Marco Rose

Fußball | Bundesliga Marco Rose sieht zähen Transferverhandlungen entspannt entgegen

Stand: 10.07.2023 19:46 Uhr

Vier Wochen vor dem Supercup gegen Bayern München stehen in der Kaderzusammenstellung von RB Leipzig noch große Fragezeichen. "Kein Grund zur Panik" demonstriert Cheftrainer Marco Rose, der sich beim Trainingsauftakt in sommerlicher Gelassenheit den Fragen zur neuen Saison gestellt hat.

"Wir hier in Leipzig neigen grundsätzlich nicht zum Jammern", sagt der braun gebrannte Marco Rose beim Leipziger Trainingsauftakt in der Nachmittagssonne. Frisch aus dem Urlaub und sichtlich gut gelaunt nahm sich Leipzigs Cheftrainer am Montag die Zeit, um einige Fragen von Medienvertretern zu beantworten. Besonders stressig war sein erster Arbeitstag sowieso noch nicht - die zahlreichen Leipziger Nationalspieler verweilen aktuell alle noch im Urlaub und so sah man auf dem Trainingsgelände am Cottaweg nur wenige bekannte Gesichter.

Rose wartet geduldig auf Nkunku-Ersatz

Ebenfalls noch nicht auf dem Trainingsplatz: die nötigen Neuverpflichtungen für die abgewanderten Offensiv-Stars Christopher Nkunku und Dominik Szoboszlai. Diese Kader-Kompensation gestaltet sich für Sportdirektor Max Eberl so schwierig, wie erwartet, weil sich unter Leipzigs Verhandlungspartnern herumgesprochen haben dürfte, dass RB in diesem Transferfenster bereits um die 100 Millionen Euro eingenommen hat.

Aber all das bereitet Rose laut eigener Aussage noch kein Kopfzerbrechen: "Ihr könnt mir glauben, dass die Jungs im Scouting, Rouven (Schröder, Anm. d. Red) und Max (Eberl, Anm. d. Red.) richtig gute Arbeit machen. Wir haben gute Ideen, wie wir die Abgänge kompensieren und in der Umsetzung kann das dann mal den einen oder anderen Tag dauern."

Vorfreude auf Supercup gegen Bayern

Bis zum Bundesliga-Auftakt am Wochenende vom 19. und 20. August haben die Verantwortlichen noch fünf Wochen Zeit. Da trifft RBL auf die bereits beeindruckend verstärkten Leverkusener, die bei all den talentierten Neuzugängen vielleicht nicht einmal für den neuverpflichteten Gladbacher Topscorer Jonas Hofmann einen Platz in der Startelf finden.

Auf die Frage, ob man sich zum Auftakt vielleicht lieber einen leichteren Gegner gewünscht hätte, entgegnet Rose allerdings mit Unverständnis: "Das gehört in die Kategorie Milchmädchenrechnung. Wir treffen irgendwann auf jede der 17 anderen Mannschaften."

"Es bringt nichts, die Nerven zu verlieren"

Dabei betont er auch, dass sein größter Fokus vor allen Dingen erstmal auf dem Supercup gegen den FC Bayern München liegt. Es ist nach dem zweiten DFB-Pokal-Sieg die Chance auf einen Titel, den RB Leipzig noch nie gewonnen hat. Die zähen Verhandlungen über Lois Openda (RC Lens) und Lutsharel Geertruida (Feyernoord Rotterdam) machen keine Hoffnungen darauf, dass mögliche Neuzugänge in diesem Spiel schon eine große Rolle spielen werden. Aber auch das bringt Rose nicht aus der Ruhe. "Ich gehe mega positiv und entspannt an die Nummer ran. Es bringt jetzt nichts, die Nerven zu verlieren", sagt er.

"Demut" anstatt voreiliges Saisonziel

Ohne den vollständigen Kader für die nächste Spielzeit beisammen zu haben, möchte Rose aber auch noch kein Saisonziel ausgeben. Nach der Titel-Verteidigung im DFB-Pokal und Platz drei in der Liga gibt es nur bedingten Raum für Verbesserungen. Das weiß Rose und warnt vor zu hohen Erwartungen: "Ich habe nach dem Pokalsieg gesagt, dass uns vor allem im Erfolg Demut gut tut, um dann wieder voll angreifen zu können. Im Fußball ist der Erfolg so dynamisch, dass er dir ganz schnell weg rennen kann. Wir werden unseren Weg suchen und finden."

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jas