Georg-Martin Leopold (Trainer ZFC Meuselwitz)

Fußball | Regionalliga ZFC-Trainer Leopold: "Wir können nur positiv überraschen"

Stand: 30.07.2023 09:00 Uhr

Er soll neuen Schwung in die Reihen des ZFC Meuselwitz bringen: Georg-Martin Leopold. So eine Zittersaison wie zuletzt wollen die Zipsendorfer unbedingt vermeiden. Wie das gelingen kann, darüber sprachen wir mit dem 45-Jährigen.

Herr Leopold, bisher waren Sie zumeist als Co-Trainer und im Nachwuchs tätig, nunmehr haben Sie Verantwortung für eine erste Männermannschaft übernommen. Wie sind Sie beim ZFC Meuselwitz aufgenommen worden?

"Ich bin vom ersten Tag an sowohl vom Umfeld als auch von der Mannschaft super aufgenommen worden. Wir hatten bisher eine sehr harmonische Vorbereitung, wir haben gut gearbeitet. Die vier Wochen bisher sind wie im Fluge vergangen."

Trainer Georg-Martin Leopold

Bevor Georg-Martin Leopold nach Meuselwitz kam, trainierte er die U19 von Darmstadt 98.

Fünf Testspiele haben die Zipsendorfer in der Vorbereitung bestritten. Dabei sprangen fünf Siege heraus. Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen?

"Mit dem Verlauf der Testspiele bin ich zufrieden, dennoch wissen wir nicht ganz genau, wo wir stehen. Wir haben es leider nicht geschafft, so einen richtigen Härtetest absolvieren zu können. Das war terminlich nicht möglich. Dennoch, fünf gewonnene Tests sind eine Ansage. In der Liga werden wir dann aber mehr gefordert."

Längere Zeit hielt sich Meuselwitz mit Neuverpflichtungen zurück, kurz vor dem Saisonstart konnte aber doch noch ein talentierter Abwehrspieler geholt werden. Wie sehen Sie den ZFC-Kader?

"Als ich kam, hatte der Verein schon gut vorgearbeitet. Da hatten wir bereits vier Neuzugänge. Während der Vorbereitung haben wir uns darauf geeinigt, wir verpflichten lieber gut als schnell. Wir haben uns dann noch mit dem Lukas Sedlak im Tor verstärkt und jetzt Abwehrspieler Leon Schmökel geholt, den wir zwei Wochen lang im Training und in den Testspielen beobachtet haben.

Leon Schmökel, 1. FC Magdeburg

Ein Mann für die Innenverteidigung: Leon Schmökel aus Magdeburg.

Er ist ein talentierter Innenverteidiger, den der ZFC nach dem Abgang von Felix Müller auf dieser Position gebraucht hat. So haben wir jetzt mit Schmökel, Felix Rehder und Ben Keßler von Chemie Leipzig gute junge Innenverteidiger, die neben Abwehrchef Nils Miatke im Kader stehen."

ZFC-Trainer Leopold: "Wir verpflichten lieber gut als schnell"

Bleibt alles beim Alten? Wird René Eckardt die Mannschaft wieder als Kapitän aufs Feld führen?

"René ist ein sehr verlässlicher Spieler, ein Routinier, wie auch Nils Miatke. Es gibt also keinen Grund, Dinge, die in der vergangenen Saison intern in der Mannschaft gut gelaufen sind, zu verändern. Beide Spieler sind starke Stützen, haben in der Vorbereitung jede Trainingseinheit mitgemacht, sie geben Vollgas. Und das mit 33 Jahren, was nicht immer selbstverständlich ist. Ich freue mich, mit beiden Akteuren zusammen arbeiten zu können."

Rene Eckardt (30 , Meuselwitz)

Kapitän René Eckardt spielt seit 2021 für die Meuselwitzer.

Der SV Babelsberg auswärts, Lok Leipzig zuhause und dann geht’s zum BFC Dynamo. Wie schätzen Sie das Auftakt-Programm der Zipsendorfer ein?

"Wir können gegen Babelsberg, Lok oder den BFC nur positiv überraschen. Hinzu kommt noch das Pokallos bei Oberligist Einheit Rudolstadt, was wohl das schwerste in dieser Runde in Thüringen war. Wir nehmen es insgesamt als Herausforderung an und besprechen jetzt auch mit der Mannschaft, was unsere Vorgaben für die Punktspiele sind. Wie bereits erwähnt, wir sind optimistisch und gehen als Underdog in die drei Partien rein."

ZFC-Trainer Leopold: "Wir können nur positiv überraschen"

Die Zipsendorfer nehmen die 15. Saison in der Regionalliga Nordost in Angriff. Zuletzt wurde der Klassenerhalt mit einem Kraftakt in den letzten Spielen geschafft. Wie sieht Ihr Plan aus, damit diesmal möglichst nicht so lange gezittert werden muss?

"Deshalb bin ich auch hier angetreten, weil es der Wunsch des Vereins war, eine stabilere und sorgenfreiere Saison zu spielen. Wir haben den Stamm der Mannschaft zusammengehalten, weil die Analyse ergab, dass mehr Potenzial in den Jungs steckt. Per se ist die Konstellation diese Saison so, dass es nur einen festen Absteiger gibt. Schauen wir, was die ersten sechs Spiele bringen. Es geht um Leistungsentwicklung und nicht darum, nicht Letzter zu werden. Schnell die nötigen Punkte sammeln, das ist unser Ziel."

Das macht meine Mannschaft stark, da wird sie die Zweifler überraschen. Ihr Statement, Herr Leopold...

"Schwierig. Der ZFC Meuselwitz hat sich 15 Jahre in der Regionalliga gehalten. Wenn dieser Zusammenhalt da ist, wenn wir als Einheit auf dem Platz auftreten, dann gehören wir auch in diese Liga."

Welche Teams sehen Sie in der kommenden Spielzeit in der Favoritenrolle?

"Ich denke da an ein Dreigestirn. Energie Cottbus wird seine Sache gut machen. Der BFC Dynamo hat mit Heiner Backhaus einen guten Trainer und der FC Carl Zeiss Jena kann auf eine eingespielte Truppe zurückgreifen. Das wären meine drei Favoriten. Ich maße mir aber nicht an zu sagen, wer am Ende oben stehen wird. Auf den Spitzenkampf bin ich aber auch sehr gespannt."

Ein Blick in die Zukunft sei erlaubt. Welche Schlagzeile möchten Sie Mitte 2024 über Ihre Mannschaft lesen?

"Meuselwitz beendet solide Saison mit einem Auswärtssieg in Greifswald."

Vielen Dank, Herr Leopold.

Das Interview führte Jens Daniel