
Giro d'Italia, 4. Etappe Van Uden gelingt Überraschungssieg in Lecce
Casper van Uden (Team Picnic PostNL) hat überraschend die 4. Etappe des Giro d‘Italia im Massensprint gewonnen. Beim ersten Schlagabtausch der Top-Sprinter setzte sich der Niederländer in Lecce vor Olaf Kooij (Visma-Lease a bike) durch. Mads Pedersen (Lidl-Trek) verteidigte als Vierter das Rosa Trikot des Gesamtführenden.
Beim ersten Tag auf italienischen Boden nach dem Auftakt in Albanien kam es wie erwartet zum Sprint-Finale, den 23-jährigen van Uden hatte bei seiner ersten Grand Tour aber wohl kaum einer auf der Rechnung gehabt. Van Udens größter Erfolg war bis dato der Sieg bei Rund um Köln 2024.
133 Kilometer Solofahrt von Francisco Munoz
Auf dem Weg zum südlichsten Punkt der Rundfahrt über 189 km von Alberobello nach Lecce gab es nur 800 Höhenmeter zu bewältigen und bereits nach 16 Kilometern die einzige Bergwertung (4. Kategorie). Einen Ausreißer gab es trotz des flachen Profils dennoch. Der Spanier Francisco Munoz (Polti VisitMalta) setzte sich direkt nach dem Start ab, Mitstreiter fand er aber keine. So fuhr der 23-Jährige lange als Solist, hatte nach sieben Kilometern bereits fast zwei Minuten Vorsprung, sicherte sich die drei Bergpunkte und passierte als Erster den Zwischensprint nach 146 Kilometern.
Der Spanier baute seinen Vorsprung auf über vier Minuten aus, wurde dann aber 56 Kilometer vor dem Ziel vom Feld gestellt. Wenige Minuten nach der 133 Kilometer langen Flucht folgte der zweite Zwischensprint, den Olaf Kooij vor Pedersen und Kaden Groves gewann.

Francisco Munoz bei seiner langen Solo-Flucht
Pedersen aufgehalten, Kanter zurückgestuft
Im Finale ging es zweimal über einen zwölf Kilometer langen Rundkurs. Pedersen wurde 22 Kilometer vor dem Ziel durch einen Sturz aufgehalten, konnte aber schnell wieder zum Feld aufschließen. Die Teams hielten das Tempo auf meist sehr breiten Straßen so hoch, dass es zu keinen Ausreißversuchen mehr kam.
Max Kanter kam als bester Deutscher als Fünfter ins Ziel, der Cottbuser wurde aber nach dem Rennen auf den 103. Platz zurückgestuft. Offenbar weil es, wie auf TV-Bildern zu sehen war, ein leichtes Gedrängel mit Pedersen gab.
5. Etappe mit welligem Profil im Finale
Auch bei der 5. Etappe am Mittwoch über 151 Kilometer von Ceglie Messapica nach Matera steht nur eine Bergwertung der 4. Kategorie auf dem Etappenplan. Allerdings ist das Profil im Finale wellig. Lidl-Trek mit Puncheur Pedersen könnte da den reinen Sprintern wieder das Leben schwer machen.
Beim dreitägigen Auftakt in Albanien hatten die reinen Sprinter bereits zweimal das Nachsehen gehabt, weil das Team Lidl-Trek ihnen im hügeligen Terrain schon vor dem Finale den Stecker gezogen hatte. Mads Pedersen konnte auf der 1. und 3. Etappe die perfekte Vorarbeit mit dem Tagessieg krönen.