
Nach Knockout in Paderborn 1. FC Magdeburg "niedergeschlagen" und "traurig"
Nach einer starken Saison ist dem 1. FC Magdeburg die vorläufige Krönung verwehrt geblieben. Durch ein 1:2 in Paderborn verpassten die Elbestädter die Relegation. Keine Bundesliga beim FCM. Das ging dem Team nahe.
Die Magdeburger Emotionen nach dem 1:2 im Zweitiga-Verfolgerduell beim SC Paderborn erinnerten auf den ersten Blick fast an ein Abstiegsszenario. Mit Tränen in den Augen, die Trikots zum Teil über den Köpfen reagierte das Team auf den Schlusspfiff – und die Tatsache, dass damit weder ein direkter Aufstiegsplatz noch Relegationsrang drei mehr zu erreichen sein würden. Das letzte Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf wird kein Endspiel mehr. Schon gegen Paderborn gab es den Knockout im Aufstiegsrennen.
"Dann will man auch aufsteigen"
"Die Jungs sind niedergeschlagen, die wussten auch, dass wir unsere letzte Chance liegen gelassen haben", berichtete Trainer Christian Titz nach dem Abpfiff. Kapitän Dominik Reimann sagte: "Das macht einen unglaublich traurig, weil du etwas Riesengroßes hättest erreichen können." Die Traurigkeit werde auch noch "die nächsten Tage" anhalten. Verteidiger Patric Pfeiffer gab zu: "Wenn man schon da oben ist und so nahe dran ist, dann will man auch aufsteigen."
FCM hat in der Liga einen glänzenden Ruf
Lange in der Saison hatte der FCM das Thema Aufstieg umschifft. Erst in den letzten Partien, als man als Dritter vor der Heimpartie gegen Münster (0:5) alles in der eigenen Hand hatte, wurde das Thema groß. Dabei hatten einige Experten schon vor der Saison die Magdeburger aufgrund ihrer Spielstärke als einen Geheimfavorit auf den Aufstieg bezeichnet. Auch die gegnerischen Trainer sprechen in der Regel voller Hochachtung vor dem FCM. So wie der Paderborner Lukas Kwasniok oder Düsseldorfs Daniel Thioune, der schon auf das Duell am Sonntag (15:30 Uhr/Audiostream und Live-Ticker) voraus schaute.
Bestes Auswärtsteam – Probleme daheim
Den guten Ruf bestätigten die Elbestädter im Laufe der Saison und nisteten sich in der oberen Tabellenhälfte ein. Und das trotz eines monatelangen Wartens auf den ersten Heimsieg der Saison. Auswärts entpuppte sich das Titz-Team als äußerst stark. Dort ist man nach wie vor auf Rang eins.
FCM verpasst Vorentscheidung beim SCP
In Paderborn zeigten die Sachsen-Anhalter in der ersten halben Stunde viel von dieser Stärke. Titz sprach von einem "Spielverlauf, den man hätte auf unsere Seite ziehen können". Neben Martijn Kaars Elfmetertor zum 1:0 hätte es noch fünf weitere Gelegenheiten gegeben, so Titz: "Einmal Kaars, dreimal vertändelt Teixeira und ein möglicher Elfmeter an Nollenberger wurde nicht gegeben". Mit mehr Toren "hätten wir den Gegner schon geschockt".
Danach habe sich seine Mannschaft zu sehr zurückgezogen. Defensivakteur Pfeiffer befand: "Nach der halben Stunde fallen wir ein bisschen in ein Loch, nach der Halbzeit betteln wir um ein Tor. Da hatten wir zu viele Ballverluste, am Ende hat vielleicht auch die Kraft ein bisschen gefehlt."
Titz: "War eine gute Saison"
Trost spendeten die einmal mehr zahlreich mitgereisten Magdeburger Anhänger. Die FCM-Profis erhielten großen Applaus vom Auswärtsblock: "Was die Fans abliefern, ist grandios", sagte Pfeiffer. Jeder könne "stolz auf die Saison sein", meinte Kapitän Reimann.
Sein Chef Titz ging schnell in die Analyse über: "Ich weiß, dass man die Dinge immer in Relation setzen muss. Ich weiß, dass wir grundsätzlich eine gute Saison gespielt haben, aber es ist trotzdem enttäuschend, wir haben die letzten Wochen in den Spielen, die wir auf unsere Seite hätten ziehen können, zu viel liegen gelassen." Den Blau-Weißen war im Saisonendspurt die Luft ausgegangen. In den vergangenen neun Partien gab es nur zwei Siege. Dass in dieser Phase beispielsweise mit Mo El Hankouri auch noch einer der wichtigsten Akteure ausfiel, half nicht.

Das Team des 1. FC Magdeburg vor dem Gästeblock in Paderborn.
"Nächstes Jahr nochmal angreifen"
Der bis Saisonende von Bundesligist FC Augsburg ausgeliehene Pfeiffer glaubt: "Wir können auf diese Saison aufbauen und nächstes Jahr nochmal angreifen." Am Zuspruch der Fans dürfte es erneut nicht fehlen. Dann gibt es vielleicht irgendwann Freudentränen nach Schlusspfiff.
cke