
Mainz hilft Remis nicht Burkardt verlängert Frankfurts Warten auf die Champions League
Mit einem Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 hätte Eintracht Frankfurt in der Fußball-Bundesliga den Einzug in die Königsklasse klarmachen können - doch das Vorhaben misslang. Weil Jonathan Burkardt beim 1:1 (1:0) in der 57. Minute mal wieder den Torriecher hatte, nachdem Rasmus Kristensen (16.) die Eintracht in Führung gebracht hatte.
Mit 56 Punkten bleibt Frankfurt Dritter und hat nach wie vor einen sehr komfortablen Vorsprung von fünf Punkten auf den Fünften Borussia Dortmund, das Team von Trainer Dino Toppmöller hat also am nächsten Wochenende gegen den FC St. Pauli einen weiteren Königsklassen-Matchball.
Auch Rang drei ist der Eintracht kaum noch zu nehmen, der SC Freiburg liegt als erster Verfolger vier Zähler und 23 Tore zurück. Mainz hilft das Remis aber noch weniger, als Siebter hat das Überraschungsteam der Saison zwei Zähler hinter RB Leipzig (6.).
Mainz-Trainer Henriksen: "Wir müssen enttäuscht sein"
Frankfurts Trainer Dino Toppmöller sprach anschließend am Sportschau-Mikrofon von einem "gerechten Unentschieden". Sein Team habe den letzten Schritt machen wollen, aber der Gegner habe etwas dagegen gehabt.
"Wir müssen enttäuscht sein", sagte Mainz-Trainer Bo Henriksen. Er sah am Ende "ein paar Prozent", wegen denen es nicht gereicht hatte. "Das gleicht sich über eine Saison aus. Mal hast du das Glück, mal hast du es nicht."
Frankfurt startet stark in Mainz
Dabei zeigte vor allem Frankfurt von Beginn an, dass es die große Chance ergreifen wollte, mit einem Sieg den Einzug in die Champions League zu schaffen. Hugo Ekitiké hatte bereits in der ersten Minute die große Möglichkeit zur Führung.
Lasse Rieß feierte bei seinem Debüt im Mainzer Tor aber einen starken Einstand mit einer guten Parade. Der 23-Jährige musste kurzfristig Robin Zentner ersetzen, der wegen muskulärer Probleme ausfiel.
Frankfurts Kristensen ermöglicht sich selbst ein Tor
Bei seiner zweiten großen Aufgabe war Rieß jedoch machtlos. Kristensen leitete mit einem Ballgewinn einen Frankfurter Konter ein, den der Däne selbst nach Vorarbeit von Ekitiké eiskalt frei vor dem gegnerischen Torhüter abschloss (16.).
Dieses Tor hatte große Auswirkungen, es sorgte dafür, dass die Eintracht in diesem Moment nicht mehr aus den Top Vier der Bundesliga zu verdrängen war - während sich Mainz' Hoffnungen auf Europa weiter verschlechterten.
Die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen fing sich danach jedoch und kam immer besser ins Spiel. Andreas Hanche-Olsen hatte nach einem Eckball die erste gute Chance, er köpfte aber drüber (34.). Zuvor war die Partie einige Minuten lang unterbrochen, weil Frankfurter Fans schwarze Papierknäuel (aber auch Becher und ein Feuerzeug) Richtung Nadiem Amiri warfen. Es flog auch eine Fahnenstange aus Plastik, die der Schiedsrichterassistent an den Rücken bekam.
Lees Kniescheibe verhindert den Mainzer Ausgleich
Kurz vor der Halbzeit jubelte Mainz in der langen Nachspielzeit (acht Minuten) dann sogar noch - aber nur kurz. Jae-sung Lee erzielte per Kopf das 1:1, die Kniescheibe des Südkoreaners sorgte aber für eine minimale Abseitsstellung (45.+4). So blieb es nach der ersten Hälfte doch bei der Frankfurter Führung.
Ansonsten war es ein echtes Kampfspiel, intensive Zweikämpfe bestimmten ein Spiel, das wenige fußballerische Höhepunkte hatte. Das war auch in der zweiten Halbzeit so, Frankfurt schaffte es zu Beginn allerdings, den Sturmdrang der Gäste besser einzudämmen.
Burkardts Oberschenkel sorgt für den Mainzer Ausgleich
Doch dann sorgte mehr oder weniger der Zufall dafür, dass Mainz wirklich jubeln durfte. Nach einem weiten Einwurf flog der Ball durch den Strafraum und am zweiten Pfosten drückte Burkardt ihn mit dem Oberschenkel über Kevin Trapp hinweg glücklich zum 1:1 ins Tor (57.). Kristensen kam in diesem Fall zu spät, traf bei seinem Klärungsversuch nicht den Ball, sondern nur Burkardt. Es war bereits das 16. Saisontor für den Stürmer, der in dieser Szene wieder seinen Riecher bewies.
Mainz wirkte stärker, doch Frankfurt hatte die große Chance auf die erneute Führung. Arthur Theate spielte einen punktgenauen 60-Meter-Ball auf Ekitiké, der es mit einem Lupfer versuchte, den er aber zu hoch angesetzt hatte (69.).
In der 88. Minute vergab der Franzose auch den letzten Hochkaräter für die Gastgeber, danach ließ Burkardt die Möglichkeit zum Sieg der Gäste liegen (90.). So muss Frankfurt weiter auf die Champions League warten und Mainz am 33. Spieltag beim VfL Bochum gewinnen, sonst endet eine herausragende Saison für die 05er ohne europäisches Happy End.