Fußball | Bundesliga Drama extrem: RB Leipzig dreht Spiel gegen Werder Bremen
Mit späten Toren und etwas Dusel hat RB Leipzig Werder Bremen niedergerungen. Der Siegtreffer fiel spät in der Nachspielzeit - zuvor wurde RBL ein Tor aberkannt. Leipzig bleibt damit auf Champions-League-Kurs.
Fußball-Bundesligist RB Leipzig hat einen weiteren großen Schritt zur Champions-League-Qualifikation gemacht. Das Team von RBL-Coach Marco Rose siegte am Sonntag (14.05.2023) durch ein Tor in der Nachspielzeit mit 2:1 (0:0) gegen Werder Bremen.
Orban und Szoboslzai drehen die Partie
Nach einer Zauber-Vorarbeit von Christopher Nkunku traf Dominik Szoboszlai in der 90. +6. Minute zum umjubelten Siegtreffer für RB. Kurz zuvor hatte Willi Orban per Kopf (87.) die Bremer Führung des gebürtigen Leipzigers Leonardo Bittencourt (70.) ausgeglichen.
RB wird Tor aberkannt: "Ein Witz"
RB hatte in der Partie bereits nach 65 Minuten gejubelt. Nkunku überwand Werder-Schlussmann Jiri Pavlenka nach Vorarbeit von Timo Werner - und ließ sich mit seinem mittlerweile berühmt gewordenen roten Luftballon feiern. Doch das vermeintliche 1:0 pfiff Referee Florian Badstübner nach Intervention des VAR wieder ab. In der Torentstehung hatte Mohamed Simakan Bremens Bittencourt zu Fall gebracht. Badstübner wertete das schließlich als Foul.
Was wiederum RB-Trainer Rose nach dem Spiel verärgerte: "Das war ein Witz. Sich nach so einem leichten Schubser zu melden und ein Foul erkennen zu wollen, das ist nicht nachvollziehbar", schimpfte der RB-Coach.
Nkunku trifft zum später wieder abgepfiffenen 1:0.
Nur eine RBL-Chance in der ersten Halbzeit
Neben der dramatischen Schlussphase und der Aufregung über den VAR hatte das Spiel vor mehr als 47.000 Zuschauern auch viel Leerlauf. Vor allem in der ersten Halbzeit fanden die Leipziger nur wenig Lösungen gegen eine dicht stehende Bremer Mannschaft. Bei der einzigen RB-Großchance der ersten 45 Minuten verpasste Werner mit einem Lupfer der Tor knapp (20.).
Bittencourt trifft nach Konter
Werder agierte jeweils zu Beginn der Halbzeiten mutiger, versuchte RB mit schnellen Kontern zu bespielen. Die erste Großchance hatten die Bremer allerdings erst nach 55 Minuten, ein Schuss aus der Drehung von Jens Dalsgaard Stage strich knapp am Tor vorbei (55.). In der 70. Minute ging die Kontertaktik auf, Bittencourt löste sich klug und traf zum von rund 5.000 Bremen-Fans umjubelten 0:1. Doch dann kam die Leipziger Schlussphase und ein dramatisches Happy End für RBL ...
Jubel bei Bremen nach dem Tor von Bittencourt.
RB vier Punkte vor Rang fünf
Mit dem Sieg vergrößerte RB den Abstand auf Tabellenplatz fünf bei noch zwei ausstehenden Spielen auf vier Zähler. Werder hingegen ist weiterhin nicht gerettet, der Vorsprung auf den Relegationsrang 16 beträgt aber fünf Punkte.
Stimmen zum Spiel
Ole Werner (Trainer Werder Bremen): "Diese Niederlage ist mega-ärgerlich. Wir machen gegen eine Champions-League-Mannschaft sehr viel sehr, sehr gut. Wir verteidigen vernünftig, gehen in Führung. Aber dann ist es so, wie in den letzten Wochen häufig. Der Gegner hat mehr Substanz, kann mehr zulegen in der Schlussphase. Die Jungs haben alles auf dem Platz gelassen, hatten Krämpfe. Der Gegner konnte nochmal zulegen. Das war ein Nackenschlag. Ich kann meinen Jungs wenig vorwerfen. Die Mannschaft wächst an solchen Auftritten."
Marco Rose (Trainer RB Leipzig): "Für uns ein wichtiger, schöner Sieg. Sehr emotional. Insgesamt auch ein verdienter Sieg. Trotzdem haben wir uns in der ersten Halbzeit schwer getan. Uns hat Dynamik im Spiel gefehlt. Es war klar, dass wir Geduld brauchen. In der zweiten Halbzeit schießen wir das 1:0 - für mich ein korrektes Tor. Kurz darauf bekommst Du das Tor gegen Dich und rennst dann hinterher. Wie die Jungs dann aber reagiert haben und wie wir nach dem Ausgleich noch auf das zweite Tor gegangen sind, wie viel Wucht und Gier wir entwickelt haben, das war stark von den Jungs. Großes Kompliment an die Mannschaft."
