
Abstiegssorgen bleiben Harmlose Fürther nach Pleite in Berlin weiter in Not
Die Abstiegssorgen der SpVgg Greuther Fürth bleiben: In der 2. Fußball-Bundesliga haben die Franken bei Hertha BSC eine blasse Leistung abgeliefert und verdient verloren.
Am Sonntag unterlagen die Fürther in Berlin mit 0:1 (0:1). Fabian Reese (16.) erzielte den Treffer für Hertha BSC. Es war das sechste Spiel in Serie ohne Sieg für Greuther Fürth. Die SpVgg tritt im Abstiegskampf bei 35 Punkten auf der Stelle. Der Vorsprung auf den Relegationsrang, den Münster belegt, ist auf drei Zähler zusammengeschmolzen.
Die Fürther Spieler gingen nach dem Schlusspfiff zu den Fans in der Gästekurve. Trainer Jan Siewert sagte nachher am Sportschau-Mikrofon: "Es war für mich wichtig, das wir uns stellen und in den Austausch kommen. Es funktioniert nur gemeinsam. Das war mein Tenor von Beginn an und davon lasse ich auch nicht ab." Was genau dort besprochen wurde, wollte Siewert nicht teilen. Jedenfalls entließen die Fans das Team mit Applaus.
Hertha-Trainer Stefan Leitl sah einen "hochverdienten Sieg" seiner Mannschaft. 2021 war Leitl mit Greuther Fürth als Trainer in die Bundesliga aufgestiegen - zur Situation seines alten Klubs sagte er: "Ich kann nur sagen, dass diese Mannschaft lebt. Die Fürther Stärke ist in solchen Phasen, dass man ganz eng zusammenhält. Ich bin überzeugt, dass sie die Liga halten werden."
Herthas Niederlechner in ungewohnter Vorbereiter-Rolle
Es war ein recht gemächlicher Beginn im Berliner Olympiastadion. Die Hertha erarbeitete sich schnell Ballbesitzvorteile, die ersten Vorstöße ins Angriffsdrittel waren jedoch ungefährlich. Der umtriebige Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny schickte dann mal Angreifer Reese auf die Reise, dessen Flanke Florian Niederlechner im Zentrum knapp verpasste - die erste ansprechende Offensivszene (9.).
Nur rund sechs Minuten später nutzte Berlin aber den zweiten guten Angriff zur Führung. Diego Demmes langer Schlag erreichte Reese, der leitete mit dem Kopf weiter zu Niederlechner. Er gewann einen Zweikampf mit Noah Loosli dank viel Körpereinsatz und legte clever nochmal ab für Reese, der den Ball eiskalt versenkte. Für Niederlechner war es die erste direkte Torvorlage in dieser Zweitliga-Saison.
Fürth brachte bis zur Pause selbst keinen einzigen Schuss aufs Tor der Hertha. Die SpVgg war mit der Verteidigung voll ausgelastet. Herthas Niederlechner hatte das zweite Tor fast auf dem Fuß, er kam aber beim Steckpass von Ibrahim Maza nicht richtig ran, Fürth-Torwart Nahuel Noll war zur Stelle (36.). Deyovaisio Zeefuik jubelte kurz vor Ende der ersten Hälfte, die Fahne ging aber wegen einer Abseitstellung in der Entstehung hoch (45).
Fürth ohne zündende Idee - fünfte Gelbe für Loosli
Der zweite Durchgang schloss insofern nahtlos an den ersten an, als dass die Kräfteverhältnisse gleich blieben. Hertha BSC hatte mehr Ballbesitz, kombinierte sich immer mal wieder ansehnlich nach vorne - verzettelte sich aber auch regelmäßig im Dribbling oder leistete sich einen Fehlpass, wenn es ernst wurde.
Derry Scherhant, der in der 63. Minute Niederlechner ersetzte, brachte auf Seiten der Berliner als Joker nochmal frischen Wind. Fürth-Torwart Noll wischte einen Abschluss von Scherhant noch gerade so eben raus (73.). Von Fürth kam nicht mehr viel, die aufsehenerregendste Szene war zwischenzeitlich die fünfte Gelbe Karte für Loosli (70.), der dadurch im nächsten Spiel fehlen wird.
Herthas Kenny verpasst Tor vom eigenen Sechzehner
Der gefährlichste Versuch der Fürther kam von Jomaine Consbruch. Er zog mal aus dem Strafraum ab, sein Abschluss wurde aber von Toni Leistner geblockt (76.). Auf der anderen Seite verpasste Reese nach Hereingabe von Kenny die Vorentscheidung, sein Abschluss wurde von Maximilian Dietz ins Toraus abgefälscht (84.).
Das Highlight der Schlussphase: Kenny zog kurz vor dem eigenen Sechzehner ab, nachdem SpVgg-Torwart Noll sich bei der letzten Ecke mit nach vorne gewagt hatte. Der Ball kullerte knapp am Pfosten vorbei (90.+5).
Berlin in Münster, Fürth in Hannover
Hertha BSC spielt am 33. Spieltag schon am Freitagabend (18.30 Uhr) gegen Preußen Münster. Fürth ist Sonntag (13.30 Uhr) zu Gast bei Hannover 96.