Louey Ben Farhat jubelt.

Fußball | 2. Bundesliga Talent Ben Farhat verzückt den KSC - Pokal-Triumph mit der U19?

Stand: 05.05.2025 17:25 Uhr

Seitdem er Startelfspieler ist, trifft Louey Ben Farhat regelmäßig für die Profis des Karlsruher SC. Mit der U19 des KSC winkt ihm sogar noch der Titel im DFB-Pokal.

Es gibt diese Tage, an die sich ein Fußballer während seiner Karriere immer wieder erinnern wird. Tage mit besonderen Spielen, stimmungsvollen Kulissen, ganz speziellen Toren. Für Louey Ben Farhat - Youngster in Diensten des Zweitligisten Karlsruher SC - ist der zurückliegende Sonntag (04.05.2025) genau so ein Tag.

Ben Farhat: "Macht einen natürlich noch stolzer"

Im ausverkauften Wildpark lief das Südwest-Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern, der 18-Jährige erzielte den frühen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0. "Mein erstes Heim-Tor", sagte Ben Farhat hinterher, zurecht stolz, im Interview mit SWR Sport: "Ich habe die ganze Zeit darauf hingearbeitet, endlich ist es passiert. Und dann auch noch bei so einem Top-Spiel im Derby, mit so einer Hammerkulisse. Das macht einen natürlich noch stolzer."

Dass sich der KSC am Ende mit einem 2:2-Unentschieden zufriedengeben musste, obwohl die Hausherren vor allem in der Schlussphase die besseren Chancen hatten - so ganz ließ sich der junge Offensivspieler seine Laune davon nicht vermiesen. Warum auch?

HSV, Münster, FCK: Ben Farhat trifft und trifft

Für Ben Farhat war es der dritte Treffer in den vergangenen vier Spielen. Wie schon eine Woche vorher beim Hamburger SV (2:1) und Mitte April in Münster (1:1) ist es erneut das Tor zur 1:0-Führung der Karlsruher gewesen. Der Mann mit der Rückennummer 19 hat es gerne mal eilig, das beweist allein schon der Kick bei Preußen Münster, in dem der Angreifer gerade einmal zwölf Sekunden für sein erstes Profitor benötigte.

Doch in seinen jungen Fußballer-Jahren ist Ben Farhat mehr als bloß ein 1:0-Spezialist. Seine drei Treffer erzielte er je einmal per Kopf, einmal mit dem rechten und einmal mit dem linken Fuß. Allein das macht ihn seit dem 29. Spieltag unberechenbar - und zu einem der interessantesten Talente der 2. Liga. Das Jahr 2025 dürfte bislang ganz nach seinem Geschmack verlaufen sein.

Eichner: Mal jemand anderen "vor die Haustür stellen"

Beim Rückrundenauftakt in Nürnberg stand Ben Farhat erstmals im Kader, das Debüt und die ersten 18 Minuten Einsatzzeit folgten zwei Wochen später in Elversberg. Gegen Hannover beorderte KSC-Trainer Christian Eichner seinen Nachwuchskicker anstelle von Mikkel Kaufmann zum ersten Mal in die Startelf, weil "wir dem Gegner mal einen anderen Spieler vor die Haustür stellen wollten", wie der Coach damals erklärte.

'Lou', wie sie ihn in Karlsruhe nennen, habe sich die Beförderung durch seine Einwechslungen verdient gehabt. "Er hat läuferisch und auch vom Einsatz her alles gezeigt", lobte Eichner Anfang April. Spätestens da hatte sie begonnen, die Zeit, in der ein Schwabe in Baden so richtig glücklich wurde.

Von Waiblingen über Stuttgart zum KSC

Ben Farhat wurde in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) geboren, beim dortigen FSV kickte er bis 2021. Nach einem Jahr in der Jugend der Stuttgarter Kickers landete er in der U17 des KSC, entwickelt sich seitdem in der Akademie der Karlsruher weiter.

"Ich bin seit knapp drei Jahren beim KSC, fühle mich hier pudelwohl und bin bereit, noch mehr Tore für den KSC zu schießen", sagte er nach dem Spiel gegen Kaiserslautern. Sein Profivertrag läuft seit dem vergangenen Sommer, bis Juni 2027 hat der Club den Youngster an sich gebunden. Langfristig also ist die Perspektive klar. Und kurzfristig?

DFB-Pokal: U19 des KSC kämpft um den Titel

Mit den Profis ist das Rennen und dem Aufstiegs-Relegationsplatz der 2. Liga höchstwahrscheinlich gelaufen, mit der Karlsruher U19 aber kann Ben Farhat noch in dieser Saison einen Titel holen: Gegen Werder Bremen geht es am 23. Mai (18 Uhr) um den DFB-Pokal der A-Junioren.

"Natürlich fahre ich mit nach Potsdam - ich bin heiß auf die U19", sagte Ben Farhat über sein dann letztes Spiel als Jugendfußballer. Es könnte wieder so ein Tag werden, an den er sich während seiner gesamten Karriere immer wieder erinnern wird.

Sendung am So., 4.5.2025 15:30 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg