Torschütze Laurent Jans SVWM, 18 formt mit seinen Händen ein Herz, Spieler vom SV Waldhof Mannheim jubeln über das Tor zum 2:1.

Fußball | 3. Liga Nach irrer Anfangsphase: Hallescher FC verliert in Mannheim

Stand: 27.08.2023 18:34 Uhr

Der Hallesche FC hat bei Waldhof Mannheim seine zweite Auswärtsniederlage in dieser Saison kassiert. In einer turbulenten Anfangsphase gaben die Saalestädter eine Traum-Führung allzu schnell aus der Hand und verloren am Ende 2:3 (1:3).

Der Hallesche FC hat auch sein zweites Auswärtsspiel in dieser Drittliga-Saison verloren. Die Mannschaft von Trainer Sreto Ristic unterlag nach einer turbulenten Anfangsphase mit 2:3 (1:3) bei Waldhof Mannheim. Damit stürzten die Hallenser auf den 17. Platz ab, während sich Mannheim mit dem ersten Saisonsieg aus der Abstiegszone befreite.

HFC-Trainer Ristic nahm nach dem 1:1 unter der Woche gegen den MSV Duisburg zwei Veränderungen vor: Andor Bolyki und Henry Jon Crosthwaite ersetzten Erich Berko und Marco Wolf auf den Flügeln. Gleich viermal tauschte Waldhof-Coach Rüdiger Rehm nach der 1:2-Niederlage bei Dynamo Dresden und einem insgesamt schwachen Saisonstart mit nur einem Punkt aus drei Spielen.

Lofolomo erzielt Traumtor - und agiert dann zweimal unglücklich

Umso furioser begann diese Partie - auf beiden Seiten. Mit einem Traumtor ging der HFC in Führung: Einen weit geschlagenen Eckball nahm Enrique Lofolomo von der Strafraumgrenze volley - 0:1 (5.). Doch die Führung hielt nicht lange: Im Gegenzug versprang ausgerechnet Lofolomo der Ball, Pascal Sohm setzte Minos Gouras in Szene, der umkurvte HFC-Torhüter Sven Müller und erzielte das 1:1 (6.).

Doch damit nicht genug: Erst zwang Gouras Müller zu einer Traumparade, dann zog Laurent Jans ab - und wieder stand Lofolomo unfreiwillig im Mittelpunkt, der Neuzugang fälscht den Ball unglücklich ins eigene Tor ab (9.). Und nur drei Minuten der nächste Schock: Schiedsrichter Florian Badstübner zeigte auf den Punkt - Tim-Justin Dietrich hatte Bentley Baxter Bahm umgerannt. Bahn trat selbst an und erhöhte auf 3:1 (13.).

Torschütze Laurent Jans SVWM, 18 formt mit seinen Händen ein Herz, Spieler vom SV Waldhof Mannheim jubeln über das Tor zum 2:1.

Laurent Jans jubelt über sein Tor zum 2:1 für Mannheim.

Mannheim verteidigt Vorsprung, HFC tut sich schwer

Wieder nur sieben Minuten später: Der HFC verlor abermals den Ball, Madeno Albenas zog aus der Distanz ab und traf den Außenpfosten (20.). Erst danach beruhigte sich die Lage: Mannheim verteidigte den Vorsprung, während der HFC sich mühte, aber bis auf wenige Abschlüsse etwa durch Crosthwaite (28.) wenig zustande bekam. Auf der anderen Seite verzeichnete Waldhof ein paar weitere Abschlussaktionen und hätte die Führung sogar ausbauen können.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielcharakter zunächst wenig. Mannheim stand bis auf wenige Ausnahmen relativ sicher, der HFC tat sich schwer. Der für Lofolomo eingewechselte Timur Gayret zog nach einer kurz ausgeführten Ecke ab - knapp am Tor vorbei (55.). Ansonsten gab es nicht viele gefährliche Szenen.

v.li.: Minos Gouras SVWM, 9, Enrique Lofolomo HFC, 6, im Zweikampf.

Enrique Lofolomo (hier rechts im Zweikampf) stand nach seinem Traumtor gleich zweimal unglücklich im Mittelpunkt.

Baumgart macht das Spiel wieder spannend - doch Waldhof bringt Vorsprung über die Zeit

Fast aus dem Nichts fiel dann der Anschlusstreffer: Tom Baumgart - ebenfalls eingewechselt - köpfte eine Ecke zum 3:2 ins Tor und machte das Spiel wieder spannend (69.). Nur wenige Minuten später zog Deniz aus 20 Metern ab und traf den Pfosten (76.). Und dann war es Patrick Hasenhüttl, der im Strafraum gezogen wurde - aber die Pfeife von Badstübner blieb zum Ärger von Sreto Ristic stumm (83.). Mannheim zitterte, kam kaum noch zu Entlastungsaktionen - doch brachte den Vorsprung schließlich über die siebenminütige Nachspielzeit.

Das sagten die Trainer

Sreto Ristic (Hallescher FC): Ich habe im Vorfeld gesagt, dass es ein heißer Tanz wird. Dass es so heiß wird, hätte ich auch nicht gedacht. Nach der 1:0-Führung gab es sieben, acht Minuten, in denen wir Lehrgeld bezahlt haben. Wir haben uns drei Dinger selber eingeschenkt. Es kam alles zusammen. Aber meine Mannschaft hat gut reagiert. In der ersten Halbzeit haben wir nicht so viele Chancen kreieren können, in der zweiten Halbzeit haben wir es deutlich besser gemacht. Hinten raus habe ich eine Gelbe Karte gekriegt für etwas, das ich ganz gut gesehen habe. Es war ein ganz klarer Elfmeter. Wir sind enttäuscht, dass wir mit leeren Händen nach Hause fahren. Wir hätten deutlich mehr verdient.

Rüdiger Rehm (Waldhof Mannheim): "Wir sind sehr glücklich, dass wir drei Punkte geholt haben. Das Spiel hat denkbar ungünstig begonnen. Aber ich bin sehr begeistert darüber, wie meine Mannschaft reagiert hat. Wir haben Power entwickelt, natürlich auch den einen oder anderen Fehler des Gegners eiskalt ausgenutzt. Wir haben mit Tempo Fußball gespielt, Torchancen kreiert, hinten rigoros verteidigt. Und dann hat jeder, der im Stadion saß, gesagt: Mal schauen, ob wir das über die Zeit kriegen. Das ist natürlich auch ein Thema im Kopf der Spieler. Und wenn das 2:3 fällt, gehen noch mehr Dinge durch den Kopf. Deshalb bin ich glücklich, dass wir es leidenschaftlich verteidigt haben. Heute zählen die drei Punkte."

---
mze