Benjamin Henrichs Rechter Verteidiger RB Leipzig, Rueckennummer 39, re. vor der Trainerbank von Marco Rose Trainer RB Leipzig li.

Fußball | Bundesliga Trotz Erleichterung bei RBL-Trainer Rose: "Wir lassen uns nicht blenden"

Stand: 04.09.2023 09:20 Uhr

Das Stadion in der Wuhlheide war für RB Leipzig in der Vergangenheit immer ein schlechtes Pflaster. Diesmal stieß die Mannschaft von Trainer Marco Rose den Bock um. Blenden lassen will sich der 46-Jährige aber nicht.

Durchatmen bei RB Leipzig. Nach dem souverän herausgespielten 3:0 bei Union Berlin war Trainer Marco Rose deutlich anzumerken, wie groß die Erleichterung war, dass die Restzweifel angesichts eines drohenden Fehlstarts in der Fußball-Bundesliga beseitigt waren. Der rauschende Supercup-Sieg beim FC Bayern (3:0) vor drei Wochen wäre bei einer weiteren Niederlage gegen Union - der dann sechsten in Serie - schon wieder arg verblasst gewesen.

RBL-Geschäftsführer Eberl lässt kurz die Beine baumeln

Zufriedenheit herrschte auch bei Leipzigs Geschäftsführer Max Eberl, der seinen persönlichen Premierensieg bei Union Berlin in vollen Zügen genoss: "Heute war das eine extrem mannhafte Leistung unserer Mannschaft." Die schwierige Transferperiode gemeistert, der Saisonstart mit drei Siegen in vier Pflichtspielen geglückt.

Da freute sich Eberl über eine für ihn nun anstehende Auszeit während der Länderspielpause. "Es ist so lange, wie ich schon lange nicht mehr im Urlaub war. Gott sei Dank sind es mehr als drei Tage."

Union wurde effektiv die Kraft genommen

Im Gegensatz zu Eberl hatte Marco Rose mit Borussia Dortmund schon einmal im Stadion an der Alten Försterei gewonnen und weiß dennoch oder deshalb, wie schwer dort drei Punkte zu holen sind. Der Trainer wählte nicht das Wort mannhaft wie Eberl, aber "erwachsen" fand er die Leistung seiner jungen und teilweise neu zusammengestellten Mannschaft schon. Union wurde effektiv die Kraft genommen. Das hatten die Rasenballer so schon lange nicht mehr geschafft.

RB-Trainer Marco Rose: "Tore im richtigen Moment gemacht"

Zarte Zwischenbilanz nach drei Spieltagen

Während Eberls Kernarbeit erst einmal erledigt ist, weiß Rose, dass sechs Punkte und Platz vier nur eine erste zarte Zwischenbilanz sind nach drei Spieltagen. "Wir haben noch eine Menge Themen abzuarbeiten, es geht um Konstanz, die Gruppe findet sich, wir sind auf einem ordentlichen Weg, aber wir lassen uns nicht blenden", mahnte der 46-Jährige. "Wer gewonnen hat, hat immer erwachsen gespielt."

Rose: "Das müssen wir jetzt auf die Schiene bringen"

Freude konnten dem Trainer seine jungen Torschützen Xavi Simons und Benjamin Sesko - beide erst 20 Jahre alt - machen. Letzterer liefere ein ziemlich "komplettes Paket" an Fähigkeiten. "Das müssen wir jetzt auf die Schiene bringen. Es sollte ihn gierig machen auf mehr", forderte Rose von seinem Tore-Doppelpacker. Simons und Sesko als junge Typen, dazu die erfahrenen Willi Orban, Xaver Schlager, Kevin Kampl, Dani Olmo - das sah nach einem guten Gerüst aus, mit dem RBL in den kommenden Wochen in der Liga ganz weit oben mitspielen kann.

"Fall" Werner: "Es kann jeden treffen, auch einen deutschen Nationalspieler"

Eher kein wichtiger Baustein ist zurzeit Timo Werner, der bei RasenBallsport nur noch Ersatz ist und bei der Nationalmannschaft auch nicht mitspielen darf. Rose stellte sich aber schützend vor den 27-Jährigen, der seit April nicht mehr getroffen hat und sich in der größten sportlichen Krise seit der Rückkehr vom FC Chelsea vor einem Jahr befindet."

"Es ist wichtig, dass Timo den Kopf oben behält, dass er dranbleibt, dass er solche Phasen gemeinsam mit uns übersteht. Das ist nicht schön, das ist nicht angenehm", beschrieb der RBL-Coach die Lage und ergänzte: "Das gehört dazu, es ist ein Leitungssport, Konkurrenzkampf, es kann jeden treffen, auch einen deutschen Nationalspieler."

red/dpa