Zwei Fuballer kämpfen um den Ball.

Fußball | Regionalliga Rot-Weiß Erfurt gegen FSV Zwickau: Gerbers Lazarett versus Schmitts Vorfreude

Stand: 27.08.2023 09:00 Uhr

Rot-Weiß Erfurt gegen FSV Zwickau: Einst eine Dauerfehde in der 3. Liga treffen die beiden Teams jetzt in der Regionalliga aufeinander. Vor der Partie könnte die Personalsituation nicht unterschiedlicher sein.

Zum ersten Mal überhaupt treffen Rot-Weiß Erfurt und der FSV Zwickau am Sonntag (27. August, 16:05 Uhr live im MDR FERNSEHEN und Stream in der SpiO-App und bei sport-im-osten.de) in der vierten Liga aufeinander. Während Erfurt vor zwei Jahren sogar noch fünftklassig gekickt hat, aber eindrucksvoll in die Regionalliga Nordost zurückgekehrt ist, muss sich der FSV Zwickau nach dem Abstieg aus der 3. Liga noch in der neuen Spielklasse akklimatisieren. Dabei haben die Schwäne einen großen Vorteil.

FSV mit "über 1.000 Fans" nach Erfurt

Die Westsachsen haben einen harten Umbruch hinter sich, sowohl auf Spieler- als auch auf Führungsebene. Dazu gab es finanzielle Probleme bei den Schwänen, ein Investor war im Gespräch. Doch die Mitglieder stemmten sich gegen dessen Einstieg und hoben eine Crowdfunding-Aktion aus dem Boden, die die größten Finanzlöcher erst einmal gestopft hat. Bei den beiden Heimspielen gegen Luckenwalde und Viktoria – klassischerweise keine Zuschauermagneten – war das Stadion in Zwickau gut gefüllt. Jetzt reisen über 1.000 Fans mit in die Blumenstadt.

Schmitt: Dem Druck des RWE widerstehen

FSV-Coach Rico Schmitt weiß, dass dieses Spiel für viele ein Highlight ist. Nicht nur für die Anhänger, sondern auch für sein junges Team, das im Vergleich zur Vorsaison fast komplett neu ist. "Für viele in der Mannschaft ist es das erste richtig große Spiel vor einer großen Kulisse." Der 54-Jährige weiter: „Ich wünsche mir von den Jungs, von unserer Mannschaft, dass sie da stabil sind. Stabil auch dem Druck widerstehen gegen eine Spitzenmannschaft." Sportlich kann Schmitt aus den Vollen schöpfen: "Toi, toi, toi: Aktuell sind alle im Training."

Also auch Jahn Herrmann. Der Neuzugang, der beim FC Bayern ausgebildet wurde, hat in den ersten vier Partien vier Scorerpunkte gesammelt (drei Tore, eine Vorlage). Er traut dem FSV langfristig einiges zu: "Die Bedingungen hier sind top. Wir haben alle Möglichkeiten was Krafttraining, was Regeneration anbelangt. Super Stadion, super Plätze. Da kann wieder was draus entstehen und ich denke wir sind da auf einem super Weg."

Gerber: Weitere Transfers "nur, wenn es Sinn macht"

Top-Bedingungen gibt es bekanntlich auch am Steigerwald. Auch wenn die Bedingungen für RWE-Coach Fabian Gerber alles andere als ideal sind: Zu den Langzeitverletzten Ben-Luca Moritz und Romario Hajrulla gesellen sich Samuel Biek (im Aufbautraining), genau wie Daniel Krasucki. Angeschlagen sind Andrey Startsev, Robbie Felßberg, Kay Seidemann, Sidny Cabral, Natanas Zebrauskas, Noa-Gabriel Simic und Daniel Muteba. Wer zurückkehren wird, das zeige sich erst am Sonntag. Ob es noch Zugänge geben wird, ließ Gerber offen. "Wir behalten uns vor nochmal aktiv zu werden, aber natürlich nur, wenn es Sinn macht."

RWE-Coach Fabian Gerber: "Es ist immer noch der FSV Zwickau"

Mit Hinblick auf den kommenden Gegner mahnt Gerber: "Wir dürfen sie nicht unterschätzen. Sie haben sich gefunden, haben gute Transfers getätigt. Zwickau hat eine gute Mannschaft zusammen, hat eine gute Mentalität und gute Spielanlage. Das ist ein sehr starkes Team, von daher müssen wir sie am Sonntag ernst nehmen."

Zeller: "Richtungsweisendes Spiel"

Die Worte des Trainers sind auch bei seinen Spielern angekommen. Lucas Zeller, der vor der Saison aus Schweinfurt in die thüringische Landeshauptstadt kam sagt über das Spiel: "Wir müssen wie in den letzten Spielen eine hohe Konzentration an den Tag legen. Ich gehe davon aus, dass wir viel Ballbesitz haben werden. Daher müssen wir gute Ballstafetten spielen, den Ball zirkulieren lassen, schnelles, qualitativ hochwertiges Passspiel abliefern. Und vor allem mit Geduld spielen." Hinten die Null halten werde elementar sein, in einem "richtungsweisenden Spiel", meint der 23-jährige Innenverteidiger.

RWE-Verteidiger Lucas Zeller: "Richtungsweisendes Spiel"

Sein Trainer mahnt dazu: "Es ist immer noch der FSV Zwickau, ein Absteiger aus der 3. Liga." Er erwarte eine schwere Aufgabe gegen einen starken Gegner. Gerbers Gegenüber Rico Schmitt erwartet "ein tolles Spiel. Da freu ich mich schon drauf."

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