Skispringen | Vierschanzentournee "Ausgangslage ist gut" – Geiger befreit zur zweiten Tournee-Station

Stand: 30.12.2021 19:08 Uhr

Bei der Vierschanzentournee der Skispringer läuft schon nach der ersten Station alles auf einen Dreikampf hinaus. Ganz vorn mit dabei - Karl Geiger, der gelöst zur zweiten Station nach Garmisch (Qualifikation am Freitag, 31.12.21 ab 14 Uhr, Springen am Samstag. 01.01.21 ab 14 Uhr) reisen kann.

Die erste Station der Vierschanzentournee ist vorbei, und für die deutschen Springer sind alle Chancen offen – nach dem Tour-Auftakt von Mittwoch (29.12.2021) in Oberstdorf liegen gleich drei Deutsche in den Top 10 der Gesamtwertung: Karl Geiger als Fünfter mit nur 6,1 Punkten auf Spitzenreiter Ryoyu Kobayashi, Markus Eisenbichler als Siebter und Stephan Leyhe als Zehnter. Kein Wunder, dass das Zwischenfazit von Bundestrainer Stefan Horngacher auch am Tag nach dem ersten Springen "immer noch positiv" ist, wie er der Sportschau sagte.

"Fünfter Platz ist Schlagdistanz"

"Die Dinge sind soweit gut gelaufen. Karl hat zwei gute Sprünge gemacht. Keine perfekten, aber gute Sprünge. Markus hat sich stabilisiert. Auch Stephan hat einen guten Sprung gehabt", zog der Österreicher am Donnerstag kurz Bilanz. Horngachers bester Schützling Karl Geiger zeigte sich noch im Schanzenauslauf am Mittwoch kämpferisch: "Fünfter Platz ist Schlagdistanz. Die Ausgangslage ist gut."

Kobayashi und der Flow

Im Dreikampf der Top-Favoriten Ryoyu Kobayashi aus Japan, Halvor Egner Granerud aus Norwegen und eben dem Weltcup-Spitzenreiter Karl Geiger ist der Deutsche weiter dabei. Wer hat nun die besten Nerven und den besten Sprung? Kobayashi scheint der Mann der Stunde, trotz Corona-Infektion und drei verpassten Springen liegt der 25-Jährige im Gesamt-Weltcup dicht hinter Geiger – und gewann den Auftakt in Oberstdorf. Auch in Garmisch weiß der Japaner, wie sich ein Sieg anfühlt. Als einziger aus dem Top-Trio stand er auf der Großen Olympiaschanze schon einmal ganz oben auf dem Siegerpodest – 2019 war das, als er auch gleich die gesamte Tournee gewann.

Geiger "kann befreit nach Garmisch gehen"

Bei Granerud scheint aber gerade rechtzeitig zur Tournee sein Flugsystem wieder zu passen, die Formkurve der vergangenen Wochen zeigt steil nach oben. Der Norweger war zudem im Vorjahr Zweiter beim Neujahrsspringen, als Geiger auf Rang fünf und Kobayashi auf Platz sieben landete.

Und was spricht für Geiger? Unzweifelhaft die Konstanz in dieser Saison. Aus dem Top-Trio zeigte der Oberstdorfer zudem in den vergangenen fünf Jahren die besten Ergebnisse in Garmisch. Auf der Olympiaschanze fühlt sich Geiger zudem wohler als auf seiner Heimschanze im Allgäu. "Er kann jetzt befreit nach Garmisch gehen", weiß Horngacher.

Horngacher: "Mit Freude und Begeisterung weiterspringen"

"Jetzt heißt es, etwas runter und dann im richtigen Moment wieder hochzufahren", gibt Geiger den Fahrplan für die Quali am Freitag und das Neujahrsspringen am Samstag vor. Horngacher formulierte es ähnlich: "Jetzt gilt es für Garmisch, da weiterzumachen, mit Freude und Begeisterung in der Tournee weiterspringen", sagte der Bundestrainer. Damit der Plan aufgeht, bat Horngacher seine Springer Donnerstagmorgen noch einmal zum Krafttraining, dann fuhr der Tross ins etwa 100 Kilometer von Oberstdorf entfernte Garmisch. Am Nachmittag und Abend haben die deutschen "Adler" frei.

Horngacher nach Anzug-Patzer: "Passiert nicht mehr"

Eins soll in Garmisch aber nicht passieren: Ein Malheur wie in Oberstdorf, als Routinier Severin Freund auf Top-10-Kurs wegen eines irregulären Anzuges disqualifiziert wurde. "Ein bisschen Pech" habe Freund gehabt, sagt Horngacher am Tag nach dem Materialpatzer. "Wenn man für sieben Leute die Sachen präparieren muss, kann schon mal was schief gehen", erklärt der Bundestrainer – und verspricht: "Wir haben die Dinge im Griff, ich denke, das passiert uns nicht mehr."

Blick auf das Finale - "Alle Chancen offen"

Einiges verspricht sich Horngacher auch noch vom weiteren Verlauf und seinen drei Top-Leuten Geiger, Eisenbichler und Leyhe. Und einen vorweggenommenen Wunsch für das neue Jahr hat der 52-Jährige auch schon: "Es wäre schön, wenn wir am 6. Januar noch um den Sieg mitspringen könnten und wir beim letzten Sprung oben stehen und noch alle Chancen offen sind", erhofft sich Horngacher für das Tourneefinale in gut einer Woche in Bischofshofen.

Die Termine der Vierschanzentournee im Überblick
Datum Wettbewerb Austragungsort
28.12.2021 Qualifikation Oberstdorf
29.12.2021 Wettbewerb Oberstdorf
31.12.2021 Qualifikation Garmisch-Partenkirchen
01.01.2022 Wettbewerb (ab 14 Uhr/Ticker) Garmisch-Partenkirchen
03.01.2022 Qualifikation (ab 13.30 Uhr/Ticker) Innsbruck
04.01.2022 Wettbewerb (ab 13.30 Uhr/Ticker) Innsbruck
05.01.2022 Qualifikation (ab 17.15 Uhr/Livestream und Ticker) Bischofshofen
06.01.2022 Wettbewerb (ab 17.30 Uhr/Livestream und Ticker) Bischofshofen