Gisli Thorgeir Kristjansson (SC Magdeburg, 10) wirft

Handball | Champions League Kracher mit viel Brisanz: SC Magdeburg will Barcelona im Heimrevier knacken

Stand: 21.09.2023 07:36 Uhr

Der SC Magdeburg reist als Titelverteidiger in der Champions League zum FC Barcelona. Die Spanier waren zuletzt so etwas wie der Lieblingsgegner des SCM. Trainer Bennet Wiegert hofft, dass das am Donnerstag so bleibt.

Der FC Barcelona ist ein ganz großer Name im Männer-Handball. Daran haben auch die drei schmerzhaften Niederlagen in der jüngsten Vergangenheit gegen den SC Magdeburg nichts geändert. Wenn beide Mannschaften am Donnerstag (21.09.2023, 20.45 Uhr im Audiostream und Ticker in der SpiO-App und bei sport-im-osten.de) in Barcelona in der Gruppenphase der Champions League aufeinandertreffen, erwartet den SCM ein Hexenkessel.

"Bisher haben wir uns immer auf neutralem Boden getroffen. Jetzt müssen wir erstmals auswärts ran. Das wird natürlich noch einmal etwas ganz anderes. Und Barca wird den Schalter unbedingt umlegen wollen", sagte Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert im Interview mit "Sport im Osten".

SCM-Trainer Wiegert: "Haben uns nie als weltbeste Mannschaft gesehen"

"An guten Tagen können wir Top Teams schlagen"

Knapp dreieinhalb Monateg ist es erst her, als der SCM den Titelverteidiger Barcelona nach einem Siebenmeter-Krimi im Halbfinale der Champions League ausschaltete und sich mit einem Sieg im Endspiel gegen Kielce selbst die Krone aufsetzte. Dass derart großartige Erfolge nicht am Fließband abgerufen werden können, macht Wiegert vor dem Spitzentreffen klar. "Dass wir Kader wie Veszprem, Barlinek Industria Kielce oder Barcelona in zehn Spielen zehn Mal schlagen können, wird nicht passieren." Man wolle in der Lage sein, an verdammt guten Tagen auch die absoluten Top-Teams zu schlagen. "Unter bestimmten Voraussetzungen oder an einem Wochenende haben wir das auch schon geschafft", so der Coach.

Als amtierender Champions-League-Sieger ist der SCM in Europa die beste Mannschaft, so gesehen, habe man sich aber nie, findet Wiegert klare Worte. Stattdessen verfolgen die Sachsen-Anhalter den Plan, näher an die Weltspitze heranzurücken und zu den Top Ten zu gehören.

"Wollen kein Sparringspartner sein"

Dass Magdeburg dafür Sahnetag braucht, zeigte das erste Champions-League-Spiel in dieser Saison. Bei der 28:33-Auftakt-Niederlage gegen Veszprém sah der SCM phasenweise keinen Stich. "Die bessere Mannschaft hat gewonnen. Und das waren leider nicht wir", sagte Wiegert enttäuscht. In Barcelona ist der Druck deutlich kleiner, weil der SCM trotz der famosen Serie gegen die Spanier in der Außenseiterrolle steckt.

Kampflos wird sich der deutsche Vize-Meister aber nicht geschlagen geben. "Wir fahren nicht hin, um die Atmosphäre aufzunehmen und ein Sparringspartner zu sein. Wir wollen ernsthaft um Punkte kämpfen", macht Wiegert klar.

Selbstvertrauen gegen Lemgo getankt

Mit dem jüngsten 35:28-Sieg gegen Lemgo in der Bundesliga tankte die Wiegert-Sieben Selbstvertrauen, profitierte allerdings auch von der Kaltschnäuzigkeit von Felix Claar (12) und Omar Ingi Magnusson (9). "Wir wissen, dass es schwierig wird, aber wir fahren nach Barcelona mit dem Ziel, dort zu gewinnen. Wir wollen unsere bisherigen Siege bestätigen“, sagte Nikola Portner im MDR-Interview.

SCM-Torhüter Portner: "Wollen unsere bisherigen Siege bestätigen"

Die Gruppengegner

Neben Veszprem HC aus Ungarn und Barcelona trifft der SCM in der Gruppenphase auf Wisla Plock aus Polen, FC Porto aus Portugal und Gog Gudme aus Dänemark. Dazu gesellen sich das französische Team Montpellier Handball und RK Celje Pivovarna Lasko aus Slowenien.

In der vergangenen Saison waren die Magdeburger als Gruppenzweiter ins Viertelfinale gekommen und hatten dort Plock bezwungen. Im Final Four setzte sich das Team von Trainer Bennet Wiegert in packenden Spielen dann zunächst im Halbfinale gegen den FC Barcelona und im Endspiel gegen Kielce durch und gewann zum ersten Mal seit 21 Jahren wieder den Titel.

Magdeburg feiert "Handball-Märchen"

sst