
Fußball | Regionalliga HFC verpasst Schützenfest gegen dezimiertes Zehlendorf
Der Hallesche FC hat es am vorletzten Spieltag verpasst, sein Torverhältnis im Regionalliga-Meisterrennen noch richtig aufzuhübschen. Gegen die über 30 Minuten lang dezimierte Hertha aus Zehlendorf wurde es zwar ein deutlicher Sieg, der aber noch höher hätte ausfallen müssen.
Mit 4:1 (3:0) setzten sich die Saalestädter vor 8.280 Fans im Leuna-Chemie-Stadion gegen den Aufsteiger durch. In einem offenen Schlagabtausch ließ das Team von Trainer Mark Zimmermann allerdings noch etliche Chancen liegen und verpasste es, das Fernduell mit Lok Leipzig noch weiter zuzuspitzen. Der HFC liegt einen Spieltag vor Saisonende drei Punkte und sieben Tore hinter den Blau-Gelben aus Leipzig-Probstheida. Halle gastiert am kommenden Sonntag in Greifswald, Spitzenreiter Lok tritt bei Rot-Weiß Erfurt an.
Nietfeld eröffnet Torreigen
Für den HFC war klar: Es brauchte eine Torgala gegen die Berliner, damit es doch noch etwas mit der Meisterschaft werden kann. Und die Saalestädter legten von Beginn ein unfassbares Tempo vor, kreierten Chancen fast im Minutentakt. Doch als Dosenöffner brauchte es einen Strafstoß: Berk Inaler wurde schön in den Sechzehner geschickt, legte sich den Ball eigentlich zu weit vor – aber von hinten rauschte Jake-Robert Wilton heran und foulte den Hallenser Spielmacher. Jonas Nietfeld übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher (19.).

Serhat Polat traf gegen seinen Ex-Klub doppelt.
Der HFC beschäftigte sich nicht viel mit Jubeln, sondern spielte weiter nach vorne. Und belohnte sich nur vier Minuten später: Ein Schuss von Fabrice Hartmann wurde noch minimal von Nietfeld abgefälscht und schlug ins kurze Eck des Hertha-Tores ein. Die Gäste blieben allerdings – bei aller Überforderung in der Abwehr – mit Nadelstichen nach vorne gefährlich. Bocar Baro scheiterte in der 31. und 44. Minute zweimal am glänzend reagierenden Sven Müller.
Dazwischen stellte Serhat Polat gegen seinen Ex-Klub noch auf 3:0. Der Winterneuzugang setzte sich gegen mehrere Herthaner mit einer Drehung um die eigene Achse durch, fiel, rollte sich über den Boden und stocherte die Kugel durch die Beine des verdutzten Zehlendorf-Keepers Nash-Daniel Amankona ins Tor.

Halles Hartmann setzte einen guten Schuss vor dem 2:0 ab, verpasste es später aber, das Ergebnis auszubauen.
Polat erhöht, Baro setzt Schlusspunkt
Nach dem Seitenwechsel ging es weiter wie zuvor: Halle erarbeitete sich Chance um Chance, ließ Hertha keine Ruhephasen. Polats Distanztreffer in der 54. Minute war die logische Konsequenz: Der Hallenser legte sich Ball und Gegner zurecht und knallte die Kugel flach ins lange Eck. Als fünf Zeigerumdrehungen später der erst im ersten Durchgang eingewechselte Marc Enke die Ampelkarte auf Seiten der Berliner sah, stand einem Schützenfest des HFC eigentlich nichts mehr im Weg.
Doch ein nun grassierender Chancenwucher und ein immer besser parierender Amankona verhinderten die höhere Führung der Saalestädter. In der Schlussphase verkürzte Baro gar noch durch einen Foulelfmeter (90.). Mit Abpfiff sackten die HFC-Spieler zu Boden – im Wissen, dass sie die große Chance für mehr Spannung am letzten Spieltag vergeben hatten.
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