Dynamo Trainer Markus Anfang in Emotionen schreiend am Spielfeldrand.

Fußball | 3. Liga "Von der Euphorie tragen lassen" – Dynamo Dresden vor "großer Aufgabe" gegen Ingolstadt

Stand: 31.08.2023 16:10 Uhr

Trotz des schmerzlichen Ausfalls von Innenverteidiger Kevin Ehlers überwiegt bei Dynamo Dresden der Optimismus vor dem Heimspiel gegen Ingolstadt – die neu entstandene Euphorie soll weiter entfacht werden. Sport im Osten übertragt die Partie am Samstag ab 14 Uhr live im MDR FERNSEHEN.

Claudio Kammerknechts fehlgeschlagener Abschluss blieb nicht ganz ohne Konsequenzen. Als Reaktion auf seinen verunglückten Kopfball im Rahmen der Trainingseinheit am Mittwoch (30. August) gab Cheftrainer Markus Anfang seinem Schützling einen im Wortlaut zwar nicht überlieferten, aber in jedem Fall nicht ganz ernst gemeinten Spruch mit auf den Weg.

"Es ist Feuer drin"

Eine Situation, die stellvertretend für das aktuelle Betriebsklima beim Aufstiegsanwärter stehen darf. "Die Stimmung im Training ist gut. Es macht viel Spaß aktuell", sagte Kammerknecht im Anschluss an das Training und ergänzte mit einem Lächeln. "In den Einheiten ist Feuer drin. Da muss man sich auch mal den einen oder anderen Spruch anhören."

3. Liga: Dynamo Dresden überspringt Hürde Dortmund II

Dynamo nach vier Spieltagen im Soll

Eben jene Intensität hat der SGD dank des jüngsten 2:0-Erfolgs gegen Dortmund II nach vier Drittliga-Spieltagen die Tabellenspitze eingebracht. Vor dem anstehenden Heimspiel gegen den FC Ingolstadt am Samstag (2. September, 14 Uhr live im MDR FERNSEHEN und in der SpiO-App) sind die Schwarz-Gelben im Soll. Schon jetzt sei in ganz Dresden eine "Euphorie" zu spüren, erklärte Kammerknecht. Eine Euphorie, "die uns durch die ganze Saison tragen kann."

Darauf hofft selbstredend auch Trainer Anfang. Zwar habe die Tabelle zu diesem Zeitpunkt noch keine Aussagekraft, dass man bereits "ein paar gute Spiele" abgeliefert habe, wollte aber auch er nicht verneinen. Arbeit gibt es dagegen weiter zur Genüge. Die ausbaufähige Chancenverwertung hatten Anfang und Kapitän Stefan Kutschke bereits nach dem Sieg gegen Dortmund zur Sprache gebracht.

Ingolstadt kommt mit "Wucht und körperlichen Präsenz"

Dynamo-Trainer Anfang über Ingolstadts "Wucht"

Gegen Ingolstadt wird die Aufgabe nicht leichter. Zwar konnten die Oberbayern in dieser Saison bisher nur beim klaren 4:0-Erfolg zuhause gegen Halle vollends überzeugen, für Dresdens Offensivkraft Dennis Borkowski gehört das Team von Michael Köllner dennoch zum erweiterten Kreis der Aufstiegsfavoriten. "Sie wollen oben mitspielen, haben viele neue Spieler verpflichtet. Aber wir wissen, was wir können und werden versuchen, unser Spiel durchzudrücken."

Marcel Costly (22, FCI) und Torwart Müller Sven (1 Halle).

Gegen den Halleschen FC ließen Ingolstadts Marcel Costly und Co. ihr Können bereits aufblitzen.

Sein Trainer warnte diesbezüglich vor allem vor der "Wucht und körperlichen Präsenz" des FCI. Gleichzeitig hob er die variable Spielweise und die "vielen Routiniers" bei den "Schanzern" hervor. Es wird eine "große Aufgabe für uns", resümierte Anfang im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag (31. August).

Wer schließt die Ehlers-Lücke?

Dabei treibt ihn vor allem die Frage um, wie die Lücke in der Innenverteidigung nach dem Ausfall von Kevin Ehlers bestmöglich geschlossen werden kann. Der 22-Jährige hatte gegen Dortmund II einen Schlag aufs Knie bekommen und wird seinem Team mehrere Wochen fehlen. Zwar sei die Verletzung am Innenband nicht so schlimm wie zunächst befürchtet, informierte Anfang, der Ausfall des gebürtigen Münchners, der bisher in allen vier Ligaspielen über 90 Minuten zum Einsatz kam, wiegt personell aber schwer.

Brünning oder Kraulich – wer ersetzt Ehlers?

Möglich ist, dass der erst vor zwei Wochen verpflichtete Lars Bünning in die Bresche springt. Der Neuzugang aus Kaiserslautern habe es in seinen zwei Kurzeinsätzen "bisher gut gemacht", so Anfang, "muss aber noch die Abläufe kennenlernen." Eine andere Option für die Planstelle neben Jakob Lewald wäre der ebenfalls im Sommer aus Meppen hinzugekommene Tobias Kraulich, der noch auf seine ersten Pflichtspielminuten für Dresden wartet.

Anfang schließt Last-Minute-Transfers aus

Last-Minute-Neuzugänge, das Transferfenster schließt am 1. September, sind aber nicht zu erwarten. "Es wird wohl nichts mehr passieren", meinte Anfang. Zwar sei man weiterhin auf der Suche nach einem Offensivspieler, "Schnellschüsse" sind aber nicht zu erwarten. "Wenn das, was wir suchen, nicht auf dem Markt ist, bringt auch Aktionismus nichts", stellte Anfang klar. Zudem soll das intakte Klima im Team nicht unnötig destabilisiert werden: "Wir brauchen nichts machen, was am Ende Unruhe ins Mannschaftsgefüge reinbringt."

jsc