Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz. (Bild: IMAGO / Picture Point LE)

Energie Cottbus vor Landespokalfinale Auftakt in die Woche der Endspiele

Stand: 01.06.2023 18:57 Uhr

Bei Energie Cottbus entscheiden wenige Tage über Erfolg und Misserfolg einer ganzen Saison. Den Auftakt macht das Landespokalfinale am Samstag gegen Luckenwalde. Trainer Claus-Dieter Wollitz warnt vor dem Gegner – trotz weißer Pokalweste. Von Andreas Friebel

Seit Tagen gibt es in der Fußball-Lausitz nur ein Thema: Die Aufstiegsspiele von Regionalligist FC Energie Cottbus gegen die SpVgg Unterhaching. Dass Cottbus am Samstag (3, Juni, 12:15 Uhr im Stadion der Freundschaft und im rbb|24-Livestream) noch im Brandenburger Landespokalfinale steht und dort auf den Liga-Konkurrenten FSV Luckenwalde trifft, ist da fast ein wenig untergegangen.

Pretafel Brandenburger Pokalfinale (Quelle: IMAGO / Fotostand, Beautiful Sports)
Energie Cottbus - FSV Luckenwalde

Im Finale des Brandenburger Landespokals kommt es am 3. Juni zum Duell zweier Regionalligisten: Meister Energie Cottbus empfängt den FSV Luckenwalde. Ob sich der Favorit aus der Lausitz durchsetzt, sehen Sie live im Stream. Kommentar: Lars Beckermehr

Drei enorm wichtige Spiele in einer knappen Woche

Dabei ist - bevor es um den Aufstieg in die dritte Liga geht - auch dieses Spiel von enormer Bedeutung für die Lausitzer. Es ist gewissenmaßen der Auftakt in eine Woche der Wahrheit, in der für Energie Cottbus viel auf dem Spiel steht. Mit einem Landespokal-Sieg wäre Energie automatisch für den lukrativen DFB-Pokal qualifiziert. Der in der ersten Runde, auch dank eines sicherlich vollen Stadions, gut 400.000 Euro bringen könnte.
 
Geld, das man ganz gut gebrauchen kann, um Leistungsträger wie Stürmer Eric Hottmann zu halten. Egal in welcher Liga. "Es ist immer schön, vor ausverkauftem Haus gegen eine Mannschaft aus der Bundesliga zu spielen. Wir haben das im letzten Sommer gegen Werder Bremen erlebt. Und das wollen wir definitiv wieder schaffen", sagt Hottmann.

10.000 Fans beim Pokalfinale erwartet

Die Chancen auf die Titelverteidigung des Landespokals stehen nicht schlecht. Denn Energie spielt im heimischen Stadion der Freundschaft. Nachdem es beim letztjährigen Pokalfinale in Luckenwalde (2:0 gegen Krieschow) zu Ausschreitungen kam, wollte der Fußball-Landesverband auf Nummer sicher gehen und entschied sich, auch wegen der erwarteten großen Kartennachfrage diesmal für Cottbus. Etwa 10.000 Fans werden am Samstag erwartet. Ein Großteil davon werden Energie-Anhänger sein.

Luckenwalde hat eine richtig gute Rückrunde gespielt. Da haben sie 30 Punkte gesammelt, wir 34. Deshalb sollten wir nicht so tun, als wird das ein Selbstläufer.

"Das ist natürlich ein großer Vorteil für uns", sagt Cottbus-Coach Claus-Dieter Wollitz, der aber auch vor dem Gegner warnt. "Luckenwalde hat eine richtig gute Rückrunde gespielt. Da haben sie 30 Punkte gesammelt, wir 34. Deshalb sollten wir nicht so tun, als wird das ein Selbstläufer."

Verdiente Niederlage in der Liga

Die Lausitzer haben in diesem Jahr selbst schon die Erfahrung machen müssen, wie schwer es gegen Luckenwalde ist. Anfang Februar verlor Cottbus in der Regionalliga mit 0:1. "Das war ein sehr schweres Auswärtsspiel, das wir verdient verloren haben. Die drei Punkte haben wir verschenkt. Aber das Finale wollen wir nicht herschenken", so Stürmer Nicolas Wähling.
 
Seit dem Gastspiel in Luckenwalde hat sich aber im Cottbuser Team ein bisschen was getan. Die Mannschaft agiert seitdem deutlich souveräner und stabiler. Das wird auch beim Blick auf die Statistik deutlich. Seit Anfang April hat Energie kein Pflichtspiel mehr verloren. Seit zehn Partien ist der Meister der Regionalliga Nordost ungeschlagen.

Die Mannschaft von Energie Cottbus posiert mit dem Meisterpokal und den Fans im Rücken (Quelle: IMAGO/Fotostand)
Aufstiegsspiele zwischen Cottbus und Unterhaching angesetzt

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Wollitz mit weißer Pokalweste

Und "ungeschlagen" ist auch ein gutes Stichwort für eine bemerkenswerte Erfolgsserie von Trainer Claus-Dieter Wollitz. Unter seiner Führung hat Energie noch nie ein Landespokalspiel verloren. Dementsprechend auch kein Finale. "Ich bin ein bisschen abergläubisch und hoffe, dass die Serie hält. Zumal wir im eigenen Stadion spielen", sagt Wollitz.
 
Von einem Sieg im Landespokal erhofft sich Energies Trainer auch Rückenwind für die beiden Aufstiegsspiele gegen Unterhaching, die Wollitz permanent im Hinterkopf hat. Es ist deshalb auch davon auszugehen, dass der 57-Jährige gegen den FSV Luckenwalde nicht unbedingt mit der Elf starten wird, die dann auch am kommenden Mittwoch im Hinspiel der Relegation auf dem Rasen steht. "Die Spieler wissen seit letzter Woche Bescheid und kennen meinen Plan, wie wir gegen Luckenwalde starten und wie gegen Unterhaching."
 
Die insgesamt drei Endspiele in acht Tagen dürften für Wollitz ein schwieriger personeller Spagat werden. Denn es steht für Energie extrem viel auf dem Spiel. Finanziell und sportlich.

Sendung: rbb24, 01.06.2023, 18:00 Uhr