Fußball | Champions League Wildes Spiel in Manchester - Real Madrid im "Unsterblich-Modus"

Stand: 27.04.2022 10:17 Uhr

Mehrfach sah es so aus, als ginge Real Madrid bei Manchester City unter. Doch mit Glück, Geschick und Benzema hielten sich die Spanier über Wasser - mal wieder.

"Wir sind noch am Leben - und das Rückspiel ist bei uns zu Hause", sagte Reals angeschlagener Abwehrchef David Alaba nach dem spektakulären 3:4 (1:2) im Champions-League-Hinspiel bei Manchester City. "Man hat diese Saison schon häufiger gesehen, auch heute, dass wir nicht aufgeben. Wir wissen, dass wir die Qualität haben, immer wieder zurückzuschlagen."

Alaba selbst war zur Pause verletzt ausgewechselt worden, saß in Hälfte zwei mit dick bandagiertem Oberschenkel auf der Bank. "Mir ging es schon mal besser". Sein Einsatz im Rückspiel am Mittwoch, 4. Mai, ist offen.

Marca: "Ein weiteres Wunder"

Alabas Ausfall wäre schmerzhaft, denn gerade die Defensive wackelte gegen City gewaltig. "Manchester hat uns das Leben sehr schwer gemacht, wir hatten gar keinen Zugriff", sagte er, "die haben immer wieder Lösungen und eine sehr, sehr gute Positionierung über den ganzen Platz."

Nach der frühen 2:0-Führung ließ City mehrfach die Gelegenheit liegen, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Stattdessen geschah "ein weiteres Wunder", wie Marca schrieb. In der As hieß es: "Niemand tötet Madrid, Madrid ist im Unsterblich-Modus." Die englische Tageszeitung "The Guardian" formulierte es so: "Gegen (Real Madrid) zu spielen ist wie ein Spaziergang durch einen Park, bei dem ein Löwe frei herumläuft. In Ordnung, sogar recht vergnüglich, aufregend. Und dann plötzlich nicht mehr in Ordnung."

Blamage gegen Tiraspol

Zur Erinnerung: In der Gruppenphase der Champions League hatte sich Real mit einer 1:2-Heimniederlage gegen den krassen Außenseiter Sheriff Tiraspol aus Transnistrien blamiert. Im Achtelfinale drohte nach dem 0:1 im Hinspiel gegen Paris Saint Germain das Aus. Auch im Rückspiel lagen die Madrilenen bis zur 61. Minute 0:1 hinten.

Und im Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea trafen sie erst in der 80. Minute zum 1:3-Anschluss und retteten sich damit in die Verlängerung. Dort sicherte dann Karim Benzema mit seinem Treffer zum 2:3 den Halbfinaleinzug.

Benzema: neun Tore in der K.o.-Phase der Champions League

"Wer sonst?" - fügt man mittlerweile bei Toren des Franzosen hinzu. Drei Treffer im Rückspiel gegen Paris, drei Tore im Hinspiel gegen Chelsea - und jetzt wieder zwei gegen Manchester City. "Unfassbar, was er diese Saison spielt", sagte Alaba. "Es ist schwierig Worte zu finden für das, was er Woche für Woche tut."

Den Elfmeter zum 3:4-Endstand in der 82. Minute verwandelte Benzema per "Panenka"-Lupfer. Sein überragendes Selbstvertrauen habe es ihm ermöglicht, derart abgebrüht abzuschließen, sagte Reals Kapitän. Dazu muss man wissen: Nur eine Woche zuvor hatte Benzema im Ligaspiel bei CA Osasuna (3:1) noch zwei Elfmeter verschossen.

Für das Rückspiel versprach Benzema "Magisches". Das tempo- und spektakelreiche Hinspiel zu toppen, wird allerdings schwierig. So war das 4:3 "eines der atemberaubendsten Champions-League-Halbfinalspiele der jüngeren Geschichte", wie der Daily Mirror schrieb.