Werner Gegenbauer und Lars Windhorst. (Bild: IMAGO / Matthias Koch)

Mögliche Kampagne gegen Gegenbauer Hertha BSC lässt Vorwürfe gegen Investor Windhorst von Kanzlei prüfen

Stand: 30.09.2022 19:16 Uhr

Hertha BSC will die Vorwürfe aufarbeiten, dass Investor Lars Windhorst den Ex-Präsidenten Werner Gegenbauer mit einer Kampagne gezielt diskreditiert haben soll. Der Verein hat eine Kanzlei beauftragt, die die Vorgänge beurteilen soll.

Hertha BSC will die Vorwürfe gegen Lars Windhorst von einer Kanzlei "aufarbeiten und beurteilen lassen". Das teilte der Klub am Freitag mit. Zudem forderte der Bundesligist den Investor und seine Gesellschaft Tennor zu einer "detaillierten Stellungnahme auf".
 
Die "Financial Times" hatte am Donnerstag öffentlich gemacht, dass Windhorst den Ex-Präsidenten Werner Gegenbauer im damaligen Machtkampf mit einer gezielten Kampagne diskreditiert haben soll. Dafür habe er eine israelische Privatdetektei engagiert, die unter anderem Gegenbauer in den sozialen Medien in ein schlechtes Licht rücken sollte.

Investor Lars Windhorst. (Bild: IMAGO / Nordphoto)
Hertha-Investor Windhorst soll Kampagne gegen Gegenbauer beauftragt haben

Hertha-Investor Lars Windhorst soll den Ex-Präsidenten Werner Gegenbauer im damaligen Machtkampf mit einer gezielten Kampagne diskreditiert haben. Windhorsts Sprecher dementiert.mehr

Hertha verschiebt auch Medienrunde mit Bernstein

Vor diesem Hintergrund verschiebt Hertha BSC auch die für Dienstag, den 4. Oktober 2022, angesetzte Medienrunde zum Thema "100 Tage Präsidentschaft Kay Bernstein" auf einen neuen Termin. Bei dieser Runde hätte auch Hertha-Investor Lars Windhorst zugegen sein sollen. Ein neues Datum werde zeitnah mitgeteilt, heißt es.

 
Windhorst ließ auf Anfrage von rbb|24 durch seinen Sprecher Andreas Fritzenkötter verlautbaren, dass die in der "Financial Times" veröffentlichten Vorwürfe "Unsinn" seien. Der Ende Mai als Hertha-Präsident zurückgetretene Werner Gegenbauer hat sich zu den Vorkomnissen bislang nicht geäußert.

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Klage mittlerweile zurückgezogen

Ans Licht gekommen sind die Vorgänge den Angaben zufolge, weil Windhorsts Firma Tennor von der israelischen Detektei "Shibumi Strategy Limited" verklagt worden sein soll. Es geht um Schulden und nicht beglichene Prämien in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro für die Kampagne gegen Gegenbauer. Der Bericht der "Financial Times" stützt sich dabei auf israelische Gerichtsakten.
 
Eine Autorin des Artikels der "Financial Times" schrieb am Donnerstag beim Kurznachrichtendienst Twitter, dass wenige Stunden nach der Veröffentlichung der Anschuldigungen gegen Windhorsts Firma die Klage von "Shibumi Strategy Limited" gegen Tennor bei einem israelischen Gericht mittlerweile nicht mehr existiere.
 
Eine Sprecherin des Gerichts in Tel Aviv bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag, dass die Klage am 29. September wieder zurückgezogen worden sei.