Grand Prix Elite des Segelflugs misst sich im Himmel über Eisenhüttenstadt

Stand: 25.07.2022 12:57 Uhr

Zum ersten Mal findet in der Woche vom 24. bis zum 30. Juli der Grand Prix der Segelflieger in Ostdeutschland statt. 19 Piloten aus ganz Europa wollen sich in Eisenhüttenstadt für das Finale in Italien qualifizieren.

Der Himmel über Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) ist in dieser Woche Grand-Prix-Arena. 19 Piloten aus Großbritannien, Polen, den Niederlanden und Deutschland nehmen vom 24. bis zum 30. Juli am 11. Sailplane Grand Prix Germany statt. Organisiert wird der Wettbewerb vom Flugsportverein Eisenhüttenstadt. Ausgangspunkt für die insgesamt sieben Rennen ist der Flugplatz Pohlitz. Von dort wird je nach Wetterlage bis zu 350 Kilometer gesegelt. Die Besten qualifizieren sich schließlich für das Finale.

Mit 240 km/h durch die Lüfte

"Die Piloten sind dabei bis zu 240 km/h schnell", sagt Sabrina Vogt. Sie ist zweifache Weltmeisterin und hat beim Grand Prix die Wettbewerbsleitung inne. Sie freut sich, dass in diesem Jahr hochkarätige Piloten am Start sind. "Die Anmeldung zum Grand Prix ist offen. Die 20 besten der Weltrangliste dürfen dann mitmachen", so Vogt. Krankheitsbedingt musste jedoch ein Pilot kurzfristig absagen, so dass nur 19 Teilnehmer von Pohlitz an den Start gehen konnten.

Die Elite des Segelflugs startet am Flugplatz Pohlitz.

Die Elite des Segelflugs startet am Flugplatz Pohlitz.

Geflogen wird in der 18-Meter Klasse mit einer Startmasse von 600 Kilogramm und einer Spannweite bis zu 18 Metern, wie es die internationale Luftsportorganisation – die Fédération Aéronautique Internationale (FAI) – vorgibt. Die hochmodernen Segelflugzeuge kosten mit Zubehör rund 200.000 Euro, wie Volker Lehmann berichtet. Der stellvertretende Vorsitzende des Flugsportvereins Eisenhüttenstadt ist für die Wetterprognose beim Grand Prix zuständig und berät Wettbewerbsleiterin Vogt. Das sei entscheidend, um die tägliche Rennstrecke festzulegen, berichten die beiden.

Erstmalig in Ostdeutschland

"Für uns als kleiner Verein ist das eine große Herausforderung, so etwas zu organisieren", sagt Lehmann. Dennoch freue er sich und der Verein, dass mit dem Grand Prix eine hochkarätige Veranstaltung in der Region angeboten werden könne. Denn erstmalig werde der internationale Wettbewerb in Ostdeutschland veranstaltet. Lehmann hofft, dass einige der Segelflug-Sportler wiederkommen werden.

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Das Grand-Prix-Rennen in Segelflugzeugen sei die härteste, aufregendste und spannendste Form des Segelflugwettbewerbs. Eine Woche lang werde den Piloten täglich neue Aufgaben gestellt und sie müssen die in der Luft vorhandene Energie aufspüren und optimal nutzen, so das Vorstandsmitglied. "Wir haben hier optimale Bedingungen", sagt Lehmann.

"Täglich prüfen wir die Wetterverhältnisse und legen daraufhin die Strecke fest", sagt Vogt. Die Segelflugzeuge würden dort fliegen, wo das Wetter gut ist und die Piloten beste Rennbedingungen vorfinden.
 
So ging es beispielsweise am Montag für die Segler nach Elsterwerde im Landkreis Elbe-Elster. Das Wetter sei auch für die Länge der Rennstrecke ausschlaggebend. "Je nach Windverhältnissen können so Strecken bis zu 350 Kilometer zurückgelegt werden", so die Segelflug-Weltmeisterin. Auch Strecken bis zum Erzgebirge oder nach Polen können so von der Rennleitung für den Tag angesetzt werden.

Die zwei Besten kommen ins Finale

Der Grand Prix ist ein Segelflugwettbewerb, der mit der Formel 1 zu vergleichen ist, wie Vogt weiter berichtet. Jedes Rennen beginnt mit dem Öffnen einer fünf Kilometer langen Startlinie – dem sogenannten Regattastart. Anschließend wählt jeder Pilot seine eigene Route, um die Pflichtpunkte des Kurses möglichst schnell zu erreichen und die Ziellinie zu überqueren.

"Der Schnellste erhält zehn Punkte, der Zweite acht und so weiter", sagt sie. Die beiden Piloten, die am Ende der Woche die meisten Punkte erzielt haben, qualifizieren sich dann für das Finale, das vom 26. August bis zum 2. September 2023 in Pavullo in Italien stattfinden wird. Dort treffen dann die jeweiligen Sieger der insgesamt zehn Qualifikations-Rennen aufeinander.
 
Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 24.07.2022, 19:30 Uhr
 
Mit Material von Michael Nowak