Wolfram Löwe

Fußball | Jubiläum Lok Leipzigs Ikone Wolfram Löwe wird 80

Stand: 14.05.2025 07:42 Uhr

17 Jahre spielte er für den 1. FC Lok Leipzig, stand im Europacup-Halbfinale, wurde Pokalsieger und gewann mit der DDR-Nationalmannschaft Gold bei den Olympischen Spielen. Heute wird Wolfram Löwe 80 Jahre alt.

Er war einer der größten Fußballer in der DDR, feierte den Olympiasieg 1976 und holte mit seinem 1. FC Lok Leipzig 1976 den ersten nationalen Titel. Am Mittwoch (14.05.2025) feiert Wolfram Löwe seinen 80. Geburtstag, in kleiner Runde. "80 wird nicht jeder Mensch, man sieht, wie viele vor diesem Geburtstag von uns gehen. Ich möchte noch ein paar Jahre leben. Ich schaue nach vorn und werde sehen, wie lange es noch geht", sagte Löwe vor seinem Ehrentag.

WM-Qualifikation DDR-Oesterreich 1977 - Wolfram Löwe (DDR) überwindet Torhüter Friedl Koncilia (am Boden) zum 1:1.

DDR-Nationalspieler Wolfram Löwe bei der WM-Qualifikation 1977 gegen Österreich.

Die Krönung: Olympiasieg 1976 in Montreal

Der 1962 in Markranstädt geborene Löwe war berühmt und gefürchtet für seine Geschwindigkeit. Der Rechtsaußen lief die 100 Meter unter elf Sekunden, spielte insgesamt 17 Jahre in Probstheida und bestritt dabei 456 Pflichtspiele für Lok. Dazu kamen noch 43 Länderspiele für die DDR-Nationalmannschaft.

In der erfolgreichsten Zeit des DDR-Teams half Löwe mit, 1974 die WM-Qualifikation zu erreichen. Bei der Endrunde spielte er dann in vier der sechs Partien mit, beim deutsch-deutschen Duell schmorte Löwe allerdings auf der Bank. 1976 feierte er dann bei den Olympischen Spielen in Montreal den größten Erfolg. Nach Siegen gegen Spanien, Frankreich, die UdSSR und im Endspiel gegen Polen stand die DDR als Olympiasieger fest. "Das war meine Krönung, welcher Sportler wird schon mal Olympiasieger", erklärte Löwe rückblickend.  

 Reinhard Häfner, Hans Jürgen Riediger, Bernd Bransch, Martin Hoffmann, Gerd Kische und Wolfram Löwe werden von FIFA Präsident Joao Havelange (vorn li., Brasilien) und IOC Präsident Lord Michael Killanin (Irland) geehrt;

Reinhard Häfner, Hans Jürgen Riediger, Bernd Bransch, Martin Hoffmann, Gerd Kische und Wolfram Löwe werden von FIFA Präsident Joao Havelange (vorn li.,) und IOC Präsident Lord Michael Killanin geehrt.

Löwe lehnt Angebot aus Lissabon ab

Auch mit Lok Leipzig feierte Löwe in den 70er Jahren Erfolge. 1966/67 erreichten die Messestädter das Halbfinale im Europapokal, schalteten unter anderem Benfica Lissabon mit Eusebio und Fortuna Düsseldorf aus. Löwe bekam nach dem Sieg gegen Lissabon ein verlockendes Angebot.

"Benfica aus dem Wettbewerb zu kegeln, war eine riesige Sache. Benfica wollte mich für 400.000 DM behalten." Aber Löwe blieb in der Heimat. Auch 1976 schaffte Löwe es noch einmal mit Lok Leipzig bis ins Semifinale des Europacups.

Der Leipziger Wolfram Löwe erzielt den 1:1-Ausgleich mit diesem Torschuß vor Hans-Jürgen Dörner (re.) und Udo Schmuck (M.) Fußball Herren FDGB - Pokal 1977

Der Leipziger Wolfram Löwe trifft zum 1:1 im FDGB-Pokalfinale 1977 gegen Dynamo Dresden.

Karriereende 1980 - "Habe Maximum aus meiner Karriere gemacht"

Im Frühjahr 1980 endete dann eine Ära bei Lok Leipzig. Mit fast 35 bestritt Löwe im Bruno-Plache-Stadion sein letztes Pflichtspiel im Lok-Trikot. Im August wurde er dann im Stadion verabschiedet, blieb Lok aber bis heute verbunden. Zunächst arbeitete Löwe zeitweise auch als Nachwuchs-Trainer. Sein Fazit: "Im Kinderalter sagt man, was man erreichen will. Ich habe das Maximum aus meiner Karriere gemacht."

SpiO