Nils Petersen (Jena II, li.) gegen Jörn Nowak (Erfurt II)

Fußball | Regionalliga Rot-Weiß Erfurt und Carl Zeiss Jena wollen U23 zurück

Stand: 24.05.2023 16:11 Uhr

Die Thüringer Fußball-Regionalligisten Erfurt und Jena planen eine Re-Aktivierung ihrer U23-Mannschaften. Die Anträge liegen beim Verband bereits vor. Außerdem gibt es schon konkrete Pläne, wo und wann die U23-Teams einsteigen sollen.

Die Thüringer Fußball-Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt und Carl Zeiss Jena wollen künftig wieder mit einer U23-Mannschaft spielen. Das bestätigten beide Klubs und der Thüringer Fußball-Verband auf MDR-Nachfrage.

Anträge liegen vor - Sportgericht entscheidet

Demnach haben beide Vereine beim Thüringer Fußball-Verband (TFV) einen Antrag auf Spielgenehmigung einer U23 in der Landesklasse und ab der Saison 2024/2025 gestellt. Die zweigleisige Landesklasse ist unterhalb der Thüringenliga die zweithöchste TFV-Spielklasse – Erfurt und Jena sollen in unterschiedlichen Staffeln starten. Laut TFV-Sprecher Hartmut Gerlach sind beide Anträge vom Verband bereits mehrheitlich angenommen worden. Das Sportgericht muss noch entscheiden, ob auch eine Spielgenehmigung erteilt wird.

Jena peilt 2024 an - Erfurt wohl erst 2025

Erfurt will zudem die Vereinsmitglieder befragen. "Die Entscheidung muss von den Mitgliedern mitgetragen werden", sagte RWE-Vorstandssprecher Lars Fuchs. Das könne per Mitgliederversammlung oder auch in einer Online-Abstimmung geschehen. Vorher, so Fuchs, "wollen wir aber das Insolvenzverfahren hinter uns bringen." Daher sei eine Neuanmeldung der U23 erst zur Saison 2025/2026 realistisch. Jena peilt einen U23-Einstieg bereits 2024 an.

Finanzielle und sportliche Gründe für Rückzug

Erfurt hatte seine U23 nach der Saison 2015/16, Jena nach der Saison 2021/22 abgemeldet. Beide Nachwuchsteams spielten zum Zeitpunkt der Abmeldung in der fünfhöchsten Liga, der NOFV Oberliga Süd. Sowohl Erfurt als auch Jena gaben finanzielle Gründe an. Außerdem sollten Nachwuchsspieler zeitiger an die erste Mannschaft herangeführt werden.

In Jena hat sich im vergangenen Jahr die Vereinsführung komplett gewandelt, der FCC hat einen neuen Präsidenten, einen neuen Geschäftsführer, einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Offenbar hat sich damit auch die Einschätzung über den Sinn einer U23 geändert.

"Bindeglied zwischen Nachwuchs und erster Mannschaft"

"Es soll ein Bundesglied zwischen Nachwuchs und erster Mannschaft geben, das nicht mit der U19 endet", erklärt Fuchs für RWE. "Hoffnungsvolle Talente, die sich körperlich und manchmal auch geistig noch entwickeln müssen, soll eine Chance gegeben werden, in der U23 zu spielen."

Kein gemeinsamer Antrag von Jena und Erfurt

Der Antrag auf Aufnahme der U23 in die Landesklasse ist kein gemeinsamer Antrag der Vereine, jeder Klub stellte ihn separat. "Wenn die größten Vereine Thüringens parallel Anträge einreichen, hat das aber vielleicht mehr Gewicht", erklärt Fuchs.

------
Dirk Hofmeister