
Tennis-Masters in Rom Zverev scheitert an Musettis Stopps
Alexander Zverev ist beim ATP-Masters in Rom im Viertelfinale an Lorenzo Musetti gescheitert. Besonders die Stoppbälle des Italieners entnervten den an Position zwei gesetzten Deutschen, der am Ende 6:7 (1:7), 4:6 verlor.
Es war ein großartiger Tennisabend, an dem Zverev ordentlich gespielt hat, aber in einem besseren Gegner seinen Meister fand. Der Deutsche Titelverteidiger nutzte seine Chancen nicht, leistete sich 36 Unforced Errors und damit 15 mehr als sein Gegner. Der nutzte seine Breakchancen eiskalt und glänzte mit spielerischer Finesse - Klasse-Stopps, brillanten Passierbällen, und im Gegensatz zu Zverev auch mit Variantenreichtum zwischen Grundlinienspiel und Netzattacken.
Zverev verschlägt drei Satzbälle in Serie
Schon den ersten Satz hatte Zverev vollkommen unnötig aus der Hand gegeben. Nach ausgeglichenem Verlauf schaffte er bei 5:5 mit dominantem Spiel von der Grundlinie das Break zum 6:5 und hatte bei 40:0 drei Satzbälle bei eigenem Aufschlag. Doch statt sein Spiel durchzuziehen, wurde der Hamburger passiv, verpasste immer wieder die richtigen Momente für Netzangriffe und ließ Musetti zurück ins Match. Und der drehte plötzlich so richtig auf.
Der Italiener wehrte nervenstark alle drei Satzbälle in Serie ab, dann sogar noch einen vierten und schaffte tatsächlich noch das Rebreak. Der Tiebreak geriet dann zu einer wahren Vorführung des Deutschen. Musetti ging schnell mit 3:0 in Führung und spielte dann zum 4:0 und zum 5:0 zwei freche Stoppbälle hintereinander. Zu diesem Zeitpunkt hatte er von den zurückliegenden elf Punkten zehn erfolgreich gestaltet, die Laune von Zverev sank zusehends - und mit 7:1 ging der Tiebreak an den Italiener.
Serve and Volley beim Matchball
Im zweiten Durchgang fing sich Zverev wieder, spielte auf Augenhöhe, doch das Nutzen der Chancen und die Passivität in entscheidenden Spielsituationen blieben sein Manko. Musetti variierte hingegen wieder überragend, streute auch wieder seine Stopps ein und verwandelte seinen zweiten Matchball mit einem Serve-and-Volley-Angriff, dem der Hamburger nichts mehr entgegenzusetzen hatte.
Musetti trifft im Halbfinale auf Carlos Alcaraz (Spanien), der in der Weltrangliste wieder an Zverev vorbeigezogen ist und Rang zwei bekleidet.