
EHF European League Thüringer HC gewinnt erstmals den Europapokal
Der Thüringer HC hat den größten Erfolg der Vereinsgeschichte gefeiert und die EHF European League gewonnen. Im Finale von Graz setzte sich das Team gegen favorsierten dänischen Vertreter Ikast Handbold durch.
Die Bundesliga-Handballerinnen des Thüringer HC haben den größten internationalen Erfolg ihrer Vereinsgeschichte gefeiert. Das Team von Trainer Herbert Müller setzte sich im Finale der European League in Graz gegen den Favoriten Ikast Handbold aus Dänemark nach einer großartigen Vorstellung verdient mit 34:32 (15:16) durch.
Mit 13 Toren avancierte die überragende Johanna Reichert einmal mehr zur besten Werferin des THC. Die Österreicherin wurde nach Spielende zudem zur besten Spielerin des Final Four gewählt. Im gesamten Wettbewerb kam die linke Rückraumschützin auf 123 Treffer – Bestwert.
Eckerle: "Wir hatten einen besonderen Tag"
Einen Tag nach dem ungefährdeten 35:29-Halbfinalerfolg gegen JDA Bourgogne Dijon starteten die Thüringerinnen selbstbewusst in die Partie. Allerdings offenbarte der Bundesligist in der Defensive schon zu diesem Zeitpunkt große Probleme mit den Tempogegenstößen der Däninnen, die sich in der Folge auf 15:11 absetzen konnten. Bis zur Pause kämpfte sich der THC, der es in der ersten Hälfte mit variantemreichen Positionsspiel versuchte, aber wieder heran.
Auch weil Torhüterin Dinah Eckerle immer stärker wurde. Die 29-Jährige beendet nach der Saison ihre Karriere und konnte sich mit dem Triumph in Graz einen Traum erfüllen. "Es ist unglaublich. Wir wussten, dass wir Ikast schlagen können, aber wir brauchten einen besonderen Tag. Und den hatten wir", sagte Eckerle, die mit dem THC im Halbfinale der Bundesliga-Play-offs auch noch um den Meistertitel kämpft: "Ich habe keine Worte. Ich bin so stolz auf mein Team."
THC muss nach klarer Führung noch zittern
Nach dem Wechsel übernahm Reichert bei den Thüringerinnen immer mehr Verantwortung und brachte ihr Team beim 25:24 (43.) erstmals in der zweiten Hälfte in Führung. Die Däninnen waren um eine Antwort bemüht, taten sich gegen den leidenschaftlich verteidigenden THC aber zunehmend schwer. In der Schlussphase flatterten bei den Thüringerinnen jedoch die Nerven. Ikast verkürzte auf 32:33 (59.), ehe Nathalie Hendrikse 75 Sekunden vor Schluss mit einem Treffer aus spitzem Winkel das Zittern beendete. Danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

Das Bild zeigt Dinah Eckerle, Thüringer HC, und Line Mai Noergaard Hougaard, Ikast Handbold in Aktion.
Für den THC war es der erste internationale Titel überhaupt. Die Thüringerinnen sind zudem erst die zweite deutsche Mannschaft, die sich in der European League den Titel gesichert hat. Nur die SG BBM Bietigheim (2022) hatte zuvor den "kleinen Europacup" gewinnen können.
dpa/sid/ olei