Vor Spiel gegen Saarbrücken Vor Spiel gegen Saarbrücken: Energie Cottbus schaut trotz Tabellenplatz fünf nur auf den Klassenerhalt
Energie Cottbus hat einen Lauf. Drei Siege in Folge hat der Aufsteiger in die dritte Liga eingefahren. Allesamt souverän. Doch trotz Tabellenplatz fünf bremst Trainer Wollitz die Euphorie. Von Andreas Friebel
3:0, 4:0 und 5:2 - das sind die neuesten Ergebnisse, mit denen Energie Cottbus die Fußball-Drittliga-Konkurrenz überrascht hat. Der Aufsteiger kommt in Fahrt. Die Frage ist: Wie lange können die Lausitzer diese Form halten? Trainer Claus- Dieter Wollitz hat dazu eine klare Meinung: "Wenn wir von uns überzeugt bleiben und weiter Selbstvertrauen haben, dann können wir noch 31 Spiele im Flow bleiben."
Zwölf Punkte nach sieben Spieltagen hätte Cottbus kaum jemand zugetraut, Erst recht nach den beiden Auftaktniederlagen. Und dass die Lausitzer schon 18 Tore geschossen haben, ist auch bemerkenswert. Kein Team in der dritten Liga trifft häufiger. "Viel attraktiver als wir kann man nicht spielen", sagte Wollitz am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor der Heimpartie (Samstag 16:30 Uhr) gegen Saarbrücken.
Zugleich warnte er aber vor zu viel Euphorie, denn der 5:2 Auswärtssieg in Osnabrück am Dienstag hat Kraft gekostet. "Wir sind am Mittwoch früh um 5:12 Uhr am Eliaspark vorbeigefahren. Da ist erholen nicht ganz so einfach." Zumal seine Mannschaft wieder über 120 Kilometer in dieser Partie gelaufen ist.
Müde, aber glücklich
Der nächste Gegner Saarbrücken hatte es da etwas leichter. Die Saarländer spielten am Mittwoch zu Hause und gewannen gegen Köln mit 1:0. "Für mich ist Saarbrücken so etwas wie die Vollendung einer Drittliga-Mannschaft. Sie sind zweikampfstark, laufstark und haben viele erfahrene Spieler in ihren Reihen", sagt der Cottbuser Trainer.
Denn Wollitz hat die vergangenen Auftritte des Gegners genau beobachtet. Saarbrücken hat auswärts eine weiße Weste. Drei Spiele, drei Siege und 5:1 Tore, so die Bilanz von FCS-Trainer Rüdiger Ziehl.
Auf Cottbus kommt am Samstag also einiges zu. "Trotzdem werden wir alles daran setzen, dieses Spiel zu gewinnen", so Wollitz, der bei aller Begeisterung im Umfeld aber etwas die Euphorie bremst. "Wir wollen sicher die Liga halten. Damit wir das auch im nächsten Jahr versuchen können."
Luckenwalde oder Osnabrück?
Um den Fokus für das Wesentliche nicht zu verlieren, hat der 59-Jährige in dieser Woche ein bisschen in die Trickkiste gegriffen und seine Spieler verbal etwas gekitzelt. Er fragte sie nämlich, ob die an einem 28. Januar lieben auf einem gefrorenen Rasen in Luckenwalde spielen möchte oder auf einem Top- Rasen, wie zuletzt in Osnabrück.
Es ist nicht schwer zu erraten, wie die Antwort ausfiel. Aber auch daran wird deutlich, dass der erfahrene Coach versucht, seine Spieler am Boden zu halten, um nicht zu vergessen, wo Cottbus herkommt und noch vor wenigen Monaten gespielt hat.
Und um möglichst lange in der dritten Liga zu bleiben, wird weiter nach Verstärkungen gesucht. Denn Wollitz hat zwar vollstes Vertrauen in sein Team. Aber jeder Höhenflug endet mal. Und mehr Tiefe kann der Kader durchaus noch vertragen.
"Es gibt im Hintergrund weiter Gespräche mit Neuzugängen. Wir machen aber nur etwas, wenn wir das Gefühl haben, der Spieler passt zu uns", sagt Wollitz. Nach den letzten drei Erfolgen dürften die Chancen durchaus gewachsen sein, dass sich auf diesem Gebiet bald etwas tut.
Sendung: rbb Der Tag, 27.09.2024, 18 Uhr