Vasileios Dedidis (Jena) gegen Maik Salewski (Lok)

Fußball | Regionalliga Lok Leipzig gegen Carl Zeiss Jena: Das "kleine Finale" vor dem Saison-Höhepunkt

Stand: 21.05.2023 09:14 Uhr

Zwei Schwergewichte, viel Tradition und viele Gemeinsamkeiten in dieser Saison: Für Lok Leipzig und Carl Zeiss Jena glich die Saison einer Achterbahnfahrt. Für die Meisterschaft fehlte beiden die Konstanz, im Pokal ist der Titel für beide Teams noch drin. Vor den großen Finals am Tag der Amateure am 3. Juni geht es am Sonntag (13 Uhr im Ticker bei sport-im-osten.de und in der SpiO-App) um Statements, Prestige und den Platz in der Abschlusstabelle.

Noch ist Lok Leipzig Vierter – und damit einen Platz hinter Carl Zeiss Jena. Die Schützlinge von Almedin Civa könnten aber mit einem Sieg vorbeiziehen und würden die Saison damit als zweitstärkste Heimmannschaft (nach Energie Cottbus) beenden. "Das ist das Ziel und wäre die Krönung der Saison", betont Civa, der sich freut, dass seine Mannschaft in dieser Spielzeit zu Hause verlässlich punktet. Das war in der vergangenen Saison noch völlig anders. Jetzt dampft Lok im "Bruno" von Sieg zu Sieg. Erst drei Mannschaften gingen hier als Sieger vom Platz. Jena möchte gern das vierte Team sein, dass dies schafft.

Die Jungs aus dem Paradies spielen unter ihrem neuen Trainer René Klingbeil paradiesisch. Klingbeil hatte das Amt des Cheftrainers im Dezember von Interimstrainer Henning Bürger übernommen, der zuvor für den glücklosen Andreas Patz eingesprungen war. Seitdem der 42-Jährige das Sagen hat, liefert Jena beständig und ist die beste Rückrundenmannschaft in der Regionalliga Nordost. In 16 Spielen unter Klingbeil holte Jena 32 Punkte.

Überholt Jena noch den Rivalen aus Erfurt?

Geht es so weiter, hat der FCC sogar noch die Chance, am Thüringer Rivalen Rot-Weiß Erfurt vorbeizuziehen. Jena liegt nur drei Punkte hinter Erfurt und hat das bessere Torverhältnis. Punktet Jena weiter, ist der Rückrundenmeister-Titel sicher. Auch, wenn man sich dafür nichts kaufen kann, ein Statement für die neue Saison würde Jena damit schon setzen.

Schonen will Klingbeil mit Blick auf das Pokalfinale am 3. Juni gegen Underdog Wacker Nordhausen keinen. Im Gegenteil: Der personelle Spielraum könnte sogar wieder größer werden, weil Maximilian Krauß auf dem Weg zurück ist. Der flinke Linksaußen stand zuletzt gegen Energie Cottbus vor vier Wochen auf dem Rasen, "trainiert fleißig" (Klingbeil) und ist möglicherweise schon am Sonntag eine Option.

Klingbeil erwartet Spiel auf Augenhöhe

Lok Leipzig wird nicht in Bestbesetzung auflaufen können. Eric Voufack und Mike Eglseder sahen gegen den Chemnitzer FC (1:1) jeweils ihre fünfte gelbe Karte und sind gesperrt. Damit muss Civa beide Außenverteidiger ersetzt. Zuletzt spielten die Probstheidaer groß auf und nahmen zum Saisonfinale noch einmal Fahrt auf. Lok hat die letzten vier Punktspiele nicht verloren, zudem im Pokal Drittliga-Absteiger FSV Zwickau rausgekegelt.

Pokalgeneralprobe zwischen Chemnitz und Lok Leipzig endet ohne Sieger

"Ich erwarte ein spannendes Spiel auf Augenhöhe", so Klingbeil, der sich auf den Ostklassiker vor sicherlich vielen Zuschauern und darunter jede Menge Zeiss-Fans" freut. Man werde dieses Spiel absolut seriös angehen und beim letzten Auswärtsspiel der Saison nochmals alles mobilisieren, um die Partie zu gewinnen. Dass dies schwer werde, sei völlig klar, sagte der 42-jährige Klingbeil, der Lok für seine individuelle Klasse lobte und Respekt vor den schnellen Außen Theo Ogbidi und Osman Atilgan. "Die werden in der 30er Zone geblitzt, so viel Tempo haben sie", schmunzelt Klingbeil im Interview mit "Sport im Osten".

Trainer Rene Klingbeil

Trainer Rene Klingbeil

Sanny Stephan