Turbine-Spielerin Viktoria Schwalm beim Spiel in Frankfurt am 31.03.2024 (Bild: Imago Images/Beautiful Sports)

Sieg in Ingolstadt Turbine Potsdam nach Zittersieg zurück in der Frauen-Bundesliga

Stand: 26.05.2024 15:56 Uhr

Turbine Potsdam ist nach einjähriger Abstinenz zurück in der Fußball-Bundesliga. In Ingolstadt lagen die Brandenburgerinnen lange zurück, mussten zittern und konnten am Ende doch feiern. Ein Doppelpack verhalf Turbine zum großen Erfolg.

Nur ein Jahr nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga ist Turbine Potsdam zurück im Oberhaus. Die Brandenburgerinnen gewannen am Sonntagnachmittag beim FC Ingolstadt mit 2:1 (0:1) und feierten neben dem Aufstieg so auch die Meisterschaft in der zweiten Liga. Die überragende Spielerin war Viktoria Schwalm mit zwei Treffern.
 
Neben den Potsdamerinnen steigt auch Carl Zeiss Jena in die erste Liga auf.

Turbine Potsdams Bianca Schmidt am im Spiel gegen den HSV Anfang Mai (Bild: IMAGO/Lobeca)
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Potsdam wird kalt erwischt

Turbine begann die Partie drückend und hatte mehr Ballbesitz. Große Teile des Spiels verliefen in den ersten Minuten in der Hälfte der Gastgeberinnen. Umso überraschender kam es zur frühen Führung für Ingolstadt. Die Schanzerinnen nutzten ihre erste Ecke des Spiels und die Unordnung in der Potsdamer Hintermannschaft. Turbine bekam den Ball nicht geklärt und Samantha Stiglmair traf zum frühen 1:0 für die Bayerinnen (11. Minute). Potsdam schüttelte sich nach dem frühen Rückschlag kurz und spielte im Anschluss weiter nach vorne.
 
Insbesondere Stürmerin Bianca Schmidt wurde von ihren Teamkolleginnen immer wieder gesucht. Die Ex-Nationalspielerin absolvierte in Ingolstadt das letzte Spiel in ihrer Karriere, sorgte zunächst allerdings für nur wenig Torgefahr. Bis zur 31. Minute: Nach einem langen Freistoß kam Schmidt im Strafraum mit dem Kopf an den Ball, doch Ingolstadts Torfrau Franziska Maier parierte stark. Der anschließende Eckball wurde ebenfalls gefährlich, ging aber knapp vorbei – Turbine war nun auch vor dem Tor gefährlicher als die Gastgeberinnen.
 
Dieses Bild hielt bis zur Halbzeit an: Turbine kam zu einigen weiteren guten Möglichkeiten, bis zum Pausenpfiff fand der Ball aber nicht den Weg ins Tor. Mit dem knappen Rückstand ging es für die Potsdamerinnen in die Pause.

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Potsdam kommt zurück - und steigt auf

Nach dem Seitenwechsel änderte sich an den Kräfteverhältnissen wenig: Potsdam machte das Spiel, wurde auch sofort - insbesondere durch Standardsituationen - wieder gefährlich, traf aber das Tor einfach nicht. In der 50. Minute kam das Team von Dirk Heinrichs zu einer Dreifach-Chance, zweimal Maier und einmal der Pfosten verhinderten den Ausgleich. Dieser wäre mittlerweile mehr als verdient gewesen, Turbine scheiterte allerdings immer häufiger an der fehlenden Effektivität. Ingolstadts Torhüterin Maier zeigte eine starkes Spiel und sorgte bei Schmidt und ihren offensiven Mitspielerinnen von Minute zu Minute für mehr Verzweiflung.
 
Nach einer guten Stunde sorgte Viktoria Schwalm mit einem Distanschuss dann aber für die Erlösung. Die Außenverteidigerin zog von der Strafraumkante ab und traf unhaltbar für Maier ins rechte Eck (63.). Nun war Potsdam zurück im Aufstiegsrennen.
 
Und Turbine blieb dran: Ein Angriff nach dem anderen lief in Richtung des Ingolstadter Tors, Potsdam drang auf die Entscheidung. Die fiel in der 75. Minute: Wieder war es Viktoria Schwalm, die erneut aus der Distanz und mit einem Traumtor das 2:1 erzielte. Potsdam stand nun zurück an der Tabellenspitze und musste nicht mehr auf die Parallelspiele von Meppen und Jena achten.
 
Bis zum Abpfiff spielte Potsdam weiter konsequent und mit viel Ruhe und konnte sich so nach einem hart erarbeiteten Sieg über den Aufstieg freuen.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 26.05.24, 19:30 Uhr