
Fußball | 3. Liga Aue kommt zweimal zurück, aber verliert letztes Heimspiel gegen Sandhausen
Beim 2:3 (0:1) gegen den SV Sandhausen lässt Ergebirge Aue viel missen: Tempo, Präzision und Kreativität. Gegen den schon als Absteiger feststehenden SVS kommt der FCE zwar zweimal zurück - das letzte Wort hat aber ein Gast, der den ersten Ligasieg seit Februar festmacht.
Die gut 9.000 Fans sahen dabei einen munteren Beginn im Erzgebirgsstadion: Nach wenigen Minuten schon prüfte Pascal Fallmann erstmals Nikolai Rehnen im Tor des SV Sandhausen (3.), die Gäste testeten das Alu, als Niklas Kreuzer einen Freistoß aus gut 20 Metern mit Wucht an die Latte haute (6.).
Aue dominiert, Sandhausen führt
Es war vor allem der FCE, der das Spiel gestaltete. Doch wie es so ist, kommt es oft anders und anders als man denkt - und der SV Sandhausen ging in Führung! Die Gäste setzten auf Konter und Fehler der "Veilchen" und provozierten einen solchen nach etwas mehr als zehn Minuten. Ballgewinn an der gegnerischen Strafraumkannte, Dribbling Besar Halimi, platzierter Schuss flach ins rechte Eck - keine Chance für Tim Kips, der für Aue sein Startelfdebüt gab (11.).

Sandhausens Besar Halimi trifft zum 0:1 gegen Torhüter Tim Kips.
Nach diesen munteren Minuten zu Beginn wurde das Spiel immer zerfahrener. Aue hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, wusste aber nicht so recht, was sie damit anstellen sollten. Einige Flankenversuche von rechts gab es von Mirnes Pepic und Fallmann, die allerdings nicht ankamen. Sandhausen auf der anderen Seite verschob gut und ließ wenig zu. Hinten dicht - das ließ sich über Aue nicht unbedingt sagen.
Aue zu luftig
So kam der SVS kurz vor der Halbzeitpause plötzlich zu gleich zwei höchst gefährlichen Situationen, auch weil Aue ihnen wahnsinnig viel Platz gab. Zweimal innerhalb von zwei Minuten muss Kips parieren, erst gegen Kreuzer (37.), dann gegen Sebastian Stolze (38.).
Viel Potenzial zur Besserung also für Halbzeit zwei! Dass die ausbleiben sollte, zeigte sich recht früh: Aue versuchte mit Ruhe aufzubauchen, verlor aber zügig den Ball. Stattdessen ging es für Sandhausen in einen Konter, dessen Abschluss allerdings misslang (46.).
Doppelter Auslgeich und Strafstoß für Aue
Immer wieder zeigte sich also auch in der zweiten Hälfte dieses Bild: Aue hat den Ball, aber kaum Ideen und Platz, den sie wiederum dem SV Sandhausen lassen. Nach etwa einer Stunden Spielzeit dann aber die, ja, Überraschung! Ali Loune setzte Edvinas Girdvainis in Sandhausens letzter Reihe unter Druck, provozierte den Ballverlust, den Tashchy in den 1:1-Ausgleich umwandelte (62.).
Sandhausens Reaktion ließ jedoch keine Viertelstunde auf sich warten, der eben eingewechselte Luca Zander tunnelte Kips, nachdem der insgesamt starke Niklas Kreuzer den Ball mit vollem Einsatz im Spiel gehalten hatte (75.). Aue schraubte noch einmal nach, Jens Härtel brachte noch einmal Niko Vukancic und William Kallenbach, traf jedoch nicht aus dem Spiel. Stattdessen: Strafstoß! Girdvainis, der schon für das 1:1 verantwortlich war, legte Marvin Stefaniak, der den fälligen Elfmeter zum 2:2 verwandelte (84.).

Marvin Stefaniak, Kapitän des FC Erzgebirge Aue, führt den Strafstoß zum zwischenzeitlichen 2:2 gegen des SV Sandhausen aus.
Baumann hat das letzte Wort für den SVS
In den letzten Minuten entpuppte sich wieder ein wildes Bild: Aue versuchte weitere Angriffswellen, fing sich jedoch immer wieder Konter - und schlussendlich das 2:3. Dominic Baumann traf auch im vierten Spiel in Folge, war nach einem Freistoß von links aus etwa 20 Metern noch entscheidend mit dem Kopf dran. Keine Chance für Kips - der bei seinem Startelfdebüt für Aue direkt eine Niederlage hinnehmen muss.
So sind zwar die 50 Tore in dieser Saison geknackt, den 50. Punkt hatte es nur zwischenzeitlich gegeben. Die letzte Chance gibt's am letzten Spieltag gegen den TSV 1860 München, zu dem die "Veilchen" zum Saisonabschluss am kommenden Samstag, den 17. Mai, müssen.
Die Stimmen zum Spiel:
SpiO/npo