Fabio Schneider Greifswalder FC, li. gegen Osman Atilgan 1. FC Lok Leipzig Leipzig

Fußball | Regionalliga Lok Leipzig lädt Greifswald zum Top-Duell

Stand: 26.08.2023 09:00 Uhr

Spitzenspiel-Flair im Bruno-Plache-Stadion am Samstag: ab 13 Uhr trifft dort der 1. FC Lok Leipzig auf den Greifswalder FC und damit der Vierte der Tabelle auf den Dritten. Nach einem nervenaufreibenden Last-Minute-Sieg am letzten Spieltag geht es für Lok darum, sich schnellstmöglich wieder zu sammeln, denn mit dem GFC steht der nächste Top-Gegner in den Startlöchern.

"Am Ende war es purer Wille", lobte Lok-Trainer Almedin Civa seine Spieler nach dem filmreifen Spiel gegen Carl Zeiss Jena am vergangenen Spieltag. In der 90.+11. Minute der Nachspielzeit schoss Lok den Siegtreffer, trotz eines Mannes weniger auf dem Feld. Auch ein paar Tage später merkt man Trainer wie auch Spielern an, dass dieses Spiel einen besonderen Platz in ihrem Fußballherz haben dürfte: "Es war schon sehr emotional", fasste Civa die Gefühlslage auf der Pressekonferenz am Donnerstag (24.08.2023) noch einmal zusammen. Dennoch wolle man sich davon nicht zu lange beeinflussen lassen.

Drama pur - alle fünf Tore zwischen Carl Zeiss Jena und Lok Leipzig

Lok Leipzig schielt nach oben

Das tut den Leipzigern auch gut, denn am Ende soll der Sieg gegen Jena natürlich nur einer von vielen sein. In der Tabelle würde ein Sieg über Greifswald der Lokomotive zwar nicht ganz nach oben verhelfen – zu groß ist die Tordifferenz gegenüber Hertha BSC II – aber sie könnte ganz nah heranrücken. Denn die Hertha muss an diesem Wochenende gegen den ZFC Meuselwitz ran, an dem sich wiederum der 1. FC Lok Leipzig die Zähne ausbiss und seine bisher einzige Saisonniederlage kassierte. Diesmal könnte Lok also durchaus den Meuselwitzern die Daumen drücken, um sich selbst bestmöglich in der Tabelle zu positionieren.

Tabelle vor dem 5. Spieltag
Verein Spiele Tore Punkte
1. Hertha BSC II 4 14:5 12
2. Rot-Weiß Erfurt 4 11:3 10
3. Greifswalder FC 4 7:3 10
4. Lok Leipzig 4 9:7 9

Aufstiegsambitionierte Greifswalder oft nur mit Minimalsieg

Dafür muss aber erstmal ein Sieg her gegen den Greifswalder FC. Das auf dem Papier so gut bestückte Team aus dem Norden hat bisher noch keine Niederlage erfahren und spielte phasenweise stark auf. Nicht ohne Grund bescheinigen viele Trainer dem GFC Ambitionen in Richtung 3. Liga. Auch Civa erkennt den sportlichen Wandel des ehemaligen Aufsteigers an: "Als sie letztes Jahr aufgestiegen waren, kann ich mich erinnern, dass man sie ein bisschen unterschätzt hat. Wenn man jetzt die Namen bei Greifswald liest, ist es nicht verwunderlich, dass sie da oben stehen."

Lok Leipzig dreht Rückstand gegen Greifswald

Doch ausgerechnet das eben nur phasenweise dominante Spiel des Ostsee-Teams könnte eine Schwachstelle sein. Im ersten Saisonspiel drückte die Mannschaft von Lars Fuchs den FC Eilenburg förmlich an die Wand (Endergebnis 3:1) – aber nur in Halbzeit eins. Gegen Jena war der Gesamtauftritt dann etwas überzeugender, aber trotzdem fing sich der GFC in der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich. Gegen Chemnitz (2:1) und Babelsberg (1:0) fielen die Tore früher, dennoch gelang dem Team am Ende jeweils nur ein Minimalsieg.

Torwart-Frage bei Lok – und wer ersetzt Grym?

Im Gegensatz zum GFC (drei Gegentore) hat Leipzig von allen Spitzenteams die mit Abstand meisten Gegentreffer (sieben) kassiert. Nach der 2:3-Pleite gegen Meuselwitz sah sich Almedin Civa sogar zu einem Wechsel auf der Torhüterposition genötigt. "Isa Dogan hat eine überragende Vorbereitung gespielt und ist zu Recht die ersten Spiele drin gewesen", so der Trainer. Man habe aber gemerkt, wie bei der zunehmenden Anzahl an Gegentoren die Unsicherheit beim 23-jährigen Keeper gestiegen sei. Öffentlich festlegen auf seine Nummer eins im Tor wollte sich Civa zwar noch nicht, nur so viel: "Es spielt nur derjenige, der mir das Gefühl gibt, dass das für die Mannschaft das Richtige ist." Und: "Niclas Müller hat es in seinen Spielen überragend gemacht."

Auch auf einer anderen Position übt sich der Leipziger Coach noch in Geheimniskrämerei. Nachdem Riccardo Grym sich am vergangenen Spieltag Gelb-Rot abholte, fehlt der Offensivmann nun gegen Greifswald. Wie genau sein Ausfall kompensiert werden soll, deutet Civa nur vage an: "Ich habe zwei Optionen, wie ich das taktisch mache. Ich muss mir das am Freitag dann anschauen. Es gibt zwei oder drei Varianten, wie wir spielen können."

Eine dieser Optionen könnte Tobias Dombrowa auf der Zehn sein. Spätestens am Samstag, den 26.08.2023, ab 13 Uhr wird sich dann zeigen, mit welchem Personal die Lokomotive einen Dreier gegen Greifswald einfahren will.

ori