FC Eilenburg vs SV Babelsberg Tor Qela 0:1

Fußball | Regionalliga Traumtor bringt Aufsteiger Eilenburg gegen Babelsberg um den Lohn

Stand: 04.08.2023 21:02 Uhr

Stark gespielt, aber am Ende alles verloren: Der FC Eilenburg geht gegen Babelsberg leer aus und muss wohl länger auf Stürmer Tim Bunge verzichten.

Ein Sonntagsschuss von Ilir Qela hat den FC Eilenburg ins Tal der Tränen gestürzt. Der Aufsteiger stand nach einem herzerfrischenden Auftritt gegen den SV Babelsberg mit leeren Händen da und bleibt nach der 0:1-Niederlage am Freitagabend (04.08.2023) ohne Punkte.

Eilenburg startet mutig

Im Vergleich zum 1:3 in Greifswald wechselte FCE-Trainer Sascha Prüfer einmal: Kilian Zarbua rückte für Patrick Aguilar in die Startelf und erwischte wie das gesamte Team einen starken Tag. Der Aufsteiger spielte bei seiner Heimpremiere mutig und stresste den sichtlich überraschten Favoriten aus Potsdam.

Bittere Niederlage für tapfere Eilenburger

Der SVB kam vor 500 stimmgewaltigen Zuschauern nicht zur Entfaltung und verlor die wichtigen Zweikämpfe, weil die Eilenburger früh störten und forsch nach vorn spielten. In der zehnten Minute hatte Moritz Kretzer das 1:0 auf dem Fuß. Seinen gewaltigen Fernschuss lenkte Luis Klatte mit Mühe zur Ecke. Die Eilenburger blieben am Drücker, bei den Kopfbällen und Schüssen fehlte aber das Zielwasser. Kurz vor der Pause hatten die Filmstädter Glück, dass Benjamin Luis bei einer 3:1-Überzahl-Situation beim Pass von Tim Bunge in die Abseitsfalle tappte.

Irre Szene: Klatte hält die Null fest

Babelsberg musste nach dem Wechsel kommen und kam: Matthias Steinborn ging auf der rechten Seite ab, flankte auf Samir Werbelow, der im letzten Moment von Alexander Vogel gestört wurde. Im Gegenzug reagierte Bunge nach einem Abwehrfehler brillant. Mit feinster Schusstechnik donnerte er den Ball aus 20 Metern Richtung Winkel, Klatte - bester Babelsberger - rettete sensationell (49.).

FC Eilenburg vs SV Babelsberg Tor Qela 0:1

Jubel nach dem Tor: Zschiesche herzt Qela.

Traumtor schockt Eilenburg

Das Spiel blieb weiter offen und mit Chancen auf beiden Seiten: Zaruba warf sich tollkühn in den Schuss von Cakmak und verhinderte so die Führung der Gäste. Auf der Gegenseite wackelte Klatte beim Schuss von Bunge.

Ausgerechnet ein Sonntagsschuss schockte in der 74. Minute die tapferen Eilenburger. Der eingewechselte Ilir Qeta schoss aus 23 Metern aus vollem Lauf in den Winkel. Ein Traumtor. Die 200 lautstarken Babelsberger flippten aus. Die Eilenburger waren fassungslos und verloren in der Schlussphase auch noch ihren Besten: Bunge knallte unglücklich mit der Hand auf den Rasen, krümmte sich vor Schmerzen und wurde direkt ins Krankenhaus gebracht. Offenbar hat er sich die Hand gebrochen.

FC Eilenburg Enttäuschung Verletzung Bunge Babelsberg

Eilenburgs Tim Bunge wird mit der Trage vom Platz getragen.

Schlussoffensive ohne Belohnung

In der aufregenden Schlussphase holten die Nordsachsen die letzten Reste aus dem Tank. Belohnt wurden sie nicht, weil auch der letzte Schuss (Aldawoud) nicht den Weg ins Tor fand, sondern vorbeitrudelte. Während Babelsberg über einen glücklichen Dreier jubelte, war der FCE nach einem mitreißenden Auftritt enttäuscht.

Für Eilenburg geht es am Mittwoch (16.8.) beim 1. FC Lok Leipzig weiter. Babelsberg empfängt zu Hause Jena.

Trainerstimmen

Markus Zschiesche (SVB): "Es ist immer ein schweres Spiel, wenn man als Favorit an den Start geht. Wir hatten spielerisch Luft nach oben und kamen auf dem stumpfen Platz, der nicht gewässert war, nicht klar. Nach der Pause hat die Qualität entschieden. Es war ein Superschuss von Ilar. Wir haben den Sieg zwar nicht in Ruhe nach Hause gebracht, aber nach Hause gebracht. Eilenburg ist ganz klar angekommen in der Nordoststaffel."

FCE-Trainer Prüfer: "Gehen mit einem Lächeln"

Sascha Prüfer (FCE): "Ich möchte die ersten Glückwünsche ins Krankenhaus schicken. Es trifft immer Tim. Das tut mir einfach weh. Er macht so ein geiles Spiel. Am Ende ist es die Qualität von Qela, die das Spiel entschieden hat. Er knallt ihn rein und wir nicht. Ohne das Tor ist es ein Null-zu-Null-Spiel. Ich bin trotzdem megastolz, nicht glücklich, aber stolz. Wir müssen unsere Konter besser ausspielen, dass müssen wir lernen. Diese Punkte müssen wir verbessern."

Traumtorschütze Qela: "Hab schon mal so ein Tor gemacht gegen Hannover"

Sanny Stephan