einem traumhaften Pass über das halbe Feld in Szene. Dresdens Kapitän zielte aber zu ungenau (46.). Kurz darauf zappelte der Ball nach einem Kutschke-Kopfball im Netz, der Treffer wurde aufgrund einer Abseitsposition aber korrekterweise zurückgepfiffen. Wenige Minuten später sollte sich Dresden dann aber endgültig belohnen. Auf Vorlage von Zimmerschied drang Lemmer in den Sechzehner ein und schloss trocken ins linke Eck zur Führung ab (51.). Nur wenige Sekunden später war es erneut Lemmer, der nach einem schönen Solo im Sechzehner auf Kutschke zurückgab, dessen Schuss Klewin aber auf der Linie klären konnte (53.).

Dresdens Jakob Lemmer, Stefan Kutschke und Claudio Kammerknecht jubeln

Dresdens Jakob Lemmer trifft zur Führung.

Lübeck suchte die Antwort, es fehlten aber die Ideen. Stattdessen zwang Luca Herrmann VfB-Schlussmann Klewin mit seinem eigentlich als Querpass gedachten Abschluss zur nächsten Parade (57.). Kurz darauf musste Hauptmann angeschlagen vom Feld (59.). Das Duell mit seinem Bruder Marius, der kurz zuvor für Lübeck aufs Feld gekommen war, war damit schon wieder beendet. Doch vor allem klaffte nun ein Loch im Mittelfeld von Dynamo. Lübeck kam zu Chancen, Drljaca musste binnen zwei Minuten sowohl gegen Facklam als auch Pascal Breier mit starken Reflexen retten (67./69.).

Drljaca, Drljaca, Drljaca

Der Lübecker Druck hielt an. Der eingewechselte Breier hatte eine Viertelstunde vor Schluss nach starkem Pass von Marius Hauptmann nur noch Drljaca vor sich, der aber wieder Sieger blieb. Kurz darauf zielte Tarik Gözüsirin aus der Distanz wenige Zentimeter zu ungenau und auch Breier fehlte bei seinem dritten Versuch per Flachschuss im rechten Sechzehner das Zielwasser. Dass es auch nach 90 Minuten inklusive siebenminütiger Nachspielzeit bei dem Ergebnis blieb, war – natürlich – Drljaca zu verdanken, der in der 88. Minute mit einem wahnsinnigen Reflex gegen Breiers Kopfball aus kürzester Distanz parierte. Als Dresdens Schlussmann tief in der Nachspielzeit beim Kopfball von Tommy Gruppe dann doch geschlagen war, rettete die Latte für Dynamo.  

jsc