Trainer Zsolt Löw gestikuliert.

Fußball | Bundesliga RB Leipzig in Bremen: Coach Löw warnt vor "Wucht im Weserstadion"

Stand: 09.05.2025 13:54 Uhr

Die Ausgangslage im Kampf um die Champions-League-Plätze könnte für Fußball-Bundesligist RB Leipzig besser sein. Um zumindest die eigenen Hausaufgaben zu machen, fordert Trainer Löw zwei Siege im Endspurt. Am Samstag geht es gegen Bremen und die "Wucht im Weserstadion".

Trainer Zsolt Löw von Bundesligist RB Leipzig kann im richtungweisenden Spiel bei Werder Bremen am Samstag (15:30 Uhr im SpiO-Ticker und Audio-Livestream) nur auf einen dezimierten Kader zurückgreifen. "Das tut uns richtig weh, dass David Raum und Kevin Kampl fehlen", sagte Löw am Freitag. Raum und Kampl hatten gegen Bayern München (3:3) jeweils ihre fünfte Gelbe Karte gesehen und fehlen daher am vorletzten Spieltag gesperrt. Mittelfeldspieler Amadou Haidara muss mit Innenbandverletzung passen.

RB Leipzig in Bremen unter Mega-Druck

Torwart Peter Gulacsi, RB Leipzig

RB-Torwart Peter Gulacsi kehrte in dieser Woche ins Training zurück.

Gulacsi vor Duell Sechster gegen Achter wieder fit

Wieder fit ist Torhüter Peter Gulacsi nach seiner Gehirnerschütterung aus der Begegnung in Kiel. Ob sein ungarischer Landsmann am Samstag gleich zum Zuge kommt, wollte Löw nicht verraten. Über die Zielsetzung machte er keinen Hehl: "Wir wollen die letzten zwei Spiele gewinnen, um in die Champions-League-Plätze reinzukommen, das ist unser klares Ziel." RB ist Sechster mit 50 Punkten, Bremen Achter mit 47. Beide können sich noch für den Europapokal qualifizieren, Löw sprach von einem "hochinteressanten Spiel".

Poulsen verhindert Bayern-Meisterfeier in Leipzig

RB muss noch Freiburg und Dortmund überholen

Seine Elf ist allerdings sowohl in punkto Champions League (Rang vier) als auch Europa League (Rang fünf) auf Schützenhilfe angewiesen. Freiburg (52 Punkte) ist Vierter, Dortmund (51 Punkte) Fünfter. Derzeit hat RB nur den Conference-League-Platz in der eigenen Hand. Am letzten Spieltag geht es vor heimischer Kulisse noch gegen Pokalfinalist VfB Stuttgart. Dann hofft Leipzig auch wieder auf Kapitän Willi Orban (muskuläre Probleme).

Burke und Co. schlugen zuletzt Leverkusen und Frankfurt

Vorher wartet aber noch Bremen und die Ex-RB-Akteure Anthony Jung und Oliver Burke. Beide trainierte Zsolt Löw einst als Co in Leipzig. Der Schotte Burke blieb bei RB mit nur einem Tor glücklos. Gerade ist er ein wichtiger Faktor von Werder: "Er ist reifer geworden, ein super gefährlicher Stürmer, mit extremer Geschwindigkeit, auf den wir sehr gut aufpassen müssen", warnte Löw.

Andre Silva, Oliver Burke, Felix Agu

André Silva (li.) sitzt derzeit meist auf der Bank, Oliver Burke (Mi.) dagegen spielt regelmäßig.

Aber nicht nur vor Burke hat er Respekt, sondern auch vor dem Gegner und dessen Heim-Atmosphäre: "Werder ist gut drauf, sie haben gegen große Mannschaften gewonnen, gegen Leverkusen, Stuttgart und Frankfurt. Und sie sind zu Hause eine Macht." Der RB-Trainer verwies auf die "Wucht im Weserstadion". Wichtig sei, "das starke Umschalten nach Ballgewinn unter Kontrolle zu bekommen". Bremen präsentiert sich trotz der zwei Remis zuletzt gegen den FC St. Pauli (0:0) und bei Union Berlin (2:2) in guter Form. Denn Werder hat keines der vergangenen sechs Bundesliga-Spiele verloren. Vor den beiden Unentschieden gab es vier Siege hintereinander. 

RB-Coach Löw mit Respekt vor Bremer Atmosphäre und dem Umschaltspiel von Werder

Silva bei Werder: "Unglücklich gelaufen"

Im Gegensatz zu Burke ist der von RB Leipzig Anfang Februar nach Bremen ausgeliehene Angreifer André Silva kein großer Faktor. Er wird zu RB zurückkehren. Der Portugiese traf in sieben Partien für Werder nur ein Mal. In seinen ersten sechs Einsätzen verloren die Norddeutschen fünf Mal. Danach saß Silva fast nur noch auf der Bank – in einer Phase, als die Grün-Weißen durchstarteten: "Wir gewinnen, die Mannschaft kommt wieder in einen Flow – das sind die Mechanismen des Sports. Für ihn ist es natürlich unglücklich gelaufen", sagte Peter Niemeyer, der Leiter des Bremer Lizenzbereichs, dem "Kicker".

RB kein Lieblingsgegner von Bremen

Insgesamt hat sich RB Leipzig für Werder Bremen in den vergangenen Jahren nicht gerade als Punktelieferant erwiesen. In 16 Duellen verloren die Sachsen nur zweimal, dazu kommen drei Remis. Das Hinspiel gewann RB im Januar mit 4:2. Elf Mal setzten sich die Rasenballer durch. Zuletzt blieb RB im Weser-Stadion fünf Mal ungeschlagen und gewann vier Mal. 2021 setzte sich Leipzig im DFB-Pokalhalbfinale 2:1 nach Verlängerung durch.

RB-Trainer Löw: "Entscheidung über Nachfolger noch nicht gefallen"

sid/cke